Wirtschaftsminister vergleicht Alexander Gerst mit Boris Becker
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Astronaut Alexander Gerst winkt bei seiner Welcome-back-Party in seiner Heimatstadt zum Publikum.
© Quelle: Christoph Schmidt/dpa
Künzelsau. Astronaut Alexander Gerst schwärmt auch Monate nach seiner Rückkehr aus dem All von der Erde. "Es ist uns vielleicht gar nicht ganz klar, was für ein wertvolles Luxusgut das ist: Dass wir im dunklen Kosmos so einen schönen blauen Planeten haben, auf dem wir einfach sein können", sagte der 43-Jährige am Sonnabend in seiner Heimatstadt Künzelsau (Baden-Württemberg). Diese Perspektive habe er von der Internationalen Raumstation (ISS) mit zurück auf die Erde bringen wollen.
In dem 15.000 Einwohner-Städtchen versammelten sich trotz Regens Tausende Menschen, um den Ehrenbürger Willkommen zu heißen. Manch kleiner Gast verkleidete sich nach seinem Vorbild selbst als Raumfahrer. Gerst betonte, wie wichtig es ihm sei, seine Faszination an die nächste Generation weiterzugeben. „Aber eben nicht dadurch, dass ich hier stehe wie ein Superstar.“ Sein Ziel sei dann erreicht, „wenn die Jungs und Mädels, die da vorne stehen, wenn die nicht denken: „Boah der Gerst das ist aber so ein Held.“ Sondern wenn die denken: „Wenn der das kann, dann kann ich das schon lang!““, erklärte der studierte Geophysiker.
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Anlässlich der Welcome-back-Party für Astronaut Alexander Gerst hatten sich einige Kinder als Astronaut gekleidet.
© Quelle: Christoph Schmidt/dpa
Der Astronaut und ISS-Kommandant ist auch Namenspate für die geplante Sternwarte in seiner Heimatstadt. Den Schlüssel dafür brachte er mit zum Spatenstich, der im Zuge der Welcome-back-Party stattfand. Er habe den Schlüssel im Weltraum-Bahnhof Baikonur heimlich in seinen Anzug gesteckt und mit zur ISS genommen, verriet er. Gerst sprach im Hinblick auf das Observatorium deshalb in doppeltem Sinn von einem „Schlüssel zum Universum“.
Viele neue junge Fans – „wie bei Wimbledon“
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte, er zweifele nicht an der Strahlkraft des Astronauten, der nach zwei Missionen 2014 und 2018 der Deutsche mit der längsten Weltraumpraxis ist: „Ich bin überzeugt, dass ganz viele junge Leute sich für das Thema interessieren werden. Das war so, als Boris Becker Wimbledon gewonnen hat. Das ist so nach einer solchen erfolgreichen Raumfahrtmission.“
Darin bestehe eine große Chance, sagte der Minister: Alexander Gerst habe über Twitter und Facebook für ein Millionenpublikum berichtet, „auch über die Klimaschäden, die er gesehen hat, über die Dürre in Europa. Das war ein ganz eindrucksvolles Foto.“ Mit Technik habe man eben nicht nur dazu beigetragen, dass in der Welt auch schlimme Dinge geschehen seien, so Altmaier. Mit Technik könne man auch dazu beitragen, „dass Schäden behoben werden können.“
Gerst: „Man hat nur diese eine kleine Heimat“
Alexander Gerst mahnte, dass es zur Erde keine Alternative gebe. Dessen müsse sich auch jeder bewusst sein, der glaube, eines Tages könne er auf den Mars auswandern: „Letztendlich müssen wir da in Blechdosen leben. Hier haben wir einen Planeten, auf dem wir auf der Oberfläche frei rumlaufen können.“ Oder durch den Wald joggen, wie es Gerst gerne tut. „Man kann zwar im Weltraum leben, aber man hat nur diese eine kleine Heimat im Universum.“
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Von RND/dpa/so