Job, Familie, Hausarbeit, Freunde und Hobbys: Die Menschen im 21. Jahrhundert sind eingespannt. Trotzdem ist es wichtig, Zeiten der Muße zu erleben, sagt Achtsamkeitsforscher Stefan Schmidt. Wer mit ihm spricht, merkt schnell: So einfach ist das Nichtstun gar nicht.
In der Sonne döst ein Fischer. Mit dem Klicken seiner Kamera weckt ihn ein Tourist. Die beiden kommen ins Gespräch und der Reisende wundert sich, warum der Mann bei solch herrlichem Wetter nicht draußen auf dem Meer arbeitet. Weil er heute schon genug gefangen habe – vier Hummer und fast zwei Dutzend Makrelen –, antwortet der Fischer. Aber mit einem noch üppigeren Fang ließe sich mehr Umsatz generieren, meint der Tourist. Das Geld könne der Fischer in ein größeres Boot investieren, ein Kühlhaus, irgendwann eine Marinadenfabrik und jede Menge Mitarbeitende... Und dann, wenn das alles erreicht sei, könne er sich sorglos am Hafen sonnen. „Aber das tu‘ ich ja schon jetzt“, entgegnet der Fischer.