Vorteile und Nachteile des Smart Home

Im Smart Home lassen sich viele Funktionen mobil steuern. Doch der erhöhte Komfort hat auch seine Schattenseite.

Im Smart Home lassen sich viele Funktionen mobil steuern. Doch der erhöhte Komfort hat auch seine Schattenseite.

Hannover. Unser Alltag wird immer intelligenter. Dahinter steckt die zunehmende digitale Vernetzung sämtlicher Bereiche des täglichen Lebens. Inzwischen hat die smarte Revolution sogar den privaten Wohnbereich erfasst. In Deutschland stehen Verbraucher dem intelligenten Zuhause allerdings noch eher skeptisch gegenüber. Das geht aus einer Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) von Dezember 2018 hervor. Demnach hätten 49 Prozent der Befragten kein Interesse an einem Smart Home. Größter Kritikpunkt ist der Mehrwert, den 64 Prozent der Verbraucher schlicht nicht erkennen.

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Grund genug, sich einmal mit den Vor- und Nachteilen des Smart Home auseinanderzusetzen:

Vorteile des Smart Home

Steigerung der Energieeffizienz

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Als größter Vorteil des Smart Home wird immer wieder der Einsparungseffekt angeführt. Dazu zählen einerseits simple Funktionen, wie das ferngesteuerte Ausschalten sämtlicher Geräte, die oftmals unnötigerweise im Standby-Modus verweilen und Strom verbrauchen. Darüber hinaus lässt sich in einem Smart Home auch die gesamte Energienutzung überprüfen und steuern. Sogenanntes “Smart Metering” bezeichnet die intelligente Messung des Verbrauchs von Strom, Wasser und Gas. So lassen sich optimierte Maßnahmen ableiten, die auf das eigene Nutzungsverhalten abgestimmt sind. Langfristig kann in einem Smart Home also Energie und somit Geld eingespart werden.

Entlastung im Alltag

Roboterstaubsauger? Waschmaschinen mit WLAN und Dosierhilfe? Die Automation von Haushaltsgeräten mag manch einem als unnötiger Schnickschnack erscheinen. Für andere ist sie aber eine echte Hilfe in der täglichen Hausarbeit. Über eine entsprechende App auf dem Smartphone oder PC, welche mit dem System verknüpft ist, lassen sich Geräte bequem aus der Ferne bedienen. Außerdem können verschiedene Informationen eingeholt werden, die gezielt Auskunft über den Status eines Geräts geben. Ein intelligenter Kühlschrank kann zum Beispiel Vorräte, die sich dem Ende neigen, automatisch auf eine digitale Einkaufsliste setzen. Mit einem Smart Lock lassen sich Haustüren aus der Ferne öffnen und verschließen.

Erhöhte Sicherheit

Wie Haushaltsgeräte lassen sich auch viele Systeme zur Überwachung und Absicherung des eigenen Zuhauses automatisieren und zentral steuern. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn man sich länger nicht in der Wohnung oder dem Haus aufhält. Mit automatisierten Abläufen, wie etwa dem vorprogrammierten Hoch- und Herunterfahren der Jalousien, kann potenziellen Einbrechern die eigene Anwesenheit vorgetäuscht werden.

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Kommt es zu einem tatsächlichen Einbruchsversuch, gibt es zudem verschiedene Möglichkeiten, in das Geschehen einzugreifen, ohne vor Ort zu sein. Verfolgen Sie die Einbrecher per Liveübertragung auf Ihrem Smartphone und spielen Sie laute Musik ab, um die Eindringlinge zu verschrecken.

Erhöhte Wohnqualität

Nimmt man die obigen Punkte zusammen, besticht das Smart Home vor allem durch ein erhöhtes Maß an Komfort und Effizienz. Je ausgeklügelter die Integration der einzelnen Geräte, also je smarter das System mit all seinen Komponenten vernetzt ist, desto eher kann sich diese Wertsteigerung auch auf die Qualität der Immobilie als solche auswirken. Von der intelligenten Heizungssteuerung über automatisierte Abläufe im Haushalt bis zum vernetzten Unterhaltungssystem - dem Anwendungsbereich des Smart Home sind keine Grenzen gesteckt. Das modulare Prinzip erlaubt jedem Bewohner das Zuhause nach den eigenen Wünschen smarter zu machen.

Nachteile des Smart Home

Erhöhtes Sicherheitsrisiko

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Die am häufigsten genannten Bedenken drehen sich um die Frage der Sicherheit und ob diese im Smart Home tatsächlich verstärkt würde. Nicht wenige fühlen sich durch die Einspeisung ihrer persönlichen Daten in internetfähige Systeme eher einer erhöhten Gefahr ausgesetzt. Mag sein, dass das Smart Home Einbrecher verjagen kann, doch wie gut sind das System oder die einzelnen Geräte selbst vor Eindringlingen geschützt? Zum Beispiel vor Hackern, die versuchen könnten, sich Zutritt zu den Daten zu verschaffen? Die vermeintliche Sicherheit könnte dann schnell in eine akute Bedrohung umschlagen. Etwa dann, wenn die Privatsphäre von Bewohnern missbraucht wird oder diese gar die Kontrolle über das System verlieren.

Undurchsichtiger Kosten- und Zeitaufwand

Auch wenn sich keine pauschalen Angaben machen lassen - die neue Technologie hat ihren Preis. Zunächst einmal kommt es darauf an, ob sich Interessenten für ein Komplettsystem oder einzelne Komponenten entscheiden. Dazu variieren die Preise der Anbieter, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie sich in ihrem angebotenen Funktionsumfang teilweise erheblich voneinander unterscheiden. Allein, um sich einen Überblick über die verschiedenen Systeme und Kombinationsmöglichkeiten zu verschaffen, ist viel Aufwand vonnöten. Die Aussicht hierauf schreckt viele Verbraucher schon im Vorfeld ab.

Mangelnde Kompatibilität

Der Aspekt des erhöhten Aufwands ist eng mit der Frage nach der Kompatibilität der einzelnen Geräte verbunden. Kann die smarte Waschmaschine, die im Vorjahr gekauft wurde, überhaupt mit dem Gateway, also der zentralen Steuereinheit, eines anderen Herstellers verbunden werden? Wie verhält es sich mit den Lichtschaltern und der Stereo-Anlage? Je komplexer das Smart Home aufgebaut wird, desto wichtiger ist es, ein einheitliches System zu verwenden, das sämtliche Komponenten abdeckt.

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Unausgereifte Technik

Dieser Aspekt ist wiederum direkt mit der Frage nach der mangelnden Sicherheit verbunden. Die Gefahr durch Datenmissbrauch oder -klau steigt mit der technischen Unausgereiftheit und Angreifbarkeit der Produkte. Das größte Problem stellt dabei die ungewisse langfristige Unterstützung der Hersteller dar. Schließlich möchte sich niemand ein teures Gerät anschaffen, nur um nach fünf Jahren festzustellen, dass die Support-Leistung durch den Hersteller nicht mehr gewährleistet wird. Schlimmer noch, die Geräte selbst könnten schon nach wenigen Jahren nicht mehr auf dem Stand der Technik sein. Dabei ist als Ursache weniger vorprogrammierter Verschleiß, denn unaufhaltsamer technischer Fortschritt zu nennen.

Natürlich unterliegt eine solche Beurteilung subjektiven Gesichtspunkten. Die genannten Aspekte werden in der Diskussion um das Smart Home lediglich am häufigsten erwähnt. Verlässliche Statistiken, etwa für die Befürchtung, dass das Smart Home ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstelle, gibt es nicht. Genauso fehlen aber auch Zahlen darüber, ob die Hausautomation tatsächlich zu einer höheren Effizienz im Alltag führt.

Relativ leicht vorstellbar ist hingegen, dass mit der zunehmenden Automatisierung der Gesellschaft viele der Systeme und Einzelkomponenten ihre Ungewöhnlichkeit verlieren werden. Ferngesteuerte Waschmaschinen könnten schon bald zur Standardausstattung in vielen Haushalten gehören. Letztlich müssen sich Konsumenten selbst ein Bild von der Technik machen und entscheiden, ob sie das eigene Zuhause wohnenswerter macht oder nicht.

RND/pf

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