Viel Zucker, wenig Frucht: Warum Trinkpäckchen nicht in Ranzen und Kita-Rucksack gehören

Lieber Wasser als süßen Saft: So lässt sich Kinderdurst am besten löschen.

Lieber Wasser als süßen Saft: So lässt sich Kinderdurst am besten löschen.

Düsseldorf. Leicht, handlich und bunt: Trinkpacks sind zwar praktisch für unterwegs. Doch sie enthalten zu viel Zucker, sind nicht wiederverschließbar und müssen daher auf einmal ausgetrunken werden, kritisiert die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Außerdem hinterlassen die Einwegverpackungen jede Menge Müll.

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Konzipiert für den einmaligen Konsum gemäß dem Motto "Trink und weg", sind die kleinen Trinkportionen beliebt bei Eltern. Viele packen sie morgens mit einem guten Gewissen in die Schultaschen. Doch Durstlöscher sind die Päckchen eben nicht, warnen die Verbraucherschützer.

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Karies und Übergewicht als mögliche Folgen

Der fruchtige Inhalt erweckt nur den Eindruck, dass das Getränk die nötigen Mineralstoffe und Vitamine enthalte. Doch Fruchtgehalt und Süße werden häufig durch Aromastoffe und Zucker aufgepeppt: Auf 55 Gramm in 100 Millilitern bringt es der Spitzenreiter. Karies und Übergewicht seien mögliche Folgen. Eltern sollten daher genau hinsehen, was wirklich in den Trinkpäckchen steckt.

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Bereits Ende vergangenen Jahres hatte die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch den hohen Zuckergehalt in Trinkpäcken kritisiert und eine Liste der zehn zuckrigsten Kindergetränke veröffentlicht. So entsprach etwa der Zuckergehalt des Spitzenreiters "Apfel-Kirsch" sieben Zuckerwürfeln und das bei einer geringen Verpackungsgröße von 100 Millilitern.

  • Solevita (Lidl): Trinkpäckchen „Apfel-Kirsch“; Zuckergehalt: 10,2g/100ml
  • Sonic-Drink: „Spongebob Schwammkopf Kids Cola“; Zuckergehalt: 10g/100ml
  • Solevita (Lidl): „Orange“; Zuckergehalt: 10g/100ml
  • Capri Sun: „Safari Fruits“; Zuckergehalt: 9,4g/100ml
  • Solevita (Lidl): „Multivitamin“; Zuckergehalt: 9,3g/100ml
  • Coca Cola: „Fanta Orange“; Zuckergehalt 9,1g/100ml
  • Solevita (Lidl): Trinkpäckchen „Orange“; Zuckergehalt: 9,1g/100ml
  • Rauch: „Yippy Multivitamin“; Zuckergehalt: 8,9g/100ml
  • Rauch: „Yippy Kirsche“; Zuckergehalt 8,8g/100ml
  • Capri Sun: „Monster Alarm“, Zuckergehalt 8,7g/100ml

Kinder werden bewusst an Zucker herangeführt

Ein weiterer Kritikpunkt der Foodwatch-Experten: Durch den Aufdruck von Comicfiguren würden bei sämtlichen oben gelisteten Produkten ausdrücklich Kinder als Zielgruppe angesprochen und damit schon frühzeitig die Allerkleinsten an den Konsum von "flüssigen Zuckerbomben" herangeführt. Diese gelten laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "eine der Hauptursachen" für die Entstehung von Fettleibigkeit bei Kindern. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts sind bereits 15,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren übergewichtig, das entspricht einer Zahl von 1,9 Millionen.

Überwiegend mäßige bis schlechte Noten für die kleinen Durstlöscher hatte es vorab auch schon von den Ökotest-Experten gegeben. Deren Urteil: Wenig Obstanteile, dafür oft zusätzlicher Zucker und zum Teil künstliche Aromen. Nur an zwei von 17 getesteten Produkten hatten die Verbraucherschutzexperten nichts zu bemängeln.

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Als gesunde und umweltschonendere Alternative bietet sich Trinkwasser an. Um Kinder auf den Geschmack zu bringen, seien Geduld und Kreativität gefragt heißt es von Seiten der Verbraucherzentrale NRW. So könne das Wasser mit Obststückchen, Kräutern und Zitrusfrüchten aromatisiert werden. Saftschorlen aus einem Viertel Saft und drei Vierteln Wasser sorgen für geschmackliche Abwechslung.

RND/dpa/caro

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