Tödliches Hirnvirus: Infizierte Stechmücken in Florida entdeckt
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/BL624NXPX5RWWA7MSCEKA2ZGAM.jpg)
Hauptüberträger des gefährlichen EEE Virus sind Stechmücken, als Virusreservoir dienen Wildvögel und Nagetiere.
© Quelle: picture alliance / imageBROKER
Hannover. Das Gesundheitsministerium von Florida in Orange County warnt, dass es in verschiedenen Gebieten zu einer erhöhten Krankheitsübertragung des EEE-Virus durch Stechmücken kommen kann. Das Virus wurde bei mehreren Tieren einer Hühnerschar festgestellt. Die lebensbedrohliche Viruserkrankung "Östliche Pferdeenzephalomyelitis" (Eastern Equine Encephalomyelitis, kurz EEE) wird durch den Stich einer infizierten Stechmücke auf Menschen übertragen. Nach wenigen Tagen kann es zu schweren, mitunter tödlichen Schwellungen des Gehirns kommen.
Gesundheitsbehörden und Forscher setzten regelmäßig Hühner als Lockvögel für Moskitos ein. Sie werden in Risikogebieten ausgesetzt und anschließend auf EEE oder auf das West-Nil-Virus kontrolliert. Wildvögel und Nagetiere dienen als Virusreservoir.
Lesen Sie hier:
Gene Drive: Wie Wissenschaftler endlich Malaria besiegen wollen
EEE ist eigentlich eine tödlich verlaufende Viruskrankheit bei Pferden, die aber auch auf Menschen übertragbar ist. Der weniger gefährliche Cousin der Östlichen Pferdeenzephalomyelitis, ist die Westliche Pferdeenzephalomyelitis. Erste Fälle von EEE-infizierten Menschen wurden im Jahr 1938 im Südosten in Massachusetts verzeichnet. Eine vorbeugende Schutzimpfung gibt es nur für Pferde.
Vermehrtes Auftreten in Sumpfgebieten
Nach Angaben des Centers for Diesease Control and Prevention (CDC) wurden im letzten Jahr in Amerika sechs Fälle von EEE gemeldet, einer verlief tödlich. Risikogebiete sind warme, abgelegene Sumpfgebiete an der Ostküste Amerikas. Neben Ostamerika kommt die Krankheit auch in der Karibik, im östlichen Kanada und in Süd- und Mittelamerika auf.
Das immer häufigere Auftreten infizierter Stechmücken hängt unter anderem mit dem Klimawandel zusammen, schreibt das Portal "Science Alert". Auch wenn die Krankheit noch nicht weit verbreitet ist, tritt sie in den USA vermehrt auf und kann in Zukunft – begünstigt durch die Erderwärmung – zum Problem werden.
Schwere Schwellungen des Gehirns
Die Viruserkrankung ist beim Menschen selten. Laut CDC bricht sie nur bei vier bis fünf Prozent der infizierten Menschen aus. Während viele infizierte Menschen keine oder grippeähnliche Symptome entwickeln, kann es aber bei Ausbruch der Krankheit zu schweren Gehirnschwellungen kommen. Diese Schwellung äußert sich zur Kopfschmerzen, Fieber oder Schwindel. Bereits nach zwei Tagen kann die Schwellung jedoch tödlich enden – wer die Krankheit überlebt, kann möglicherweise unter lebenslangen neurologischen Beeinträchtigungen leiden. Bricht die Krankheit aus, endet sie in 30 bis 50 Prozent der Fälle tödlich.
Eine Therapie gibt bislang es nicht, es können lediglich die Symptome, wie schweres Fieber bekämpft werden. Das Gesundheitsministerium Florida empfiehlt Bewohnern lange Kleidung zu tragen, Mückenspray zu verwenden und stehende Gewässer in der Nähe von Häusern zu beseitigen. Auch ein gereinigter Pool kann die Gefahr von Stechmücken verringern. Menschen, die in gefährdete Gebiete reisen wollen, sollten sich vorab über die Lage informieren.
Lesen Sie auch:
Gefährliche Mückenstiche: Verbreitung des West-Nil-Virus befürchtet
Von ame/RND