Studie: Hunde verstehen Menschen wohl nicht so gut

Können Hunde verstehen, was wir zu ihnen sagen? Ungarische Forscher schätzen die Möglichkeit als gering ein.

Können Hunde verstehen, was wir zu ihnen sagen? Ungarische Forscher schätzen die Möglichkeit als gering ein.

Menschen und Hunde verbindet eine lange Geschichte. Sie zählen zu den frühesten Haustieren, gelten als treue Weggefährten und als bester Freund des Menschen. Es ist erwiesen, dass Hunde menschliche Gesten deuten können. Aber bisher ist noch nicht erforscht, wie viel sie verstehen, wenn man verbal mit ihnen kommuniziert. Neue Erkenntnisse ungarischer Forscher deuten aber darauf hin, dass Hunde möglicherweise ratloser sind, als manche glauben.

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Ähnlich klingende Wörter sind eine Herausforderung

Hunde sind für ihr hervorragendes Hörvermögen bekannt. Einer neuen Studie der Eötvös Loránd Universität in Budapest zufolge können sie geringfügige Abweichungen zwischen ähnlich klingenden Wörtern jedoch nicht unterscheiden. „Während Hunde bemerkenswerte Fähigkeiten zur sozialen Wahrnehmung und Kommunikation besitzen, bleibt die Anzahl der Wörter, die sie erkennen können, normalerweise sehr gering“, erklären die Forscher in ihrer Arbeit, die im Fachmagzin „Royal Society Open Science“ erschienen ist. Der Grund für diese begrenzte Kapazität sei aber noch unklar.

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Für das Hörexperiment wurde die Hirnaktivität von mehr als 40 Hunden überwacht. Neben ihrem Herrchen oder Frauchen liegend und an ein EEG angeschlossen, wurden den Vierbeinern drei unterschiedliche Wörter vorgespielt. Zu einem bekannten Befehl wie „Sitz“ (Englisch: sit) kam ein phonetisch ähnlich klingendes Wort (sut) sowie ein Phantasiewort (bep).

Mit Elektroden werden an der Eötvös Loránd Universität in Budapest die Hirnaktivitäten von Hunden gemessen.

Mit Elektroden werden an der Eötvös Loránd Universität in Budapest die Hirnaktivitäten von Hunden gemessen.

Die EEG-Ergebnisse zeigten, dass nur 17 Hunde zwischen vertrauten und unsinnigen Wörtern unterschieden konnten. Der gemessenen Gehirnaktivität zufolge können Hunde die bekannten Wörter innerhalb von 200 Millisekunden deutlich von den Fantasiewörtern unterscheiden. Die Mehrheit der Hunde reagierte im Experiment jedoch auch auf phonetisch ähnlich klingende Worte wie „sit“ und „sut“.

Aufmerksamkeit von Hunden ist begrenzt

Weil die Hunde zuvor bereits in der Lage waren, geringe Veränderungen der Sprachlaute zu erkennen, gehen die Forscher davon aus, dass dieser Unterschied nicht auf eine mangelnde Auffassungsgabe zurückzuführen ist. Das Muster ähnele eher den Ergebnissen von Experimenten mit Säuglingen im Alter von etwa 14 Monaten, so die Forscher.

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Der Leiter der Studie, Attila Andics, erklärt warum: „Ähnlich wie bei menschlichen Säuglingen vermuten wir, dass die ähnliche Gehirnaktivität von Hunden bei bekannten Befehlen und ähnlich klingenden Wörtern keine Wahrnehmungsbeschränkung, sondern eine Aufmerksamkeits- und Verarbeitungsverzerrung widerspiegelt.“

Die begrenzte Aufmerksamkeit könnten also einer der Gründe sein, warum Hunde nur eine kleine Anzahl von Wörtern unterscheiden können. Das müsse jedoch in einer weiteren Studie überprüft werden, schreiben die Forscher. Was sich aus den Ergebnissen der Studie aber schon ableiten lässt, ist, dass nur wenige Hunde die Menschen so gut verstehen, wie manche vielleicht bislang angenommen haben.


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