Sitzt und passt ins Homeoffice: Heute sind Bürostühle mehr als nur bequem
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Ein optisch ganz anderer Bürostuhl: Der senfgelbe Kingscross von NV Gallery.
© Quelle: NV Gallery/dpa
Auch richtig sitzen will gelernt sein. Doch im Homeoffice fällt das vielen schwer. Vor allem Menschen mit Bürojob, die derzeit in den eigenen vier Wänden arbeiten, kippeln am provisorischen Schreibtisch oft auf Küchenstühlen, rutschen in skandinavischen Sitzschalen hin und her oder ächzen auf einem eigentlich schon ausrangierten Drehstuhl aus Studententagen. Warum? Weil rückengerechte Bürositzmöbel mit Schwenkarmen, Lordosenstütze und muskelstimulierendem Hightechsitz in der Regel chromblitzende Ungetüme sind, die die auf stilvolle Behaglichkeit getrimmte Einrichtung zu Hause optisch empfindlich stören.
Solche ergonomischen „Sitzmaschinen“, wie sie die Trendanalystin Nicolette Naumann jüngst gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bezeichnete, können alles Mögliche – nur leider nicht dekorativ aussehen. Häufig sind die Modelle so wuchtig, dass sie den heimischen Arbeitsplatz auch nach Feierabend allgegenwärtig erscheinen lassen. Vor allem für jene, die kein separates Arbeitszimmer haben, mutet der einnehmende, meist schwarze Schreibtischstuhl in unbesetzter Form wie ein stiller Vorwurf an: Du musst lenken und denken, dein Platz ist hier! Arbeitszeitbegrenzung ist mit so einem Möbel undenkbar.
Also lieber Rückenschmerzen in Kauf nehmen und weiter auf optionale Sitztiefenverlängerung und integrierte Softpolsterung verzichten? Das muss nicht sein. Denn die Büromöbelhersteller haben erkannt, dass Homeoffice eine längerfristige Angelegenheit ist und die Nachfrage nach ergonomischen Schreibtischstühlen, die sich nicht länger nur in einem Büro, sondern eben auch zu Hause gut machen, enorm gestiegen ist.
Ästhetik und Komfort: Manche Bürostühle können beides
Laut Trendexpertin Naumann produzieren einige Büromöbelhersteller schon länger Schreibtische und dazu passende Stühle für Wohnräume. Als Beispiel nennt Naumann das Modell Numo vom Büroeinrichter Aeris. Er ähnele der in vielen Haushalten bereits angekommenen klassischen Plastiksitzschale. Doch der Numo soll mit einer Bewegungsmechanik unter der Sitzschale das fürs Büro so wichtige aktive Sitzen ermöglichen: Man kann sich nach vorne und zurück bewegen. Es lassen sich Rollen und Gleiter montieren, und die Sitzschale kann sich um 360 Grad drehen.
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Der Stuhl Numo Ambiance von Aeris sieht einem üblichen Stuhl für den Wohnraum gleich. Er hat aber besondere ergonomische Funktionen, wie sie auch klassische Bürostühle haben.
© Quelle: Aeris/dpa-tmn
Zum anderen sind da die Möbelhersteller, die sowieso den Privathaushalt im Fokus haben. Das Modell Kingscross vom Einrichter NV Gallery ist ein Beispiel. Der Stuhl mit einem Bezug aus senfgelbem Samt und Beinen aus messingfarbenem Edelstahl sieht nicht anders aus als die vielen gepolsterten Sessel, die zuletzt die einfachen Stühle vom Esstisch vertrieben haben. Aber er wird vom Händler als Bürostuhl angeboten.
Bunte Bürostuhlserien hat unter anderem die Marke Arper im Programm. Es gibt Modelle mit oder ohne Rollen, mit höherer Lehne zum Relaxen im Wohnzimmer, in kleineren Varianten für Sitzgruppen und im klassischen Bürostyle. Alle Modelle der Serie haben laut Hersteller einen Mechanismus, der die Neigung der Rückenlehne unterstützt und so den unteren Rückenbereich entlasten soll.
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Von der Serie Catifa Sensit von Arper gibt es Stühle für den Wohn- und den Arbeitsbereich eines Hauses.
© Quelle: Salva Lopez/Arper/dpa-tmn
Ein Klassiker unter den Bürostühlen, der Ästhetik und Komfort vereint, war und ist die „Serie 7″ von Arne Jacobsen für Fritz Hansen. Das Design stammt aus dem Jahr 1955, fügt sich aber in jede moderne Einrichtung ein. Den Stuhl gibt es mit Armlehnen und Polstern über der Furnierschale – da freut man sich direkt auf den nächsten Arbeitstag im Homeoffice.
Mit dpa