Schweinepest setzt Bauern unter Druck – Klöckner spricht mit Nachbarländern

Ausfälle bei Schlachtungen wegen der Corona-Pandemie und die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest sind Gründe für die missliche Lage der Schweinehalter in Deutschland.

Ausfälle bei Schlachtungen wegen der Corona-Pandemie und die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest sind Gründe für die missliche Lage der Schweinehalter in Deutschland.

Erfurt. Die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest, zu wenig Schlachtungen und fallende Fleischpreise bringen viele Schweinehalter in Deutschland zunehmend in Bedrängnis. „Die Schweinehaltung befindet sich gerade in der größten Krise seit Jahrzehnten“, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied am Freitag bei einer Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes in Erfurt. Der 59-Jährige wurde bei dem Treffen mit 467 Delegierten als Präsident des Verbandes wiedergewählt. Rukwied erhielt 81,6 Prozent der abgegebenen Stimmen. Enthaltungen werden nach der Satzung des Bauernverbandes wie nicht abgegebene Stimmen gewertet.

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Rukwied nannte unter anderem Ausfälle bei Schlachtungen wegen der Corona-Pandemie und die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest als Gründe für die missliche Lage der Schweinehalter in Deutschland. Die Preise für Schweinefleisch seien im freien Fall. „Das ist dramatisch, das ist beschämend“, sagte Rukwied.

Klöckner in Gesprächen mit Polen

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) kündigte in einer Rede an, sie wolle sich zeitnah mit ihren Amtskollegen aus Polen und Tschechien treffen, um sich beim Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) abzustimmen.

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Dazu habe sie bereits mit dem neuen polnischen Agrarminister telefoniert und erörtert, „wie wir die Wildschweinbarrieren noch stärker auf beiden Seiten optimieren können“, sagte Klöckner, die beim Bauerntag per Video nach Erfurt zugeschaltet wurde. „Mein Ziel ist es, dass wir so schnell wie möglich wieder ASP-frei werden in Deutschland“, sagte Klöckner. Sie wies darauf hin, dass es in einem Land mindestens zwölf Monate lang keinen positiven Befund geben dürfe, damit es als ASP-frei gelte.

Die Afrikanische Schweinepest ist in Deutschland bislang nur in Brandenburg nachgewiesen worden. Gegen die Krankheit gibt es derzeit keinen Impfstoff. Die Tiere sterben in der Regel innerhalb weniger Tage. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich.

Sicherungsmaßnahmen in einigen Betrieben nicht ausreichend

Rukwied brachte in seiner Grundsatzrede vor den Delegierten auch Sicherheitsmaßnahmen für die Freiland- und Auslaufhaltung von Schweinen ins Spiel. Man müsse darüber diskutieren, „ob nicht mindestens temporär - ähnlich wie beim Thema, wenn die Geflügelpest ausbricht, Freilandhaltungen in Gebäude gehören“, sagte Rukwied. Es gebe Betriebe, bei denen die Sicherungsmaßnahmen nicht dem entsprächen, was notwendig wäre. „Der Gau am Ende wäre, wenn wir in einem Hausschweinebestand die ASP hätten. Ich mag mir das gar nicht ausdenken.“

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Im Deutschen Bauernverband sind nach dessen eigenen Angaben mehr als 90 Prozent der knapp 300.000 landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland freiwillig Mitglied.

RND/dpa

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