Schulanfang: So finden Eltern den richtigen Schulranzen
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Blaue Rucksäcke überzeugen zwar mit ihrem Design – sicher sind sie aber nicht.
© Quelle: Pixabay (Symbolbild)
Hannover. Die ersten Schultage sind sowohl für Kinder als auch für Eltern eine spannende Zeit – doch leider auch eine Zeit vieler Ausgaben. Ganz vorne dabei: Der Kauf eines passenden Schulranzens. Damit sich die Investition lohnt und so schnell kein neuer Rucksack her muss, gibt es Qualitätsmerkmale, auf die Eltern beim Kauf achten sollten.
Schulranzen im Straßenverkehr: Grelle Farben werden schnell gesehen
Sie erzählen Geschichten, albern herum oder spielen Klingelstreiche: Auf dem Schulweg knüpfen Kinder soziale Kontakte und lernen, sich alleine zurechtzufinden. Der Straßenverkehr wird zur Nebensache. Damit Autofahrer im Zweifelsfall schnell reagieren können, ist es wichtig, dass der Schulranzen gut sichtbar ist. In der DIN 58124-Sicherheitsnorm werden unter anderem Anforderungen an fluoreszierendes und retroreflektierendes Material festgelegt – also Material, das sowohl bei Tag als auch bei Nacht für Sichtbarkeit sorgt. Eltern sollten deshalb auf den Hinweis „entspricht DIN 58124“ oder „nach DIN 58124“ achten, rät der Verbraucherrat des Deutschen Instituts für Normung. Die Richtlinie erlaubt gelbe, orange, grüne und pinke Signalflächen.
Kann man einen Ranzen nachträglich mit Reflektoren ausstatten?
Ralf Diekmann vom TÜV Rheinland rät von einer nachträglichen Ausstattung mit Reflektoren oder Leuchtstreifen ab. Es sei nicht sicher, ob diese Rückstrahler geprüft sind und ob sie weit genug leuchten. Eine weite Warnweste nach DIN-Norm sei zwar eine Alternative, Eltern könnten sich hierbei jedoch nicht sicher sein, ob der Nachwuchs sie wirklich trägt.
Gute und schlechte Schulranzen haben oft denselben Namen
Die Stiftung Warentest rät außerdem dazu, den Schulranzen beim Kauf genau unter die Lupe zu nehmen und auf den Hinweis „DIN 58124“ zu achten: Denn zu fast allen sicheren Ranzen gebe es unsichere Geschwistermodelle ohne die erforderlichen Signalflächen. Oft tragen sie dieselben Namen und werden zu beinahe identischen Preisen angeboten.
Wie Sie Kinder von einem sicheren Schulranzen überzeugen
Ein Problem, das vielen Eltern bekannt vorkommt: Der Nachwuchs will einen Schulranzen, der im Design überzeugt. Neonfarben sind oft nicht gerne gesehen. Diekmann rät deshalb: Das Kind sollte beim Kauf des Ranzens Autofahrer spielen dürfen. „Dazu bekommt es das Smartphone mit eingeschaltetem Blitz in die Hand gedrückt und soll alle infrage kommenden Modelle knipsen.“ So sieht man, welcher Ranzen für den Autofahrer besonders gut zurückstrahlt.
Schulranzen sollten bequem sein
Bei Erstklässlern gibt es nicht nur enorme Größenunterschiede – sie wachsen auch unterschiedlich schnell. Die Stiftung Warentest rät deshalb zu einem Ranzen mit verstellbaren Trageriemen und einer einstellbaren Rückenlänge. Außerdem würden Hüftgurte dabei helfen, die Wirbelsäule des Kindes zu entlasten, da sie Gewicht aufnehmen. Doch die Experten geben auch Entwarnung: Das Gewicht eines Ranzens wirke ohnehin zu kurz auf den Rücken, um Verspannungen oder Haltungsschäden auszulösen.
Stiftung Warentest hat Schulranzen getestet: Das sind die Sieger
Im Februar 2019 hat die Stiftung Warentest 22 Schulranzen für Schüler ab der ersten Klasse getestet. Die Kriterien: Täglicher Gebrauch, optische Warnwirkung, Materialeigenschaften und Schadstoffe. Am ehesten überzeugt haben die Testsieger Cubo Neo Edition Illumibär und Pack Neo Edition Strahlebär von Ergobag. Sie sind im Handel beide für 259 Euro erhältlich. Ganz vorne dabei sind auch der Step by Step 2 in 1 Pegasus Dream (299 Euro) und der Touch2 Space Pirate (219 Euro) der Marke Step by Step.
So tragen Kinder einen Schulranzen richtig
Damit der Ranzen richtig auf dem Rücken des Kindes sitzt, geben die Experten der Stiftung Warentest folgende Tipps:
• Kürzen: Tragegurte und Rückenlänge sollten so eingestellt sein, dass der Ranzen nicht über das Gesäß reicht.
• Entlasten: Das gelingt am besten mit einem Ranzen mit Hüftgurt.
• Abstand halten: Schultergurte und Trageriemen sollten nicht zu eng am Hals anliegen, damit sie nicht scheuern.
• Heben: Der Tragegriff eines Ranzens ist nur zum Anheben gedacht. Ansonsten sollten Schüler den Rucksack stets auf beiden Schultern tragen.
• Packen: Auch das richtige Packen des Rucksacks kann den Nachwuchs entlasten. Schwere Bücher sollten stets in einem Fach nah am Körper getragen werden.