Risikogruppe: So schützen sich ältere Menschen vor dem Coronavirus

Die Enkelkinder zu Oma und Opa? Aktuell besser nicht, raten Experten – zum Schutz der Großeltern.

Die Enkelkinder zu Oma und Opa? Aktuell besser nicht, raten Experten – zum Schutz der Großeltern.

Hannover. Kinder sollen laut einer aktuellen Studie eine Infektion mit dem Coronavirus meist problemlos überstehen, können das Virus gar übertragen ohne selber daran zu erkranken. Ältere Menschen hingegen gelten teilweise als Risikogruppe – sie sollten besonders vor einer Ansteckung geschützt werden. Heißt das, dass sie ihre Enkelkinder nun gar nicht mehr hüten dürfen? Auf den wöchentlichen Bingo-Abend verzichten müssen? Und welche Maßnahmen ergreifen Altenheime? So schützen sich Senioren am besten.

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Sollten Großeltern auf die Enkel aufpassen?

In vielen Familien sind die Großeltern fester Bestandteil bei der Kinderbetreuung: Doch genau diese Hilfsbereitschaft könnte ihnen in Zeiten von Corona zum Verhängnis werden. Denn: Ältere Menschen über 80 Jahre, wie auch Menschen mit Vorerkrankungen, gehören zur Risikogruppe. Und diese gilt es laut Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité besonders zu schützen - auch um das Gesundheitssystem nicht allzu sehr zu überlasten: “Wenn man das nicht ernst nimmt, muss man davon ausgehen, dass es bei den Risikogruppen Sterberaten im Bereich von 20 bis 25 Prozent geben wird”, warnte der Virusexperte etwa im Gespräch mit dem NDR.

Was bedeutet das nun aber für Familien? Drosten findet gegenüber dem “Spiegel” deutliche Worte: “Die Kinder sollten bis September, Oktober nicht mehr zu Oma und Opa zur Betreuung gegeben werden”, so sein Appell.

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Wie können sich Senioren im Alltag schützen?

Grundsätzlich gelten für Senioren dieselben allgemeinen Regeln wie für alle Menschen. Das Robert Koch Institut empfiehlt regelmäßiges und gründliches Hände waschen sowie Abstand halten zu Erkrankten. Generell sollten soziale Kontakte eingeschränkt werden. Wenn Besorgte nicht einkaufen gehen möchten, können sie sich per Lieferdienst versorgen lassen oder temporär auf einen Mahlzeitendienst zurückgreifen. Wer auf die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln verzichten kann, sollte auch dies tun.

Was können Angehörige tun?

Neben dem Verzicht auf unnötige Besuche können Sie im Alltag anpacken: Dazu gehöre auch, Einkäufe für die Eltern beziehungsweise die Großeltern zu erledigen, damit diese während der Epidemie nicht in den Supermarkt gehen müssen, meint Drosten.

Warum ist eine Pneumokokken-Impfung sinnvoll?

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) empfiehlt allen Menschen über 60 Jahre, sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Nicht etwa, weil die Impfung vor dem Coronavirus schützt, sondern weil sie vor Bakterien schützt, die ebenfalls zu Lungenentzündungen führen können. “Richtig gefährlich wird die Pneumokokken-Pneumonie, wenn sie sich als bakterielle Superinfektion auf eine Infektion durch das Corona-Virus ‘draufsetzt’”, sagt Lungenfacharzt Doc Esser gegenüber dem WDR. Um diese Kombination zu vermeiden, ist eine Pneumokokken-Impfung sinnvoll. Zusätzlich empfehlen Experten auch jetzt noch eine Grippeschutzimpfung.

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Sollten Altersheime bestimmte Maßnahmen treffen?

Wie der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) mitteilt, richtet man sich nach den Vorgaben aus den Ministerien. “Generell sollten die gleichen Prinzipien wie bei der Prävention beziehungsweise beim Ausbruchsmanagement anderer Atemwegserkrankungen in Alten- oder Altenpflegeheimen zur Anwendung kommen”, sagt Walter Godenschweger vom Gesundheitsministerium Nordrhein-Westfalen gegenüber dem RND. So sollten beispielsweise Hinweise für Besucher angebracht werden, die von Besuchen absehen sollten, wenn sie eine akute Atemwegserkrankung haben – gleiches gelte für Mitarbeiter.

Sind Bewohner selbst betroffen: “Beim Auftreten von Atemwegserkrankungen oder fieberhaften Erkrankungen sollte eine Abklärung auf SARS-CoV-2 erwogen werden”, so Godenschweger. Erkrankte Bewohner mit Atemwegserkrankungen oder fieberhaften Erkrankungen sollten nach Möglichkeit isoliert werden. Wenn sie ihren Wohnbereich verlassen müssen, sollten sie einen Mund-Nasenschutz aufsetzen.

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