Plasmaregen: Nasa-Sonde „Juno“ liefert erste Bilder vom Nordpol des Riesenmondes Ganymed
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Bereits seit 2016 erforscht die NASA-Raumsonde „Juno“ den Gasplaneten Jupiter und seine Monde.
© Quelle: dpa
Seit vier Jahren umkreist und beobachtet die Nasa-Sonde „Juno“ den Jupiter und seine Monde. Zum ersten Mal hat sie nun den Nordpol des riesigen Jupiter-Eismondes Ganymed abgebildet. Darüber hatte die Nasa am Mittwoch berichtet.
Eisstruktur am Nordpol verändert sich
Ganymed ist mit einem Durchmesser von 5.268 Kilometern der größte und massivste Mond im gesamten Sonnensystem. Er besteht aus Eis und Silikatgestein. Allerdings setzt sich das Eis am Nordpol des Planeten anders als bei uns auf der Erde zusammen. Dies zeigen die Daten, die „Juno“ mit dem Instrument Jovian Infrared Auroral Mapper (JIRAM) gemacht hat.
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Das Eis hat auf weiten Teilen des Mondes eine kristalline Struktur. Wenn Wasser gefriert, bildet sich eine Art Gitter mit hexagonalen Kristallen. Am Nordpol von Ganymed scheinen die Wasserteilchen jedoch keine Struktur anzunehmen. Die Messungen mit dem JIRAM haben ergeben, dass das Eis am Nordpol des Mondes eine andere Infrarotsignatur als gewöhnliches Wassereis hat - und somit kein geordnetes Muster bildet.
Plasma verändert die Struktur
Der Grund für die veränderte Struktur der Wassermoleküle ist, dass das Eis mit Plasma, also geladenen Sonnenteilchen, in Kontakt kommt. Das verhindert die Bildung einer klaren, kristallinen Struktur im Eis. Bei Ganymed läuft das Plasma an den Magnetfeldlinien entlang zu den Polen. Ganymed ist der einzige Mond im Sonnensystem mit einer eigenen Magnetosphäre, die durch Konvektion im Kern erzeugt wird.
Auf der Erde gibt es einen Pfad für das Plasma, durch den es in die Atmosphäre eintreten kann und so die schädlichen Effekte des Plasmas abgeschwächt werden. Übrig bleibt das, was sich in unseren Polarlichtern widerspiegelt.
RND/tmo