Risiko laut Experten unterschiedlich groß

Nach Brand in ukrainischem AKW: Fachleute schätzen Risiko unterschiedlich ein

Bei Russlands Krieg gegen die Ukraine geriet ein Gebäude von Europas größtem Atomkraftwerk in Brand.

Bei Russlands Krieg gegen die Ukraine geriet ein Gebäude von Europas größtem Atomkraftwerk in Brand.

Berlin. Fachleute versuchen eine erste Lageeinschätzung nach dem Brand in einem Gebäude des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja zu geben. „Das echte Problem ist nicht eine katastrophale Explosion wie in Tschernobyl, sondern ein Schaden am Kühlungssystem. Das braucht man auch, wenn der Reaktor abgeschaltet ist. Es war diese Art von Schaden, der zum Unfall in Fukushima führte“, sagte David Fletcher von der Universität Sydney.

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Kühlungssystem für den Notfall und spezielle Schutzschicht könnten Risiko minimieren

Der australische Nuklearingenieur Tony Irwin hob allerdings Unterschiede der Anlage zu denen im japanischen Fukushima und im ukrainischen Tschernobyl hervor, wo es 2011 und 1986 schwere Atomunfälle gegeben hatte. Das Kraftwerk in Saporischschja habe - anders als das in Fukushima - einen separaten Wasserkreislauf für die Kühlung. Zudem gebe es spezielle Kühlungssysteme für den Notfall.

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Zudem habe die jetzt betroffene Anlage - anders als die in Tschernobyl - eine besondere Schutzschicht, um eine Freisetzung von Radioaktivität zu verhindern. „Der Reaktor ist von einer massiven Schutzhülle aus Beton umgeben, die ihn vor Feuer zu schützt“, sagte Irwin.

Risiko einer Kernschmelze „wäre eine Katastrophe“

Maria Rost Rublee von der Monash Universität in Australien sagte: „Es gibt erhebliche Sorge, dass es zu einer Kernschmelze kommt, wenn irgendein Teil des Kerns betroffen ist. Das wäre eine Katastrophe.“

Nach dem Vorrücken russischer Truppen zu Europas größtem Atomkraftwerk in der Nähe der Großstadt Saporischschja war ein Feuer in einem Gebäude der Anlage ausgebrochen. Am Morgen wurde es nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums gelöscht. Gebrannt habe ein Trainingskomplex. Angaben sowohl der ukrainischen als auch der russischen Behörden vom Freitagmorgen zufolge wurde zunächst keine erhöhte Strahlung gemessen.

RND/dpa

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