Klein und schleimig: Neue Arten von Tiefseefischen entdeckt

Die Forscher sprechen von rosafarbenen, blauen und violetten Scheibenbäuchen, die sie jetzt in etwa 7500 Metern Tiefe entdeckt haben.

Die Forscher sprechen von rosafarbenen, blauen und violetten Scheibenbäuchen, die sie jetzt in etwa 7500 Metern Tiefe entdeckt haben.

Newcastle. In einer der tiefsten Regionen des Pazifik haben Forscher drei bislang unbekannte Arten von Tiefseefischen entdeckt. Die zu den Scheibenbäuchen (Lipanidae) zählenden Spezies wurden mit einem unbemannten U-Boot im Atacamagraben vor der Küste von Chile und Peru in einer Tiefe von 7500 Metern aufgespürt. Aufgrund der jeweiligen Farbe sprechen die Forscher vorläufig von rosafarbenen, blauen und violetten Scheibenbäuchen, wie die englische Universität Newcastle am Montag bekanntgab.

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Im Vergleich zu vielen anderen Tiefseefischen, die mit großen Augen, langen Zähnen oder Leuchtorganen ausgestattet sind, sehen die neu entdeckten Meeresbewohner recht unscheinbar aus: Die bis maximal 30 Zentimeter langen Scheibenbäuche sind klein, schleimig und recht transparent.

Keine Fressfeinde in der Tiefe

„Außer Reichweite anderer Fische sind sie frei von Wettbewerbern und Fressfeinden“, erklärt der Tiefseeforscher Thomas Linley. „Die Videoaufnahmen zeigen eindeutig, dass da unten viele wirbellose Beutetiere leben, und die Scheibenbäuche stehen an der Spitze der Nahrungskette. Sie scheinen ziemlich aktiv zu sein und sehen wohlgenährt aus.“

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Die härtesten Strukturen im Körper der schleimigen Fische sind demnach die Zähne und die Knochen des Innenohrs. Einen Fisch konnten die Forscher in einer Falle fangen und an die Oberfläche bringen.

Viel tiefer geht es nicht

Insgesamt 40 Wissenschaftler aus 17 Ländern hatten bei der Expedition die Gewässer über dem Atacamagraben befahren. Entlang des 6000 Kilometer langen Grabens ließen sie dutzende Male ihre mit Kameras ausgestatteten U-Boote zum Meeresgrund hinab – der dort bis zu 8000 Meter unter dem Meeresspiegel liegt.

Viel tiefer dürften die Wissenschaftler aber ohnehin keine Fische mehr finden: Nach derzeitigem Stand der Forschung begrenzt das Molekül Trimethylamin-N-oxid (TMAO) die Möglichkeiten, abzutauchen. TMAO stabilisiert die Proteine in den Zellen Fische und macht es überhaupt möglich, dem ungeheuren Wasserdruck in den Tiefen zu widerstehen. Doch unterhalb von 8000 bis 8500 Metern Tiefe funktioniert das nicht mehr, wie Wissenschaftler des Whitman Colleges in Washington State errechneten.

Von DPA/RND/hö

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