In Ruhe schlafen: Was man gegen Schnarchen tun kann
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Nächtliche Lärmbelästigung: Schnarchen ist für die Mitmenschen nervig – in der Regel aber harmlos.
© Quelle: Bodo Marks/dpa-tmn
Köln. Schön ist Schnarchen nicht – in der Regel aber harmlos. Wer seine Mitmenschen allerdings nicht um den Schlaf bringen will, sollte seine Abendrituale überdenken, rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Schlafmittel etwa fördern das Schnarchen eher, Gleiches gilt für Nikotin und Alkohol. Ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus hingegen kann helfen, weniger zu schnarchen.
Tee oder Wadenwickel gegen Schnarchen
Statt jeden Abend ein Gläschen Wein zu trinken, empfehlen Experten eher eine Tasse heiße Milch oder Kräutertee, um ruhiger in den Schlaf zu finden. Auch feuchte Wadenwickel oder ein heißes Bad machen müde, genau wie moderate Bewegung oder Sex.
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Schnarchen nur in seltenen Fällen bedenklich
Männer mittleren und höheren Alters schnarchen den Angaben nach häufiger als Frauen, bei Frauen tritt das Problem vor allem nach den Wechseljahren auf. In seltenen Fällen können die Geräusche ein Hinweis auf die sogenannte obstruktive Schlafapnoe, einer andauernden Atemstörung während des Schlafens, sein. Anders als beim regulären Schnarchen leidet darunter die Schlafqualität: Betroffene erholen sich dann nachts nicht mehr richtig und sind tagsüber häufig müde.
Übergewicht: Oft Schuld am Schnarchen
Außerdem kann ein erhöhtes Körpergewicht ursächlich für das Schnarchen sein. Eine Gewichtsabnahme führe in diesem Fall häufig schon zu einer reduzierten Schnarchaktivität, informiert die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM).
Schnarchen sorgt nicht nur bei Betroffenen, sondern oftmals auch bei deren Mitmenschen für Probleme beim Schlafen: Die Partner von Schnarchern können keine oder nur schlecht Ruhe finden, und auch der Schnarcher selbst findet oft keinen erholsamen Schlaf. Auf dem Markt werden mittlerweile viele Lösungen gegen das Problem angeboten, aber nur wenig scheint wirklich zu helfen.
Nasenspreizer: nur bedingt nützlich
Der Nasenspreizer – oder auch Nasenklammer – soll gegen Schnarchen helfen. Die Konstruktion aus Kunststoff soll eine Weitung des Nasenkanals bewirken und so helfen, die Sauerstoffzufuhr zu erhöhen und das Vibrieren des Weichgaumens zu reduzieren. Für Menschen, die im Schlaf durch die Nase atmen, kann der Nasenspreizer so tatsächlich helfen, das Schnarchen zu reduzieren. Menschen, die nachts durch den Mund atmen, werden jedoch keine Besserung spüren – für sie empfiehlt sich eine Schiene.
Schnarchen verhindern durch Schiene
Die Anti-Schnarchschiene – auch Protrusionsschiene genannt – soll helfen, die Atemwege beim Schlafen frei zu halten. Durch die Schiene wird der Unterkiefer in Position gehalten oder nach vorn gezogen, sodass einer Verengung der Atemwege entgegengewirkt wird mit dem Ziel, das Schnarchen zu verhindern. Das National Center for Biotechnology Information der U.S. National Library of Medicine untersuchte die Anti-Schnarchschiene in einer Studie mit dem Ergebnis, dass 60 Prozent aller Probanden sehr zufrieden mit dem Ergebnis waren.
Schnarchen bei Kindern: Arzt aufsuchen
Schnarchen tritt öfter auf, je älter man wird – aber auch schon Kinder können darunter leiden. Wenn Ihr Kind oft schnarcht, sollten Sie dies von einem Arzt abklären lassen, da es sich auch schon im Kindesalter um eine Apnoe handeln kann, informiert die BZgA. Und auch wenn das Kind nur unter dem sogenannten primären Schnarchen leidet – was im Vergleich harmlos ist und oft nur mit engen Nasengängen zusammenhängt – kann ein Besuch beim Arzt Licht ins Dunkle bringen.
Mythos: Der Tennisball im Pyjama
Ein Mythos, der sich auch heute noch hartnäckig in den Köpfen hält: Der eingenähte Tennisball im Pyjama. Dieser Trick soll angeblich helfen, dass der Schnarcher nicht auf dem Rücken schläft, wovon das Schnarchen oft verschlimmert wird. Das Ergebnis war aber nicht vermindertes Schnarchen, sondern ein Rücken voller blauer Flecken. Erfolgversprechender ist da die Rückenlageverhinderungsweste, die dasselbe Ziel hat: das Schlafen auf dem Rücken zu verhindern und dabei auch bequemer und vor allem erfolgreicher ist als der Tennisball.
Weniger Schnarchen durch eine starke Gaumenmuskulatur
Wer regelmäßig seine Gaumenmuskulatur trainiert, ist übrigens weniger anfällig für das Schnarchen, denn: Eine schlaffe Gaumenmuskulatur begünstigt die lästigen Störgeräusche im Schlaf . Wie das funktioniert? Häufiges Singen oder auch das Spielen eines Didgeridoos trainiert diesen Muskelbereich. Viel Spaß beim Ausprobieren.
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Von RND/dpa