Eisenmangel erkennen – das sind die Warnhinweise

Wenn man ständig müde ist, kann das ein Anzeichen für Eisenmangel sein.

Wenn man ständig müde ist, kann das ein Anzeichen für Eisenmangel sein.

Hannover. Eisenmangel gilt als eines der häufigsten Gesundheitsprobleme weltweit. Rund zwei Milliarden Menschen sind betroffen – und die Dunkelziffer ist dadurch, dass viele nicht einmal wissen, dass sie Mangelerscheinungen haben, noch viel höher. Doch wie kommt es zu Eisenmangel und was kann man dagegen tun?

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Wofür braucht der Körper Eisen?

Eisen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das mit der Nahrung aufgenommen wird. Der Körper braucht das Metall, um rote Blutkörperchen zu bilden. Dementsprechend sorgt Eisen im Körper für den Sauerstofftransport von der Lunge zu den Geweben, für die Speicherung von Sauerstoff in den Muskeln und trägt zur Übertragung von Elektronen im Energiestoffwechsel bei. Außerdem ist es Bestandteil verschiedener Enzyme.

Eisenmangel: Der tägliche Bedarf

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt zur Deckung des täglichen Bedarfs, dass Kinder acht bis zehn Milligramm Eisen zu sich nehmen während für Jugendliche und Erwachsene zehn bis 15 Milligramm ratsam sind. Schwangere und Stillende sollten mit empfohlenen 20 bis 30 Milligramm besonders auf ihre Eisenzufuhr achten.

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Ursachen eines Eisenmangels

Ein Eisenmangel entsteht, wenn der Eisenbedarf höher ist als die -aufnahme. In Europa ist die häufigste Ursache ein chronischer Blutverlust – denn mit nur zwei Millilitern Blut geht schon ein Milligramm Eisen verloren. Gerade für junge Frauen, die während ihrer Menstruation etwa 50 Milliliter Blut verlieren, kann das gefährlich werden.

Neben dem Blutverlust kann auch die Ernährung Ursache eines Eisenmangels sein. "Risikogruppen für eine Unterversorgung sind Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase sowie Schwangere und Stillende", so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Außerdem betroffen sind beispielsweise Vegetarier, Menschen mit Essstörungen oder Alkoholiker.

Gestörte Eisenaufnahme

Kann der Körper das Eisen, das ihm mit der Nahrung zugeführt wird, nicht aufnehmen, spricht man von einer gestörten Eisenaufnahme. Hier kann eine Darmerkrankung, zum Beispiel eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, der Grund sein. Außerdem kann eine langandauernde Einnahme von Medikamenten gegen eine übermäßige Magensäureproduktion oder ein starker Konsum von Schwarztee, Kaffee oder Rhabarber die Eisenaufnahme behindern.

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Daran erkennen Sie Eisenmangel

Ein fortgeschrittener Eisenmangel kann zu einer Anämie, also Blutarmut, führen – und das bedeutet im schlimmsten Fall einen Sauerstoffmangel. Deshalb sollten Symptome, die auf Mangelerscheinungen hindeuten, ernstgenommen werden.

Schlechte Laune: Durch einen Eisenmangel wird die Produktion verschiedener Hormone gestört. Dazu zählt auch das Glückshormon Serotonin. Zu wenig Eisen im Körper trägt also zu schlechter Laune bei.

Mangelnde Konzentration: Wer vergesslicher wird und bemerkt, dass er sich kaum noch konzentrieren kann, sollte seinen Eisenhaushalt überprüfen – denn bei einem Mangel kann das Gehirn nicht mehr so gut arbeiten wie zuvor.

Haarausfall und Hautprobleme: Eisenmangel kann man sehen – und zwar in Form von brüchigen Nägeln, blasser Haut oder Haarausfall. Ein typisches Anzeichen sind auch eingerissene Mundwinkel.

Kälteempfindlichkeit: Da Eisen notwendig ist, um rote Blutkörperchen zu bilden, die für den Sauerstofftransport im Körper zuständig sind, kann ein Mangel dazu führen, dass einzelne Zellen zu wenig Sauerstoff bekommen. Insbesondere Extremitäten wie Hände und Füße leiden darunter: Man fängt an, zu frieren.

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Müdigkeit: Die Müdigkeit geht oft mit der mangelnden Konzentration einher. Chronische Erschöpfung ist ein klassischer Warnhinweis, wenn es um einen Eisenmangel geht.

Unruhige Beine: Eisenmangel gilt als mögliche Ursache des "Restless-Legs-Syndrom" (zu deutsch: Syndrom der unruhigen Beine). Betroffene berichten von einem übermäßigen Drang, ihre Beine zu bewegen und beispielsweise nachts aufzustehen und herumzugehen.

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Eisen: Wie decke ich den Tagesbedarf?

"Die Aufnahmemenge von Eisen in den Körper ist je nach Lebensmittel unterschiedlich", so die Verbraucherzentrale. "Eisen aus tierischen Lebensmitteln wird zu über 20 Prozent aufgenommen. Aus pflanzlichen Lebensmitteln beträgt die Aufnahmemenge dagegen kaum mehr als fünf Prozent." Eisen aus tierischen Lebensmitteln habe somit eine "bessere Bioverfügbarkeit".

Durch eine Kombination aus Fleisch, Fisch, Geflügel und Vitamin C kann die Eisenaufnahme um das Zehnfache gesteigert werden. Vegetariern rät die Verbraucherzentrale, dass sie zu den pflanzlichen Lebensmitteln Vitamin C und zitronen- oder milchsäurehaltige Produkte zu sich nehmen.

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Eisenhaltige Nahrungsergänzungsmittel: Ja oder nein?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät davon ab, Lebensmittel mit Eisen anzureichern. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass eine unkontrollierte und längerfristige Verwendung von eisenhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln zum Beispiel das Risiko für die Entstehung von Herz- oder Krebserkrankungen steigere. Bei einem erhöhten Eisenbedarf sollte daher zunächst Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.

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