Die Sterne im Mai: Jupiter, Merkur und Saturn zeigen sich am Nachthimmel

Der helle Planet Venus war in den vergangenen Monaten schon in der frühen Abenddämmerung am Westhimmel zu sehen.

Der helle Planet Venus war in den vergangenen Monaten schon in der frühen Abenddämmerung am Westhimmel zu sehen.

Stuttgart. Venus gibt ihre Abschiedsvorstellung. In den vergangenen Monaten hat sie als auffällig helles Gestirn hoch am Westhimmel schon in der frühen Abenddämmerung die Blicke auf sich gezogen. Anfang Mai glänzt der sogenannte Abendstern mit maximaler Helligkeit hoch über dem Nordwest-Horizont.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Venus erscheint ab Mitte Juni als Morgenstern

Im Laufe des Monats nimmt sein Glanz merkbar ab, die Sichtbarkeits-Zeit verkürzt sich ebenfalls. Geht Venus am 15. noch um 23.42 Uhr unter, so erfolgt ihr Untergang am 28. bereits um 22.14 Uhr. Nach diesem Datum wird man vergeblich nach ihr Ausschau halten. Sie nähert sich rasch der Sonne, die ihr im Tierkreis entgegenkommt.

Bereits am 3. Juni überholt Venus auf der Innenbahn die Erde. Sie befindet sich dabei zwischen Sonne und Erde, hält sich somit am Taghimmel auf und bleibt nachts unsichtbar unter dem Horizont. Nachdem sie die Seiten gewechselt hat, erscheint sie bereits Mitte Juni als Morgenstern kurz vor Tagesanbruch knapp über dem Nordosthorizont. Über das Jahresende hinaus bleibt Venus Morgenstern.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Ende Mai ist Merkur nicht mehr zu sehen

Merkur bietet im letzten Maidrittel zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Chance, ihn am Abendhimmel zu sehen. Am 20. geht der flinke Planet um 22.30 Uhr unter, am letzten Maitag kurz nach 23.15 Uhr. Ab 21.30 Uhr ist es dunkel genug, um Merkur in der Abenddämmerung zu erkennen. Am 22. zieht Merkur knapp südlich an Venus vorbei. Die wesentlich hellere Venus kann helfen, Merkur tief am Nordwest-Himmel zu finden. Ende Mai verschwindet Merkur wieder vom Abendhimmel.

Der Merkur ist im letzten Maidrittel noch einmal am Abendhimmel zu sehen.

Der Merkur ist im letzten Maidrittel noch einmal am Abendhimmel zu sehen.

Jupiter überholt Saturn Ende des Jahres

In der zweiten Nachthälfte erscheinen die Riesenplaneten Jupiter und Saturn. Sie gehen nun immer früher auf. Anfang Mai steigen sie gegen halb drei Uhr morgens über den Südosthorizont, zu Monatsende schon eine halbe Stunde nach Mitternacht. Jupiter ist dabei der wesentlich hellere der beiden großen Gasplaneten.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Nach Venus, die bereits untergegangen ist, wenn Jupiter aufgeht, ist er der hellste Planet. Saturn leuchtet in einem fahlen, gelblichen Licht. Der schnellere Jupiter rückt immer näher an Saturn heran. Ende des Jahres wird Jupiter dann den langsameren Ringplaneten überholen.

Tag auf dem Mars ist 40 Minuten länger als auf der Erde

Am Morgenhimmel macht sich der rötliche Mars bemerkbar. Seine Helligkeit nimmt deutlich zu. Ende Mai ist er dann so hell wie die Fixsterne Arktur und Wega. Im Teleskop erkennt man nur wenig auf dem Mars. Unser Wissen vom Roten Planeten ist den zahlreichen Raumsonden zu verdanken, die an ihm vorbeigeflogen sind, ihn umkreisten oder weich auf ihm landeten.

Mars

Ende Mai ist der Mars so hell wie die Fixsterne Arktur und Wega.

Zu den jüngsten erfolgreichen Missionen zählt die Sonde Insight (Einblick) der US-Raumfahrtagentur Nasa. Sie setzte im November 2018 sanft in den Elysium-Ebenen nahe dem Marsäquator auf dem Marsboden auf. Nach einer Testphase begann das Seismometer der Sonde Marsbeben zu registrieren, um Rückschlüsse auf den inneren Mars-Aufbau zu ziehen. Bisher wurden rund 500 Beben aufgezeichnet, dies ist fast jeden Marstag eines.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Ein Marstag ist nur 40 Minuten länger als ein irdischer Tag. Die Marsbeben sind allerdings erheblich schwächer als Erdbeben und dauern zwischen zehn und zwanzig Minuten. Verursacht werden die Marsbeben durch tektonische Spannungen in der Marskruste.

Mond ist am 6. Mai in Erdnähe

Bei seiner monatlichen Runde durch den Tierkreis passiert der Mond in der Nacht vom 1. auf 2. Mai Regulus, den Hauptstern des Löwen. Am 6. kommt der Mond mit 359.650 Kilometer in Erdnähe. Bereits einen Tag später tritt um 12.45 Uhr die Vollmondphase ein, wobei der Mond im Sternbild Waage steht. Am 12. und 13. zieht der abnehmende Mond zuerst an Jupiter und anschließend an Saturn vorbei. Zwei Tage später sieht man den abnehmenden Halbmond nahe Mars. In Erdferne begibt sich der Mond am 18., wobei ihn 405.580 Kilometer von uns trennen. Am 22. um 19.39 Uhr wird die Neumondposition erreicht.

Am 18. Mai begibt sich der Mond in Erdferne.

Am 18. Mai begibt sich der Mond in Erdferne.

Steil über unseren Köpfen steht der Himmelswagen, während die Kassiopeia knapp über dem Nordhorizont leicht übersehen werden kann. Wie ein überdimensionaler Zeigefinger deutet die gebogene Wagendeichsel auf den orangefarbenen Arktur, den Bärenhüter, Hauptstern im Bild des Bootes. Arktur gehört zu den zehn hellsten Sternen. Er markiert das eine Eck des Frühlingsdreiecks, zu dem noch Regulus im Löwen und Spica in der Jungfrau gehören. Das Frühlingsdreieck beherrscht nun den Südhimmel, wobei die Jungfrau gerade den Meridian durchschreitet.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Wega ist einer der hellsten Sterne des Nordhimmels

Südlich der Jungfrau stößt man auf das Sternentrapez des Raben. Der Rabe ist ein kleines aber gut einprägsames Sternbild. Einst hatte der Rabe ein weißes Gefieder und konnte wunderschön singen. Zeus beauftragte ihn einmal, mit einem Becher frisches Wasser für die Göttergesellschaft auf dem Olymp zu holen. Der säumige Rabe verspätet sich und kommt ohne Wasser zurück. Er behauptet, eine Wasserschlange hätte die Quelle leergesoffen. Zur Strafe erhält er ein schwarzes Gefieder und kann nur noch krächzen statt singen.

Im Nordosten strahlt die blauweiße Wega im Sternbild Leier. Mit Arktur gehört Wega zu den beiden hellsten Sternen des Nordhimmels.

Letztes Maidrittel: Tageslänge nimmt um eine Stunde und 20 Minuten zu

Neben dem Boötes fällt ein kleiner Halbkreis von Sternen auf. Er ist gut zu erkennen, auch wenn seine Sterne nicht besonders hell sind. Er markiert das antike Sternbild Nördliche Krone, lateinisch Corona Borealis. Der Sage nach handelt es sich um die Juwelenkrone der Ariadne, Tochter des Königs Minos von Kreta, die sie bei ihrer Hochzeit mit Dionysos trug.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Der etwas hellere Stern in der Mitte der Krone heißt Gemma, der Edelstein. Gemma strahlt ein blauweißes Licht aus und ist hundertmal leuchtkräftiger als unsere Sonne. Mit 10.000 Grad Celsius Oberflächentemperatur ist Gemma auch deutlich heißer als unsere Sonne mit 5510 Grad.

Die Sonne strebt dem Gipfelpunkt ihrer Jahresbahn entgegen, den sie im nächsten Monat erreicht. Am 14. wechselt sie frühmorgens aus dem Sternbild Widder in das Sternbild Stier. In das Tierkreiszeichen Zwillinge tritt sie am 20. nachmittags. Im letzten Maidrittel passiert die Sonne das Goldene Tor der Ekliptik. Die Mittagshöhen der Sonne nehmen um sieben Grad zu, die Tageslänge wächst für die Mitte Deutschlands um eine Stunde und 20 Minuten.

RND/dpa

Mehr aus Wissen

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken