So gelingt die Mülltrennung im Badezimmer
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Im Badezimmer sammelt sich so einiges an Müll an – und auch hier ist die korrekte Trennung wichtig, denn durch gezieltes Sortieren können viele Wertstoffe wiederverwertet werden.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Hannover. Im Badezimmer sammelt sich so einiges an Müll an – und auch hier ist die korrekte Trennung wichtig, denn durch gezieltes Sortieren können viele Wertstoffe wiederverwertet werden. Eine Umfrage des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel (IKW) kommt zu der guten Nachricht, dass 72 Prozent der Umfrageteilnehmer und ‑teilnehmerinnen auch im Badezimmer auf die richtige Rohstofftrennung achten. Die über 50-Jährigen seien dabei etwas konsequenter (77 Prozent) als die Jüngeren (60 Prozent).
Die Umfrage zeigt aber auch, dass 39 Prozent zwar schon über die Mülltrennung im Badezimmer nachgedacht haben, ihnen die Organisation und Trennung aber zu kompliziert erscheine. 53 Prozent von ihnen sagen, dass sie aufgrund der geringen Größe des Mülleimers auf eine korrekte Trennung verzichten.
Viele beachten die Abfälle im Badezimmer erst gar nicht richtig, 37 Prozent gaben an, dass der wenige Müll im Badezimmer ihnen nicht so wichtig sei. Sie würden mit der Trennung daher erst gar nicht anfangen. Und 12 Prozent sind sich unsicher, wie richtig getrennt werden sollte, und trennen aus diesem Grund nicht.
Das sind allerdings recht maue Ausreden, denn Recycling ist nicht schwierig, wenn man einmal weiß, wo welcher Tiegel und welche Tube hingehört. Das IKW gibt Tipps zur Mülltrennung im Badezimmer.
Verpackungen: Alles rausholen
Zunächst ermögliche die vollständige Entleerung von Verpackungen umweltgerechtes Recycling – und es schont auch den Geldbeutel, wenn nahezu restlos alles von der Creme oder dem Shampoo verwendet wird. Dafür empfiehlt es sich, Flaschen kopfüber zu stellen und Tuben komplett leer zu streichen. Auch mit dem Abschrauben von Verschlüssen zum Nachspülen oder dem Ausklopfen der Verpackungen gelangt man noch an den kleinsten Rest.
Ein Ausspülen leerer Verpackungen sei vor dem Wegwerfen allerdings nicht nötig.
Das gehört in den gelben Sack
In den gelben Sack oder die gelbe Tonne gehören alle restentleerten Verpackungen aus Kunststoff, dazu zählen Shampoo oder Weichspülerflaschen. Auch Verpackungen aus Metall, beispielsweise Deo, Rasierschaum oder Haarspray, kommen in die gelbe Tonne. Sollten Flaschen mit einer Etikettenfolie überzogen sein, sollte diese entfernt und entsprechend getrennt weggeworfen werden.
Insbesondere bei Kunststoffverpackungen sollten abtrennbare Etiketten oder Banderolen ebenso wie die Verschlüsse separat in die Wertstoffsammlung gegeben werden. Eine Orientierung bietet der Grüne Punkt: Wenn dieser auf der Kosmetikverpackung aufgedruckt ist, kann sie in den gelben Sack wandern.
Karton und Plastik voneinander trennen
Besteht eine Verpackung aus Kunststoff und Karton, sollten diese Materialien ebenfalls voneinander getrennt werden und separat entsorgt werden.
Gemeinsam mit dem Altpapier werden Papier- oder Kartonverpackungen gesammelt, zum Beispiel Pappkartons von Waschpulvern oder Faltschachteln von Kosmetiktiegeln. Je nach Kommune landen diese dann in blauen oder grünen Tonnen oder zentral in Containern.
Verpackungen aus Glas sollten nach Farben getrennt entsorgt werden. Andere Farben, zum Beispiel blaues oder rotes Glas, können üblicherweise zusammen mit grünem Glas entsorgt werden. Die Plastikverschlüsse von Glasverpackungen können separat im gelben Sack oder der gelben Tonne entsorgt werden.
Ziemlich viel gehört in den Restmüll
Binden, Tampons, Wattestäbchen, Windeln, Zahnbürsten: Im Badezimmer fällt auch sehr viel „körpereigener“ Abfall an. Jeder nicht wiederverwendbare Abfall gehört in den Restmüll (graue Tonne). Auch Einwegrasierer oder Haarbürsten zählen dazu. Die meisten Kreisabfallwirtschaften haben auf ihren Homepages ein gut sortiertes Verzeichnis einzelner Produkte und wie diese korrekt zu entsorgen sind. Das IKW schreibt zudem, dass nicht restentleerte Verpackungen in den Restmüll gehören.
Putzmittel und Medikamente sind Sondermüll
Auch wenn es naheliegt, weil Putzwasser ja auch im Ausguss landet, die Reste in den Flaschen mit Putzmitteln sollten nicht darüber entsorgt werden. Vor allem gilt das laut Verbraucherzentrale für chemische Rohrreiniger, Desinfektionsmittel, Toiletten- und Spülkastensteine sowie Weichspüler. Reste sollten daher an die Schadstoffsammelstellen der Wertstoffhöfe gehen, leere Behälter dürfen in den Verpackungsmüll.
Medikamente dürfen auf keinen Fall im Ausguss der Spülbecken oder in der Toilette landen. Viele der Wirkstoffe können selbst moderne Kläranlagen nicht entfernen, sie gelangen in den Wasserkreislauf. Die Recyclinghöfe mancher Städte nehmen Medikamente an. Auch viele Apotheken nehmen alte Tabletten an, aber es gibt keine Annahmepflicht. Wenn all das nicht möglich ist, kommen Medikamente in den Restmüll.
Produkte richtig dosieren
Das IKW empfiehlt außerdem, Dosieranleitungen der Hersteller zu beachten, bei Wasch- und Geschirrspülmitteln beispielsweise. Denn durch die Vermeidung von Überverbrauch ließen sich große Einsparungen erzielen, sowohl an Produkten als auch an Verpackungsmaterial. Das gelte auch für hochkonzentrierte Produkte wie Wasch- oder Geschirrspülmittel.