Corona-Test positiv? Tipps für die Quarantänezeit mit den eigenen Kindern
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Ein zweijähriges Kind klettert im Wohnzimmer auf ein Spielgerät, während seine Mutter zu Hause im Homeoffice an einem Laptop arbeitet (Symbolbild).
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa
Wenn durch einen positiven Corona-Test eine Quarantänezeit für junge Schulkinder oder Kinder im Kita-Alter angeordnet wird, stehen die Eltern meist vor einem großen Problem. Besonders für Menschen, die nicht einfach zu Hause bleiben können, um ihre Kinder zu betreuen, stellt diese Situation eine große Herausforderung dar. Wenn aber auch mit der Arbeitgeberin oder dem Arbeitgeber geklärt ist, dass zumindest ein Elternteil zu Hause bleiben kann, steht sofort die Lösung eines weiteren Problems an: Wie schafft man es, zwei Wochen lang mit dem Kind drinnen zu bleiben, ohne dass nach ein paar Tagen die Langeweile überhandnimmt, und wie nimmt man sich auch mal eine Auszeit?
Martina Huxoll-von Ahn vom „Deutschen Kinderschutzbund Bundesverband e. V.“ sagte der „Apotheken-Umschau“: „Bei aller Notwendigkeit der Gesundheitsschutzmaßnahmen dürfen wir keine weiteren Schäden bei unseren Kindern riskieren. Untersuchungen zeigen, dass das psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen während und nach dem ersten Lockdown sehr gelitten hat. Auch ein Kind in Quarantäne braucht beispielsweise Bewegung.“
Machen Sie einen Tagesplan
Antonia Schoneweg, Psychologin am Altonaer Kinderkrankenhaus, sagt gegenüber der „Techniker-Krankenkasse“, dass ein „Extrastundenplan für zu Hause“ helfe. „Das bringt verlässliche Struktur in den Tag, zusätzlich lassen sich so auch Zeiträume für besonders schöne Aktivitäten reservieren“, so Schoneweg weiter. Damit das auch für alle funktioniert, sollte der Plan von allen Familienmitgliedern zusammen erstellt werden. Somit könnte man beispielsweise eine gemeinsame Arbeitszeit festlegen, damit auch die Eltern Zeit haben, ihrem Job nachzugehen. In derselben Zeit könnten die Kinder ihre Schulaufgaben erledigen.
Außerdem sollten auch feste Essenszeiten vereinbart werden, um feste Anhaltspunkte für alle Familienmitglieder zu schaffen. Dann könnten, sofern sie alt genug sind, auch die Kinder mal die Initiative ergreifen und ihr Lieblingsgericht zubereiten. Oder aber, alle bereiten gemeinsam eine Mahlzeit zu, bei der jeder nur einen kleinen Teil der Arbeit erledigen muss.
Bewegung ist für Kinder besonders wichtig
„Bewegung ist für Kinder – wie auch für Erwachsene – essentiell für die Gesundheit“, erklärt Jürgen Steinacker, Professor für Medizin und Leiter der Sektion Sport- und Reha-Medizin der Universitätsklinik Ulm, gegenüber der Internationalen Fachmesse für Sportartikel und Sportmode ISPO. Außerdem betont Steinacker: „Es ist wichtig, dass Kinder ihre Eltern als aktiv erleben. Sie müssen ein Vorbild sein und sich selbst ausreichend bewegen.“
Für diese Bewegung kann auch in den eigenen vier Wänden gesorgt werden, sei es durch Tanzen mit den Kindern im Wohnzimmer oder ein digitales Heimtraining über Youtube. Wenn Sie einen Garten haben sollten, können Sie das Ganze auch nach draußen verlagern und frische Luft schnappen.
Beim Spielen im eigenen Garten können Kinder und Erwachsene sich an der frischen Luft bewegen, auch wenn sie in Quarantäne sind.
© Quelle: picture alliance / dpa Themendie
Gesellschaftsspiele fördern Kreativität
Gesellschaftsspiele wie „Monopoly“, „Mensch ärgere dich nicht“ oder auch das Kartenspiel „UNO“ können mit mehreren Spielern gespielt werden und sind zeitaufwendig. Daher sind Spiele für zwei oder mehr Personen der ideale Zeitvertreib in der Quarantäne. Das Spielen mit anderen hat aber noch einen anderen Zweck, denn besonders kleinere Kinder können dabei viel lernen.
So können Kinder im Vorschulalter mit „UNO“ Zahlen kennenlernen oder mithilfe des Spieleklassikers „Memory“ ihr Gedächtnis trainieren. Außerdem können Spiele wie „Activity“ oder „Tabu“ die Kreativität, das Ausdrucksvermögen und das sichere Auftreten vor anderen bei Kindern aber auch bei Erwachsenen verbessern. Zudem können Kinder bei Gesellschaftsspielen auch ihre sozialen Fähigkeiten verbessern und ihre Hartnäckigkeit schulen.
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Bei Gesellschaftsspielen wie „Mensch ärgere dich nicht“ können Kinder vieles lernen.
© Quelle: picture alliance / blickwinkel/M
Medienkonsum – aber in Maßen
Auch der Konsum von Filmen, Social Media und Fernsehen ist ein gutes Mittel gegen Langeweile. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt für Kinder von null bis drei Jahren keine Nutzung von Bildschirmmedien, im Alter von drei bis sechs Jahren dürfen es 30 Minuten täglich sein, und von sechs bis zehn Jahren wird eine Mediennutzungsdauer von 45 bis 60 Minuten empfohlen.
Wenn es dann aber doch mal einen Filmabend geben soll, können Sie das als gemeinsame Aktivität machen und zusammen vorher beispielsweise selbst Chips herstellen, was auch wieder ein sinnvoller Zeitvertreib ist, bei dem alle Familienmitglieder helfen können.
Zeit für sich gewinnen
Wenn Sie merken, dass Ihnen alles über den Kopf wächst und Sie eine Auszeit brauchen, dann geben Sie, wenn möglich, den Kindern eine Beschäftigung, der sie allein nachgehen können und mit der sie eine Weile beschäftigt sind und entspannen Sie sich ein wenig. Dabei können Sie wieder Kraft tanken für die nächsten Spiel- oder Bewegungseinheiten mit den Kleinen.
RND/mkr