Blitzeis – so entsteht die plötzliche Gefahr
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Wenn sich die Straße im Winter plötzlich in eine spiegelglatte Rutschbahn verwandelt, dann ist oft Blitzeis schuld.
© Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa
Leipzig. Das Blitzeis gibt es noch gar nicht so lange. Das heißt: Das Phänomen schon, aber die Bezeichnung hat sich erst in den 1990er-Jahren durchgesetzt. Vorher sprach man ganz einfach von „gefrierendem Regen“.
Und diese Bezeichnung verrät alles, was Blitzeis eigentlich ist: nämlich Regen, der auf eine Oberfläche trifft, die längere Zeit starkem Frost ausgesetzt war und dementsprechend ausgekühlt ist.
Wasser bleibt flüssig
Supercooling lautet der Fachbegriff für diese Besonderheit, Unterkühlung. Dazu kommt es, wenn im Wasser Kristallisationspunkte wie Schmutzteilchen fehlen – denn daran bilden sich normalerweise die Eiskristalle. Die Folge: Das Wasser bleibt auch unter dem eigentlichen Gefrierpunkt flüssig.
Sobald die Tropfen aber auf den Boden kommen, gefrieren sie und bilden eine harte, glasige, zusammenhängende Eisschicht. Und das geschieht sofort, von jetzt auf gleich – blitzartig sozusagen.
Große Gefahr auf Brücken
Besonders groß ist die Blitzeisgefahr an schattigen Orten wie beispielsweise in Wäldern oder auf Brücken, bei denen die Straßen besonders stark der Witterung ausgesetzt sind. Das Tückische daran: Die Eisschicht ist oft kaum zu erkennen. Nebel und Raureif auf Bäumen können jedoch Hinweise darauf sein, dass Blitzeis droht.
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© Quelle: dpa
Es muss nicht unbedingt Regen sein, der zu gefährlicher Glätte führt. Blitzeis kann sich auch durch überfrierenden Nebel bilden und für eine spiegelglatte Fahrbahn sorgen. Gefährlich für den Straßenverkehr.
Die Bahn dagegen hat mit vereisten Oberleitungen zu kämpfen. Und bei Flugzeugen verändert die Eisschicht das Tragflächenprofil – das wiederum vermindert den Auftrieb. Flugzeuge müssen deshalb enteist werden.