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„Bedeutender Meilenstein“: Raumschiff ist mit vier Touristen ins All gestartet

Eine SpaceX Falcon 9 Rakete mit vier Privatpersonen an Bord hebt von der Rampe 39A des Kennedy Space Centers ab. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Raumfahrt, dass eine Rakete ohne professionelle Astronautinnen und Astronauten ins All startet.

Eine SpaceX Falcon 9 Rakete mit vier Privatpersonen an Bord hebt von der Rampe 39A des Kennedy Space Centers ab. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Raumfahrt, dass eine Rakete ohne professionelle Astronautinnen und Astronauten ins All startet.

Cape Canaveral. Kurz vor dem Start der ersten All-Mission ohne Profi-Astronautinnen und -Astronauten an Bord meldete sich das Kontrollzentrum des Raumfahrtunternehmens SpaceX noch einmal bei den vier Passagierinnen und Passagieren. „Heute inspiriert ihr wirklich die Welt“, kam es aus den Lautsprechern. „Gute Reise!“ Wenige Minuten später hob die „Dragon“-Raumkapsel am Mittwochabend (Ortszeit) mit Hilfe einer „Falcon 9“-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida in die Erdumlaufbahn ab. „Die Ausblicke sind spektakulär“, jubelte der 38-jährige US-Milliardär Jared Isaacman, der den „Dragon“ für den All-Ausflug gechartert hatte.

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Der Start der „Inspiration4“ genannten Weltraumtourismus-Mission sei „ein bedeutender Meilenstein beim Streben danach, das All für alle zugänglich zu machen“, kommentierte die US-Raumfahrtbehörde Nasa, die die Start-Infrastruktur stellte, ansonsten aber nicht beteiligt war, per Kurznachrichtendienst Twitter. SpaceX spricht von der „ersten nur mit Laien besetzten Mission in die Erdumlaufbahn“ – an Bord ist kein ausgebildeter Profi-Astronaut oder Profi-Astronautin, die Kapsel fliegt weitgehend automatisch.

Höher als die ISS

Isaacman ist bereits der dritte Milliardär innerhalb weniger Monate, der von den USA aus ins All aufgebrochen ist. Im Juli hatten erst der Brite Richard Branson und rund zehn Tage später Amazon-Gründer Jeff Bezos erstmals ihre eigenen Raumschiffe getestet – allerdings beide nur mit wenigen Minuten langen Kurzausflügen. Wie viel Isaacman für das Chartern des „Dragon“-Raumschiffs zahlte, wollten weder er noch SpaceX verraten.

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Auf diesem von Inspiration4 zur Verfügung gestellten Foto posiert Elon Musk (M) mit der Crew, die ausschließlich aus Privatpersonen besteht, vor dem Abflug der Falcon 9 Rakete  von der Rampe 39A des Kennedy Space Centers.

Auf diesem von Inspiration4 zur Verfügung gestellten Foto posiert Elon Musk (M) mit der Crew, die ausschließlich aus Privatpersonen besteht, vor dem Abflug der Falcon 9 Rakete von der Rampe 39A des Kennedy Space Centers.

Der „Dragon“ soll nun rund drei Tage lang die Erde umkreisen – alle 90 Minuten mit rund 30.000 Kilometern pro Stunde und mit rund 580 Kilometern über der Erde sogar höher als die Internationale Raumstation (ISS). An Bord sind neben Isaacman die 29 Jahre alte Arzthelferin Hayley Arceneaux, die als Kind eine Knochenkrebs-Erkrankung besiegt hatte, der 51 Jahre alte Künstlerin und Professorin Sian Proctor und der 41 Jahre alte Raumfahrtingenieur Chris Sembrosk.

„Wir freuen uns darauf, unser Erlebnis mit der Welt zu teilen“

Die Mitreisenden suchte Isaacman über verschiedene Benefiz-Aktionen aus, weil er mit der Mission Spenden für ein Kinderkrankenhaus im US-Bundesstaat Tennessee sammeln will. Während des All-Ausflugs, über den auch eine Dokumentation beim Streaming-Dienst „Netflix“ entsteht, sollen die vier Passagierinnen und Passagiere auch wissenschaftliche Experimente durchführen.

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„Unsere Crew trägt die Verantwortung und weiß um die Bedeutung dieser Mission“, hatte Isaacman kurz vor dem Start gesagt. „Wir haben uns auf die Herausforderungen der kommenden drei Tage gut vorbereitet und freuen uns darauf, unser Erlebnis mit der Welt zu teilen.“

RND/dpa

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