Alkohol bei Hitze: Warum ist man im Sommer schneller betrunken?
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Im Sommer spürt man Alkohol teilweise viel schneller.
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„Die Sonne scheint warm vom Himmel herab, Röstaromen vom Grill ziehen durch die Luft und leise Musik tönt durch den Garten. Jetzt ein Bier“. Solche oder solch ähnliche Situationen gibt es im Sommer häufig. Wir erklären, warum man gerade bei hohen Temperaturen Bier, Wein oder Schnaps lieber stehen lassen sollte.
Alkohol entzieht dem Körper Wasser
Gerade im Sommer greifen wir gerne zum Bier oder anderen alkoholischen Getränken. Vermeintlich, weil diese besonders gut den Durst löschen – und im Urlaub schmecken Bier oder Wein oft noch einmal so gut. Tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall: Alkohol kann dem Körper Wasser entziehen. Weil wir mehr schwitzen und unser Körper Wasser verliert, ist es deshalb gerade im Sommer besonders wichtig, ausreichend Wasser zu trinken. Wein und Bier sind da keine gute Idee. Laut der Kampagne „Kenn dein Limit“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) entzieht Alkohol dem Körper nicht nur Wasser sondern auch wertvolle Mineralstoffe. Dies könne zu Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen führen.
Hinzu komme demnach, dass Alkohol – entgegen jeglicher Mythen – nicht einfach ausgeschwitzt werden kann. Alkohol wird über die Leber abgebaut, ein dauerhaft hoher Alkoholspiegel führt also dazu, dass die Leber den Alkohol nie vollständig abbauen kann – und ständig überlastet ist.
Alkohol wirkt bei Hitze schneller
Besonders gefährlich ist aber ein anderer Vorgang, der im Körper stattfindet: Bei hohen Temperaturen erweitern sich die Blutgefäße und der Blutdruck sinkt – viele Menschen bekommen dadurch im Sommer Kreislaufprobleme. Alkoholkonsum bewirkt dies ebenfalls.
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Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, erklärt: „Bei Hitze und starker Sonneneinstrahlung wirkt Alkohol schneller und intensiver. Als körperliche Folgeerscheinung erweitern sich die Blutgefäße, dadurch sinkt der Blutdruck und das Risiko für einen Kreislaufkollaps erhöht sich“. Wenn also bei hohen Temperaturen Alkohol getrunken wird, erweitern sich die Blutgefäße in doppeltem Maße. Laut der Kampagne „Kenn dein Limit“ fühlen Betroffene sich schlapp und können im Ernstfall sogar bewusstlos werden. Die Situation kann dann lebensgefährlich werden.
Wasser trinken und am Limit bleiben
Um seine Gesundheit zu schützen und sich selbst nicht in Gefahr zu bringen, empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), auf seinen Alkoholkonsum zu achten. Die Grenzwerte sind dabei deutlich niedriger, als man denken mag. Die BZgA rät Frauen etwa, nicht mehr als zwölf Gramm reinen Alkohol zu sich zu nehmen. Das entspräche einem kleinen Bier (0,25 Liter) oder einem Glas Wein (0,1 Liter). Bei Männer gelte demnach der doppelte Grenzwert. Außerdem empfiehlt die BZgA, an mindestens zwei Tagen wöchentlich keinen Alkohol zu trinken.
Bei hohen Temperaturen sollte man also lieber Wasser, Schorlen oder ungesüßten Tee trinken – oder zum alkoholfreien Bier greifen.
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