350 Wildschweine untersucht: Mecklenburg-Vorpommern findet keine Hinweise auf Schweinepest
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Nach Hunderten Proben sind keine Hinweise auf die Afrikanische Schweinepest in Mecklenburg-Vorpommern festgestellt worden.
© Quelle: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dp
Schwerin. Nach Hunderten Proben sind keine Hinweise auf die Afrikanische Schweinepest in Mecklenburg-Vorpommern festgestellt worden. „Wir haben 350 Wildschweine in der Beprobung gehabt und wir haben nichts gefunden“, sagte Agrarminister Till Backhaus (SPD) am Dienstag in Schwerin. Bei landesweit 70 Betrieben, die Hausschweine halten, seien ebenfalls keine Anhaltspunkte auf das Virus festgestellt worden.
Laut Backhaus wurden im Nachbarbundesland Brandenburg bislang 20 Fälle der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen bestätigt. Das Gebiet sei etwa 140 Kilometer von Mecklenburg-Vorpommern entfernt - Backhaus mahnte daher zur weiteren Vorsicht. Die Tierseuche ist für Menschen ungefährlich, für Schweine jedoch hochansteckend.
Einstellung weiterer Berufsjäger?
„Wir müssen die Sauenbestände weiter massiv reduzieren“, erläuterte der Minister. Er appellierte an die Jäger, dabei zu helfen. Im vergangenen Jagdjahr seien rund 97.000 Wildschweine erlegt worden - so viele wie noch nie zuvor in der Geschichte des Bundeslandes. MV könne es schaffen, weiterhin frei zu bleiben von dem Virus.
Backhaus stellte angesichts der Problematik die Einstellung weiter Berufsjäger in Aussicht. Zudem seien im kommenden Jahr zusätzlich zehn Millionen Euro im Kampf gegen das Virus vorgesehen - dafür müsse jedoch noch der Landtag einem Nachtragshaushalt zustimmen, was im Spätherbst erwartet wird.
Kritik über unabgestimmtes Vorgehen
Der Minister kritisierte erneut den Bund, da es aus seiner Sicht kein abgestimmtes Vorgehen gebe und es nicht geschafft worden sei, sich mit Polen in Sachen Zaunbau entlang der Grenze zu einigen. „Da erwarte ich von den anderen Bundesländern und insbesondere von der Bundesregierung endlich Taten und nicht nur zuzugucken, was hier abläuft. Das hilft uns keinen Millimeter weiter.“ Auch der Deutsche Bauernverband hatte das Krisenmanagement kritisiert.
Brandenburg baut Zaun an polnischer Grenze
Am Dienstagnachmittag kündigte das Land Brandenburg den Bau eines festen Zauns gegen die Afrikanische Schweinepest im Südosten an der Grenze zu Polen an. „Wir werden das jetzt bauen“, sagte Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Dienstag in Potsdam. Es geht zunächst um einen festen Zaun im Kreis Spree-Neiße. Ihr Ressort stelle Mittel bereit, um den Landkreis zu unterstützen. Darüber hinaus seien auch Landesmittel geplant, um „feste Zäune auch weiter in Richtung Norden zu bauen“.
Um die Einschleppung der Seuche aus Polen zu unterbinden, hatte Backhaus den Bau eines etwa 1,50 Meter hohen Wildzaunes in Auftrag geben. Er soll demnach bis Ende November fertiggestellt sein und ist etwa 30 Zentimeter tief in der Erde. Etwa 25 der rund 62 Kilometer seien bereits fertiggestellt. „Die Sau kommt durch diesen Zaun nicht durch, das wissen wir heute.“ Ein etwa 20 Kilometer langer Wildschutzzaun entlang der Autobahn 11 wurde bereits vor einigen Monaten fertiggestellt.
RND/dpa