Wir brauchen eine neue Bildungsstrategie
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Betriebspraktika für Schülerinnen und Schüler sind besonders wichtig.
© Quelle: Christoph Schmidt/dpa
Was soll ich nach der Schule machen? Jeder Schüler in der Oberstufe befasst sich früher oder später mit dieser Frage. Deutschland hat dringenden Bedarf an Fachkräften. Dabei denken die meisten zunächst an die akademische Bildung an Hochschulen. Aber auch Ausbildungsberufe bieten enorme Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten. Ebenso sind duale Studiengänge eine geeignete Alternative für diejenigen, die die Theorie mit der Praxis verbinden wollen.
Damit Deutschland sein Problem des Arbeitskräftemangels lösen kann, bedarf es einer guten Mischung aus diesen verschiedenen Ausbildungswegen und Berufsbildern. Der Schlüssel dazu ist neben einem frühen Verständnis, wie Wirtschaft funktioniert, auch die Aufklärung über Jobmöglichkeiten und den Arbeitsmarkt.
Dazu müssen bereits in der Schulzeit entsprechende Anreize gesetzt werden: Welche Möglichkeiten stehen mir offen? Was bedeutet das für meine Lebensperspektive? Wie bewerbe ich mich richtig, und welche Qualifikationen brauche ich?
Der Mehrheit fehlt die Orientierung
Eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung gibt Grund zur Sorge: Der Mehrheit der Jugendlichen fehlt bei der Berufswahl die Orientierung. 53 Prozent der Befragten finden sich zwischen all den Informationen nur schwer zurecht. Außerdem spannend: Die wichtigste Informationsquelle sind für 48 Prozent der 14- bis 20-Jährigen persönliche Gespräche.
Initiative Unternehmer im Klassenzimmer
Es braucht betriebliche Praktika während der Schulzeit, ein Schulfach Wirtschaft (auch mit einer Berufsfeldorientierung!) und Lehrpläne, die sich am Fachkräftebedarf orientieren. Schule und Unternehmertum müssen enger zusammenarbeiten, zum Beispiel, indem auch Lehrer mit der beruflichen Praxis eines Unternehmens in Kontakt kommen, der Quereinstieg aus der Wirtschaft möglich wird oder Initiativen wie Unternehmer im Klassenzimmer an allen Schulen einen Platz finden. Die Zahlen zeigen, dass wir noch viel vor uns haben. Jetzt gilt es anzupacken.
Sarna Röser ist Vorsitzende des Verbands Die jungen Unternehmer und designierte Nachfolgerin für das Unternehmen Zementrohr- und Betonwerke Karl Röser & Sohn GmbH. Sie schreibt über Transformation, Digitalisierung und den weiblichen Blick auf die Wirtschaft.
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