Wie spare ich eine Million Euro?
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Zum Renteneintritt Millionär? Wenn man früh genug mit dem Sparen anfängt, ist das nicht so schwer, rechnet RND-Kolumnist Matthias Urbach vor.
© Quelle: picture alliance / dpa
Wie viel Geld muss ein junger Mensch monatlich sparen, um zu Beginn der Rente Millionär zu sein? Weniger, als Sie wahrscheinlich denken.
Nehmen wir an, die Rente beginnt mit 67. Das Geld wird in einen Korb aus weltweiten Aktien investiert. Historische Daten legen nahe, dass man im Schnitt 7 bis 9 Prozent Rendite pro Jahr erwarten kann. Wir rechnen mit 8 Prozent – und lassen Steuern und Inflation außen vor.
Nehmen wir an, das Depot wird mit 21 eröffnet. Dann genügen rein rechnerisch 200 Euro im Monat, um bei Renteneintritt mehr als eine Million Euro zusammenzuhaben: genauer 1,05 Millionen.
Sparen: Früh anfangen ist entscheidend
Nun haben die meisten in jungen Jahren anderes im Kopf, als fürs Alter zu sparen. Beginnt der Sparer zehn Jahre später, mit 31, kommt bis zum 67. Geburtstag nicht mal eine halbe Million zusammen.
Das ist überraschend. Grund ist der Zinseszinseffekt: Wenn das Sparvermögen längere Zeit liegt, gibt es nicht nur Zinsen aufs angelegte Geld, sondern auch Zinsen auf die Zinsen, die schon erwirtschaftet wurden. Das löst ein exponentielles Wachstum aus. Dasselbe Phänomen, durch das in der Pandemie aus ein paar Infektionen eine Corona-Welle wurde.
Wie wirksam der Zinseszinseffekt ist, wird noch klarer, wenn man sich anschaut, wie viel man einzahlen muss, um mit späterem Start noch Millionär zu werden: Wer im Alter von 26 Jahren einsteigt, muss bereits 300 Euro im Monat anlegen. Wer erst mit 36 loslegt, muss sogar 680 Euro einsetzen. Monat für Monat.
Das macht die Sache unnötig kostspielig: So hat der frühe Sparer (mit 21) am Ende 110.000 Euro ins Aktiendepot eingezahlt, der späte (mit 36) dagegen 250.000 Euro – nur um zu Beginn der Rente dieselbe Summe auf dem Konto zu haben.
Auch die Höhe der Rendite macht einen großen Unterschied. Rechnen wir unseren Ursprungsfall mit 4 Prozent Zinsen durch, kommen mit 67 gerade mal rund 300.000 Euro heraus. Die höhere Renditechance ist das Argument, das für Aktien als Teil der Altersvorsorge spricht.
Matthias Urbach ist Vizechefredakteur des Geldratgebers „Finanztip“, der zur gleichnamigen Stiftung gehört. Er erklärt an dieser Stelle immer dienstags, wie man Gelddinge selbst regelt. Weitere Tipps gibt Urbach im wöchentlichen Verbraucher-Newsletter (finanztip.de/newsletter).