Welche Versicherung kann man sich sparen?

Eine Reisegepäckversicherung gehört zu den eher überflüssigen Angeboten auf dem Markt.

Eine Reisegepäckversicherung gehört zu den eher überflüssigen Angeboten auf dem Markt.

Versichert zu sein ist für Menschen in vielen Lebenslagen wichtig. Es fühlt sich schlicht gut an, für den Fall der Fälle abgesichert zu sein und über einen Schutz zu verfügen. Dafür geben wir gerne auch (viel) Geld aus – mehr als 2000 Euro pro Kopf im Jahr. Leider auch oftmals für die falschen Versicherungen, denn nicht alles und jedes Szenario ist es wirklich auch wert, versichert zu werden. Manche Versicherungen könnten Verbraucher einmal genauer unter die Lupe nehmen und sich damit beschäftigen, ob diese für sie wirklich sinnvoll sind. Wir haben ein paar Versicherungsbeispiele herausgesucht:

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Die Ausbildungsversicherung

Viele Eltern meinen es einfach nur gut mit dem Nachwuchs und wollen ihn bestmöglich abgesichert sehen. Da kommt schnell der Abschluss einer Ausbildungsversicherung in den Fokus. Doch hinter dem Begriff steckt nichts anderes als eine Kapitallebensversicherung, bei der man monatlich eine bestimmte Summe einzahlt, damit dem Kind einmal ein größerer Geldbetrag für die Ausbildung zur Verfügung steht.

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Um eine Ausbildungsversicherung auch wirklich optimal zu nutzen, müssten Eltern diese eigentlich schon bei der Geburt des Kindes abschließen, denn nur so würde der Zeitraum ausreichen, um auch eine effektive Summe anzusparen. Der Haken an der Ausbildungsversicherung ist, dass diese aus einem Mix von Kapital- und Risikolebensversicherung besteht und in diesem Bereich seit Jahren die Renditen äußerst gering, die Kosten der Ausbildungsversicherung im Gegenzug aber oftmals hoch sind. Die Verbraucherzentrale Hamburg rät daher: „Kostengünstiger ist es, Geldanlage und Versicherung zu trennen – also Geld für die Ausbildung anzusparen, und die Kinder abzusichern, indem man eine Risikolebensversicherung abschließt.“

Die Garantieverlängerung

Ebenso beliebt ist – gerade in Zeiten vom Onlineshoppen – das Abschließen einer Garantieverlängerung beim Kauf eines Elektrogerätes wie TV, Küchengerät oder Waschmaschine. Die Argumente sind immer die gleichen: Reparaturkosten sparen, die beispielsweise durch Verschleiß, Abnutzung, Alterung, Materialfehler des Geräts entstehen.

Letztlich handelt es sich um eine Anschlussversicherung, die greifen soll, wenn die gesetzliche Gewährleistungsfrist von zwei Jahren für Elektrogeräte abgelaufen ist. „Auch hier gibt es zahlreiche Ausschlüsse und es wird nur der Zeitwert ersetzt. Der Versicherungsabschluss lohnt sich häufig nicht“, so die Einschätzung des bayerischen Verbraucherschutzministeriums.

Die Reisegepäckversicherung

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Auch wenn es derzeit wegen Corona nur bedingt möglich ist zu verreisen: Wer eine Urlaubsreise bucht, wird oft mit einer Reisegepäckversicherung konfrontiert. Das Geld kann man sich in vielen Fällen sparen, eine solche Versicherung ist überflüssig. Denn geht beispielsweise das Gepäck auf einer Flugreise verloren, haftet in der Regel die Fluggesellschaft. Wird Gepäck aus einem verschlossenen Hotelzimmer dagegen gestohlen, haftet eventuell die Versicherung des Hotels oder gar die eigene Hausratversicherung.

Hinzu kommt, dass die meisten Reisegepäckversicherungen hohe Sicherheitsanforderungen haben und laut der Verbraucherzentrale Hamburg „Versicherten im Schadensfall oft unterstellt, sie hätten auf ihr Gepäck nicht sorgsam genug aufgepasst“.

Die Handyversicherung

Oft abgeschlossen werden in Deutschland auch Handyversicherungen, denn diese werden oft beim Kauf eines Gerätes – ähnlich wie beim Fernseher – vom Verkäufer automatisch angeboten. Einen Versicherungsvergleich macht entsprechend kaum ein Verbraucher.

Nicht wenige Geräteversicherungen sind im Verhältnis aber laut Experten zu teuer und beinhalten zudem viele Ausschlüsse. So greife der Diebstahlschutz beim Smartphone häufig nur bei Einbruchdiebstahl und Raub, der nicht in der Zeit von 6 bis 22 Uhr stattfinden dürfe, so das bayerische Verbraucherschutzministerium auf seiner Homepage.

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Die Restschuldversicherung

Wer einen Kredit abschließt, wird in den meisten Fällen gefragt, ob man nicht eine Restschuldversicherung abschließen wolle. Das Argument: Im Fall von Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit oder Tod des Kreditnehmers soll diese Versicherung dann die Kreditschulden ausgleichen.

Klingt auf den ersten Blick logisch, jedoch sind die Kosten der Restschuldversicherung, auch Kreditversicherung, in der Regel hoch und sie werden einfach auf die Darlehenssumme obendrauf gepackt, so dass sich diese erhöht. Das wiederum lässt den effektiven Jahreszins und damit auch die monatliche Kreditrate nach oben klettern. Nicht wenige Experten sehen in der Restschuldversicherung eher ein Zusatzgeschäft für Kreditinstitute. Laut Verbraucherschützern sorgen zudem zahlreichen Einschränkungen dafür, dass Versicherer nur selten zahlen müssen. „Sinnvoller ist es daher, eine Risikolebensversicherung mit ausreichend hoher Deckungssumme abzuschließen“, raten die Experten der Verbraucherzentrale Hamburg, da so die Angehörigen den Kredit bedienen könnten, wenn der Kreditnehmer frühzeitig sterben würde.

Abwägen der Risiken und der Vergleich lohnen sich

Am Ende sollte sich jeder Verbraucher vor dem Abschluss einer Versicherung Zeit nehmen und überlegen, um welche Risiken es geht, wie er bei einem Schaden finanziell dasteht, inwieweit dieser sogar seine Existenz gefährden könnte und ob daraus resultierend eine Police überhaupt notwendig ist.

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Letztlich ist ein kaputtes Handy oder ein gestohlener Koffer zwar ärgerlich, erfordert aber nicht unbedingt den Abschluss einer (teuren) Versicherung. Wer sich bei der einen oder anderen Versicherung wie beispielsweise einer Insassenunfall-, Sterbegeld- oder einer Glasversicherung unsicher ist, sollte die Möglichkeit nutzen, die Verbraucherzentralen der einzelnen Bundesländer zu kontaktieren und sich beraten zu lassen. Am Ende geht es auch um Geld, das man mit unnötigen Policen sparen kann.

RND

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