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Einkaufspreise stark gestiegen

Wegen Vogelgrippe und Russlands Krieg: So teuer ist der Gänsebraten in diesem Jahr

Gänse gehen über ein Stoppelfeld in Niedersachsen. Verbraucher müssen in diesem Jahr mit einem deutlich knapperen Angebot an Martins- und Weihnachtsgänse und damit mit höheren Preisen rechnen.

Gänse gehen über ein Stoppelfeld in Niedersachsen. Verbraucher müssen in diesem Jahr mit einem deutlich knapperen Angebot an Martins- und Weihnachtsgänse und damit mit höheren Preisen rechnen.

Bremen/Oldenburg. Martins- und Weihnachtsgänse sind in diesem Jahr knapp und teuer. Ursachen sind sowohl die Vogelgrippe als auch die Auswirkungen des russischen Kriegs. Beide Faktoren haben in Kombination dazu beigetragen, dass in diesem Jahr weniger Gänse gemästet werden. Hinzu kommt, dass viele infizierte Tiere gekeult werden müssen.

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„In diesem Jahr sind deutlich weniger Gänse aufgestallt und gemästet worden“, sagt Herbert Dohrmann, der Präsident des Deutschen Fleischer-Verbands (DFV). „Die Vogelgrippe ist nicht so richtig im Griff, außerdem hat der Russland Krieg dazu geführt, dass Futtermittel sehr viel teurer geworden sind.“

Hohe Spritpreise: Das Rekordjahr steht schon fest

Jetzt steht es auch rein rechnerisch fest: 2022 ist das teuerste Tankjahr aller Zeiten.

Kilopreis wohl zwischen 16 und 21 Euro

Gansfutter sei schon im Frühjahr doppelt so teuer gewesen wie 2021, berichtet Mark Hoppe, der Sprecher des Sondervereins Deutscher Gänsezüchter, dessen Mitglieder auf die Zucht von Rassegänsen spezialisiert sind. Hoppe beziffert den derzeitigen Verkaufspreis für ein Kilo Gans auf 16 bis 21 Euro.

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Naturgemäß müssen auch die Metzger im Einkauf erheblich mehr für Gänse oder auch Enten ausgeben. „Gänse waren auch 2021 und 2020 schon teurer geworden, aber in diesem Jahr sind die Einkaufspreise für uns um 40 Prozent gestiegen“, sagt DFV-Präsident Dohrmann dazu. „Die Vogelgrippe führt dazu, dass immer wieder Tiere gekeult werden und nicht geliefert werden können.“ Dohrmann hatte für seinen eigenen Betrieb in Bremen 65 Enten für die Weihnachtssaison geordert - die Tiere wurden nach Angaben des DFV-Präsidenten in der vergangenen Woche sämtlich gekeult.

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Wegen Vogelgrippe mussten 40.000 Gänse gekeult werden

„Das Angebot an Weihnachtsgänsen hält sich in Grenzen, da das Geflügelpestgeschehen in Niedersachsen viele Gänseerzeuger sehr verunsichert hat“, berichtet eine Sprecherin der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg.

Allein in diesem Sommer seien in Deutschland wegen der Geflügelpest 40.000 Gänse getötet worden, sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft, Dieter Oltmann. In Niedersachsen seien es 16.000 Tiere gewesen. Experten rechnen demnach damit, dass die Festgans im Hofladen bis zu 35 Prozent teurer wird als im Vorjahr.

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Nach Angaben des Bundesverbandes Bäuerliche Gänsehaltung (BBG) kommen 80 Prozent der in Deutschland verkauften Gänse aus Polen und Ungarn. Bei frischen Gänsen aus Deutschland sei in diesem Jahr mit Kilopreisen zwischen 17 und 20 Euro zu rechnen, sagte BBG-Vorsitzender Lorenz Eskildsen.

RND/dpa

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