Finanzmarkt

Vermögensverwalter Bantleon kauft groß ein

Warburg kaufte vor fünf Jahren die Nord/LB Asset Management und steigt jetzt wieder aus.

Warburg kaufte vor fünf Jahren die Nord/LB Asset Management und steigt jetzt wieder aus.

Hannover. Im zweiten Anlauf sichert sich der hannoversche Vermögensverwalter Bantleon doch noch eine ehemalige Nord/LB-Tochter - und wächst damit in eine neue Dimension. Aus eigener Kraft hat es Bantleon bisher auf gut fünf Milliarden Euro verwaltetes Vermögen gebracht. Durch den Kauf der früheren Nord/LB Asset Management kommen rund 18 Milliarden Euro hinzu - und knapp 100 Beschäftigte in Hannover.

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2018 musste die Nord/LB aussteigen

„Das Unternehmen passt sehr gut zu dem, was wir tun“, sagt Jörg Schubert, Aufsichtsratsvorsitzender der Bantleon Invest. „Wir wollten es damals schon haben.“ Das war 2018, als sich die Nord/LB im Zuge ihrer Sanierung vom sogenannten Asset Management, also der Verwaltung fremder Vermögen, trennen musste. Damals bekam allerdings die Hamburger Privatbank M.M. Warburg den Zuschlag - die nun ihrerseits wegen der Verstrickung in den Cum-Ex-Skandal unter Druck ist. Auch wegen Auflagen der Finanzaufsicht Bafin konnte der Zukauf nie wie geplant integriert werden.

Erster Bantleon-Kauf in drei Jahrzehnten

So kommt genau fünf Jahre später doch noch Bantleon zum Zuge. Es ist der erste Zukauf des Unternehmens, und weitere könnten folgen. „Ich bin nicht sicher, dass wir da stehen bleiben“, sagt Schubert. Das Unternehmen wurde vor gut 30 Jahren von Jörg Bantleon in Hannover gegründet und hat seinen Hauptsitz mittlerweile in Zürich, wo auch die Mehrzahl der 50 Bantleon-Beschäftigten sitzt. Kerngeschäft ist die Geldanlage in Anleihen für institutionelle Investoren wie etwa Versicherungen. Mit den Jahren sind aber auch Aktien und andere Anlageformen sowie Privatkunden als Zielgruppe hinzugekommen.

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Jörg Schubert, Aufsichtsratsvorsitzender der Bantleon Invest GmbH in Hannover

Jörg Schubert, Aufsichtsratsvorsitzender der Bantleon Invest GmbH in Hannover

„Wir wollen in Deutschland zu einem ganz bedeutenden Anleihenmanager werden“, sagt Schubert. Nach dem Ende der Minuszinsphase, „die uns sehr zugesetzt hat“, sieht er im Anleihenmarkt jetzt die Zeit für Wachstum gekommen. „Das macht auch den Reiz des Geschäfts aus.“

Firmensitz hinter der Oper

Der Kauf der früheren Nord/LB AM, die künftig unter der Marke Bantleon auftreten wird, sei ein wichtiger Schritt. „Diese Gesellschaft kann einfach Portfolio-Management.“ Neben Stärken bei speziellen Services für Großanleger bringe sie auch Kompetenz im immer wichtigeren Geschäft mit nachhaltigen Anlagen mit. Gleichzeitig passten die Kulturen: „Ganz still, ruhig, unauffällig - das kann diese Gesellschaft sehr gut.“ Es werde kein Arbeitsplatz gestrichen.

Auch ein Umzug steht für die früheren Nord/LB- und heutigen Warburg-Beschäftigten nicht an: Sie bleiben im Gebäude der zu Warburg gehörenden Hallbaum Bank hinter der Oper. Die hannoversche Bantleon-Dependance wird vom Aegi dorthin ziehen.

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