Staat nimmt wieder mehr Tabaksteuer ein
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Die Zahl der Raucher in Deutschland ist seit Jahren rückläufig.
© Quelle: dpa
Berlin. Der deutsche Staat hat im abgelaufenen dritten Quartal deutlich mehr Tabaksteuer eingenommen. Laut Statistischem Bundesamt wurden rund 7 Prozent mehr versteuerte Zigaretten produziert als noch im dritten Quartal 2016. Die Zigarettenmenge lag insgesamt bei rund 20,5 Milliarden Stück (gegenüber etwa 19 Milliarden Stück im Vorquartal).
Grund für die gestiegene Zigarettenproduktion sind aber nicht etwa mehr Raucher. Im Gegenteil, die Zahl geht in Deutschland seit Jahren zurück. Ausschlaggebend sind vielmehr die neuen Regelungen für Schockbilder auf den Verpackungen. Denn in 2016, als die neue Regelung gerade galt, haben die Zigarettenkonzerne vor allem alte Bestände ohne Schockbilder abverkauft – die Produktion der neuen Schachteln fuhren sie absichtlich erst langsam hoch.
Neue Iqos-Sticks gelten als Pfeifentabak
Auch die Steuereinnahmen bei anderen Tabakwaren stiegen laut den Daten des Statistischen Bundesamtes: Beim Feinschnitt waren es fast 15 Prozent, bei Zigarren und Zigarillos knapp 8 Prozent. Am deutlichsten war das Plus allerdings beim Pfeifentabak: Der Absatz erhöhte sich um mehr als 30 Prozent. Der enorme Anstieg ist wohl vor allem auf Wasserpfeifentabak und die Tabaksticks Iqos der Marke Philip Morris zurückzuführen – die beide formal in diese Kategorie fallen. Die Iqos-Sticks werden in Tabakheizsystemen nur erhitzt und nicht verbrannt – deshalb gelten sie als Pfeifentabak, was für Philip Morris auch steuerliche Vorteile hat. Denn die Pfeifentabaksteuer ist wesentlich geringer als die auf Zigaretten.
Von Anne Grüneberg/RND