Wie bei McDonald’s: Russische Unternehmer eröffnen Starbucks-Kopie in Moskau
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Verdächtige Ähnlichkeit zur amerikanischen Marke Starbucks: Der russische Ableger Stars-Coffee.
© Quelle: Dmitry Serebryakov/AP/dpa
Mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine zog sich der Kaffeeriese Starbucks aus Russland zurück. Monate später hat nun ein fast identischer Betrieb in der Hauptstadt Moskau eröffnet, wie die „Los Angeles Times“ berichtet.
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Der Name ist fast derselbe: Stars Coffee. Auch das Logo erinnert verdächtig an die grüne Starbucks-Nixe. Die russische Version ist schwarz-weiß und statt einer Krone trägt sie eine russische Kopfbedeckung namens Kokoschnik. Aber die Ähnlichkeit endet nicht beim Design. Auch das Angebot an Kaffee scheint dem der amerikanischen Marke zum Verwechseln ähnlich zu sein.
Strafe für Putin?
Starbucks hatte sich als eines der größten Unternehmen aus Protest gegen den Krieg in der Ukraine aus Russland zurückgezogen. Neben dem im Seattle ansässigen Unternehmen stellten unter anderem auch McDonald’s, Ikea und der Fast-Fashion-Riese H&M ihre Geschäftstätigkeit in dem Land ein.
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Der Rückzug sollte eine Strafe für Putin und ein „ein psychologischer Schlag für die Russen“ sein, schreibt die „Los Angeles Times“. Russische Unternehmen sehen in diesem erzwungenen Einbruch der westlichen Konsumkultur dagegen eine Chance. So bieten ehemalige McDonald’s-Filialen unter dem Namen Vkusno – i Tochka das gleiche Fast Food an und freuen sich über einen großen Ansturm von Kunden.
Um die 130 Filialen hatte Starbucks in Russland
Timur Yunusov, ein beliebter Rapkünstler, der in Russland unter dem Namen Timati bekannt ist, und der Gastronom Anton Pinsky hatten sich zusammengetan, um die Vermögenswerte von Starbucks zu kaufen. Damit aber nicht genug. Sie gaben ihrer Caféversion einen englischsprachigen Namen – eine verkürzte Form des Originals.
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Militärexperte aus Russland rechnet mit Putins Armee ab
Ruslan Puchow, Mitglied des Expertenrates der Regierung der Russischen Föderation und eng mit dem Kreml verbunden, zeichnet ein düsteres Bild der technischen und personellen Möglichkeiten des russischen Militärs. Für die ukrainische Armee findet er indes lobende Worte: „Sie sind sehr talentierte Kämpfer.“
Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag versprachen Yunusov und Timati, alle ehemaligen Starbucks-Filialen unter ihrem neuen Namen wiederzueröffnen und das Geschäft sogar zu erweitern. Das US‑Unternehmen hatte in Russland seit seinem Markteintritt im Jahr 2007 etwa 130 Filialen eröffnet, die im Besitz eines Franchisenehmers, der Alshaya Group aus Kuwait, waren.
Eine Chance für Russlands Wirtschaft
Die Nachahmung der westlichen Unternehmen passen auch in ein nationalistisches Konzept aus Kriegszeiten, so die „Los Angeles Times“: Mit dem Rückzug des Auslands und den Sanktionen gegen Russland versichern die Vertreter der Regierung nun, dass Russland die Krise überwinden werde, indem es sich auf seine eigenen Ressourcen verlasse.
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„Die wirtschaftliche Lage ist jetzt schwierig, aber dies ist eine Zeit der Chancen“, sagte Oleg Eskindarow, Präsident der Holdinggesellschaft, die sich an dem Starbucks-Geschäft beteiligt hat, gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. „In den letzten vier Monaten haben wir uns sehr aktiv um den Ausstieg aus Unternehmen bemüht, die dem Beispiel von Starbucks folgen. Es gibt noch mehrere ähnliche Beispiele, über die wir aber noch nicht sprechen können.“
Eine Anfrage der „Los Angeles Times“ an Starbucks wurde nicht beantwortet.
RND/rix
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