Wie schlimm es wird und was Sie tun können
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Die Preise für Gas steigen weiter – was tun?
© Quelle: imago images / Michael Schöne
Eine Woche lang hielt die Gasumlage Politik und Talkshows in Atem. Dabei ging es um 2,4 Cent pro Kilowattstunde (kWh) – und um die Frage, ob darauf die Mehrwertsteuer von gut 0,4 Cent erhoben werden dürfe.
Wie wenig das mit der Realität vieler Gaskundinnen und Gaskunden zu tun hat, durfte ich am eigenen Leib erfahren: Mein – durchaus seriöser – Gasversorger teilte mir am Mittwoch den neuen Gaspreis ab Oktober mit: Statt 7 Cent pro kWh sind es künftig 20 Cent!
Für die Berliner Altbauwohnung (23.000 kWh Verbrauch) meiner Familie bedeutet das: Unsere monatlichen Kosten (samt Grundpreis) steigen von 150 Euro auf 400 Euro. Viele dürften dieser Tage ähnliche Schreiben erhalten.
Gas wird in Europa noch teurer
Grund ist wohl die Unterbrechung der russischen Lieferungen nach Europa durch die Pipeline Nord Stream 1.
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Die Versorger verlangen mehr, weil Russland mit Krieg und Verknappung den Gaspreis in die Höhe treibt. Aktuell liegt der Arbeitspreis im Schnitt bei 18 Cent pro kWh. Die Spanne aber ist gewaltig, reicht von unter 10 bis über 40 Cent.
Was also tun? Früher konnte man einfach den Anbieter wechseln. Nun finden sich praktisch keine Neukundenangebote mehr für unter 26 Cent.
Derzeit ist die Grundversorgung oft günstiger. Dieser Tarif steht jedem Verbraucher und jeder Verbraucherin grundsätzlich beim Stadtwerk vor Ort zu. Man kriegt ihn nicht beim Vergleichsportal.
Mein Grundversorger ist die Gasag. Sie verlangt für meine Verbrauchsmenge 10,5 Cent, hat aber schon eine Erhöhung auf 14 Cent angekündigt. Auf ihrer Website wird mir aber nicht die Grundversorgung (Tarif „Erdgas Komfort“) angeboten, sondern der Tarif „Naturgas 24″ – für 26 Cent.
Strom, Gas und Energie werden teurer: So kann man im Alltag Geld sparen
Grundsätzlich hilft gegen die steigenden Energiepreise, seine Ausgaben zu kalkulieren und einen Überblick über die Fixkosten zu haben.
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Mein Tipp: Um in die Grundversorgung zu kommen, sprechen Sie vorab mit der Hotline. Lassen Sie sich nichts aufschwatzen und auch nicht in die dreimonatige Ersatzversorgung schieben – die ist oft sehr teuer. Sie müssen den alten Vertrag kündigen und vor Ablauf den neuen abschließen. Wichtig: Der Grundversorger kann jederzeit erhöhen – es gibt keine Preisgarantie.
Deshalb mein zweiter Tipp: Sparen Sie Energie! Konkrete Tipps finden Sie bei Finanztip. Wir werden uns alle diesen Winter warm anziehen müssen – wortwörtlich.