Preis für Erdgas steigt um 60 Prozent: Russlands Krieg treibt Energiekosten in die Höhe
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Die Flamme an einem Gasherd (Symbolbild).
© Quelle: imago/photothek
Die Energiepreise befinden sich angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine und die damit einhergehenden Wirtschaftssanktionen gegen Moskau weiter im Anstieg. Am Montagvormittag konnte gar ein Anstieg von 60 Prozent beim Preis für Erdgas festgestellt werden, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.
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Demnach sei am wichtigen niederländischen Handelspunkt TTF eine Megawattstunde Erdgas zwischenzeitlich für 345 Euro gehandelt worden. In Großbritannien stieg der Preis für ein Therm, eine dort übliche Wärmeeinheit, auf 800 Pence.
Infolge des Krieges gegen die Ukraine war bereits der Ölpreis stark angestiegen. Russland ist sowohl für Erdgas als auch -öl einer der weltweit wichtigsten Lieferanten, weshalb die Invasion in der Ukraine unmittelbare Auswirkungen auf den Energiemarkt mit sich bringt. Zuletzt hatten Politikerinnen und Politiker in Deutschland deshalb einen Stopp für Energielieferungen aus Russland ins Spiel gebracht.
Auch vor Russlands Angriff stiegen Preise bereits an
Bereits vor dem russischen Einmarsch in das Nachbarland waren die Energiepreise gestiegen. So haben etwa vom vergangenen Dezember auf Januar die durchschnittlichen Kosten für Heizung, Strom und Kraftstoffe nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox um knapp 7 Prozent zugelegt. Das sei der stärkste Anstieg innerhalb eines Monats in den vergangenen zehn Jahren.
Erst in der vergangenen Woche hatte der Gaspreis rund 200 Euro je Megawattstunde erreicht. Ende 2021 lag der Preis nach Angaben von Vergleichsportalen noch bei knapp 150 Euro je Megawattstunde. Im langjährigen Mittel bewegte er sich zwischen 10 und 25 Euro.
Sanktionen westlicher Staaten gegen Russland richten sich auch gegen den Energiesektor des Landes. Die EU verbietet den Verkauf, die Lieferung, die Weitergabe oder die Ausfuhr bestimmter Güter und Technologien für die Ölveredelung. Auch Dienstleistungen in diesem Bereich werden eingeschränkt. Erklärtes Ziel ist es, Russland Möglichkeiten zur notwendigen Modernisierung seiner Ölraffinerien zu nehmen.
RND/sic/dpa