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Wegen steigender Transportpreise

Kostenfreie Retouren beim Onlineshopping könnten bald Geschichte sein

Paketretouren könnten bald kostenpflichtig werden.

Paketretouren könnten bald kostenpflichtig werden.

Zara und der japanische Modehändler Uniqlo haben es bereits vorgemacht: Rücksendungen von Onlinebestellungen sind bei beiden Modeketten nicht mehr kostenfrei. Wer bei Zara bestellt hat und bestimmte Kleidungsstücke retournieren will, muss eine Gebühr von 1,95 Euro pro Paket bezahlen. Uniqlo verlangt sogar 2,95 Euro pro zurückgegebener Sendung.

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Laut einem Sprecher des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (BEVH) dürften Zara und Uniqlo bald jedoch keine Einzelfälle mehr sein. „Wir erwarten ein Ende der kostenlosen Retoure, die bisher gang und gäbe ist und die von Kunden auch erwartet wird“, sagte der Sprecher der „Süddeutschen Zeitung“.

Hintergrund für den Schritt der Onlinehändler ist die angespannte Wirtschaftslage. Trotz des Booms in der Corona-Pandemie, als die Branche von den monatelangen Lockdowns und geschlossenen Läden profitierten, sind vorbei. Die Produktion und der Transport werden aktuell allerdings durch die steigenden Energiekosten immer teurer. „Das führt dazu, dass die Händler diese Kosten stärker an die Kunden weitergeben“, so der BEVH-Sprecher.

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Jede zweite Modesendung wird zurückgeschickt

Für Retouren im Modebereich sind die Kosten für Unternehmen besonders hoch. Das Einzelhandelsinstitut EHI geht pro Rücksendung von Kosten bis zu 20 Euro aus. Denn häufig muss die Ware aufgebügelt oder Nähte nachgebessert werden, bevor die Ware erneut verschickt werden kann.

Schon vor der Pandemie war das Retourenaufkommen beträchtlich. Laut einer Studie des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik (BIEK) wurden 2019 insgesamt mehr als 3,5 Milliarden Pakete in Deutschland verschickt. Jede zweite Modesendungen wurde laut BIEK dabei retourniert.

Daher ist fraglich, wie lange sich andere Versandhändler die kostenfreien Rücksendungen noch leisten können. Ein Sprecher der Otto Group dementierte jedoch, dass es Pläne gebe, die Kosten für Retouren zumindest teilweise an die Kunden weiterzugeben: „Wir werden unsere Kundinnen in einer Zeit, in der sie durch die Teuerung von Energie und diverser Waren zusätzlich belastet sind, ganz bestimmt nicht über kostenpflichtige Retouren extra zur Kasse bitten.“

RND/dre

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