Kolumne „Chefinnensache“

Neujahrsvorsatz: Liebe Frauen, sagt öfter ja!

Laut einer Erhebung wünschen sich 36,9 Prozent der befragten Frauen, eine oder eine weitere Führungsposition einzunehmen.

Weibliche Führungsposition (Symbolbild): Einfach öfter "ja" sagen.

Für alle Frauen, die gerade überlegen, was sie sich fürs Neue Jahr vornehmen, habe ich einen super Vorschlag: Sagt öfter ja!

Sagt einfach ja, wenn euch mehr Verantwortung im Job angeboten wird – und denkt erst hinterher darüber nach, ob ihr euch das zutraut. Frauen zögern häufiger als Männer, wenn ihnen eine höhere Position angeboten wird. Teils sind sie selbstkritischer, teils sind sie (aus gutem Grund) skeptischer, dass sich hier in Deutschland die Verantwortung mit einem gelungenen Familienleben vereinbaren lässt. Aber wenn wir eine bessere Arbeitswelt für alle wollen, dann brauchen wir einfach viel mehr Frauen bei der Neugestaltung.

Sagt ja dazu, euch intellektuell weiterhin herauszufordern und Dinge zu bewirken, die die Welt besser machen – auch, wenn ihr Kinder habt. Duckt euch nicht weg, wenn es um Beförderungen geht, arbeitet nicht unter eurem Niveau oder in geringer Teilzeit, weil die Arbeitsbedingungen für Eltern noch alles andere als optimal sind. So verständlich der Weg des geringeren Widerstands auch ist – dann ändert sich doch nichts.

Deshalb: sagt ja, trotzdem! Übernehmt Verantwortung im Job und gebt Verantwortung in der Familie an eure Partner ab (die können das). Macht es anders. Lasst die Frauen, die das schon versuchen, nicht allein. Es gibt ja schon einige, die mit Spaß am Gestalten ganz oben mitentscheiden, so wie Ursula von der Leyen oder Christine Lagarde, die ganz selbstverständlich paritätische Teams aufstellen und Kulturen verändern. Aber wir brauchen noch viel mehr, auf allen Ebenen.

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Und an alle, die Personalentscheidungen treffen: Wenn eine Frau nicht sofort ja sagt zu einer angebotenen Position – fragt bitte zweimal. Fragt beim zweiten Mal: wie müsste die Stelle denn aussehen, was bräuchtest du, um gerne ja zu sagen? Am Ende geht es darum, Rahmenbedingungen und Unternehmenskulturen zu verbessern. Dann fällt das Jasagen viel leichter und wir kommen schneller voran.

Dr. Wiebke Ankersen führt gemeinsam mit Christian Berg die gemeinnützige deutsch-schwedische Allbright-Stiftung, die sich für einen Kulturwandel in den Unternehmen und mehr Frauen in Führungs­positionen einsetzt. Im Wechsel mit anderen Autorinnen schreibt sie die RND-Kolumne „Chefinnensache“ über Gleichstellung, Diversität und den weiblichen Blick auf die Wirtschaft. Alle bisherigen Beiträge finden Sie hier.

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