Programm Klima­freundlicher Neubau

Neue KfW-Förderung für Neubauten: Interessierte sollten schnell sein

Die Bundesregierung stellt 750 Millionen Euro Förderung für klimafreundliche Neubauten bereit.

Die Bundesregierung stellt 750 Millionen Euro Förderung für klimafreundliche Neubauten bereit.

Berlin. Das Programm Klimafreundlicher Neubau ist nach Angaben des Bundesbauministeriums „sehr gut angelaufen“. Das bestätigte ein Sprecher dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Ob der erfreuliche Start allerdings ein Trend sei, könne man noch nicht sagen. Immerhin scheinen die Mittel noch nicht erschöpft. Anders sah das vor etwa einem Jahr aus: Nachdem die Bundesregierung über die staatliche Förderbank KfW nach heftigen Debatten einen neuen Fördertopf für energieschonende Neubauten bereitstellte, waren die Mittel innerhalb eines Tages abgegriffen.

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Auch deshalb war eine neue Förderkulisse für Neubauten lange erwartet worden. Seit Mittwoch können Bauherren und Bauherrinnen einen Antrag stellen. Eigentlich sollte bereits Anfang des Jahres ein neues Programm stehen – nun ist der Startpunkt der 1. März. Allerdings ist das Volumen begrenzt: 750 Millionen Euro stehen zur Verfügung. Wer sich die zinsverbilligten Kredite sichern will, muss also schnell sein.

Neben Privatpersonen können auch Investoren und Investorinnen, Genossenschaften oder Unternehmen einen Antrag stellen. Das Programm läuft über die KfW. Anders als bisher werde es keine Tilgungszuschüsse geben, sondern Zinsverbilligungen, teilt das Bundesbauministerium mit. Das sei aufgrund der Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank (EZB) in den vergangenen Monaten zielführender.

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„Jeder, der die vorgegebenen Klimastandards erfüllt, kann die Förderung beantragen und dafür in Zukunft hohe Energie- und Betriebskosten im laufenden Betrieb sparen“, sagte Bauministerin Klara Geywitz (SPD) zum Start. Die neue Förderung sei nachhaltig und generationsübergreifend. Erstmals werde der ganze Lebenszyklus eines Gebäudes in den Blick genommen. „Nachhaltig ist, wer heute ein Haus baut und dabei in langen Zeiträumen denkt“.

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Mittlerweile hat das Ministerium auch Details zu den Zinskonditionen genannt. So gibt es beispielsweise einen effektiven Endkundenzins von 0,9 Prozent bei einer Kreditlaufzeit von 35 Jahren und einer Zinsbindung von 10 Jahren. Sogar ein Zins von 0,01 Prozent ist möglich – und zwar, wenn ein Förderkredit mit einer kurzen Laufzeit von 10 Jahren und einer genauso langen Zinsbindung beantragt wird.

Bedingungen für Kredite

Gefördert werden allerdings nur – der Namen sagt es bereits – Wohngebäude, die energiesparend sind und das Klima schonen sollen. Voraussetzung ist dabei mindestens ein Effizienzhaus 40, das bestimmte Grenzwerte bei den Treibhausgasemissionen einhält und „nicht mit fossilen oder biogenen Energieträgern geheizt wird“, heißt es seitens des Ministeriums. Wer diese Bedingungen erfüllt, kann sich Kredite bis maximal 100.000 Euro sichern. Eine noch höhere Förderung winkt für Wohngebäude, die zusätzlich noch das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude Plus (QNG-Plus) vorweisen: Dafür sind bis zu 150.000 Euro vorgesehen.

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Neben dem Programm Klimafreundlicher Neubau soll im Juni noch eine weitere Förderung starten: Für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen soll es zur Förderung von Wohneigentum insgesamt 350 Millionen Euro geben. Insgesamt stehen also 1,1 Milliarden Euro zur Verfügung.

Viel zu wenig, finden allerdings Kritikerinnen und Kritiker. Das vorgesehene Fördervolumen sei zu gering, sagte Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie dem Handelsblatt. Nun müsse der Bund nachsteuern und die Länder einbeziehen, die über Sonderprogramme für bezahlbaren Wohnungsbau ihren Anteil leisten müssten.

Jan-Marco Luczak, baupolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, sprach angesichts der 750 Millionen Euro für das neue Förderprogramm von einer verpassten Chance. „Nun wäre ein entschlossenes Gegensteuern der Bundesregierung notwendig. Doch statt eines kräftigen Rückenwindes bekommt die Bauwirtschaft nur ein laues Lüftchen“, teilte er mit. Die 750 Millionen seien nicht „einmal ein Tropfen auf den heißen Stein“. Davon gehe kein nennenswerter Impuls für den Wohnungsneubau aus.




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