Katar beteiligt Energiekonzern Total an Abschnitt von Flüssiggas-Projekt
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/QYATMEUEJBDANKC52VBFJKAGXQ.jpeg)
An der Einfahrt zur TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland GmbH in Leuna steht das Logo des Unternehmens. Katar beteiligt den französischen Energiekonzern Totalenergies an einem weiteren Bereich eines Flüssiggas-Projekts, mit dem das arabische Land seine Exportfähigkeit an Flüssiggas (LNG) erheblich steigern will.
© Quelle: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralb
Paris/Doha. Katar beteiligt den französischen Energiekonzern Totalenergies an einem weiteren Bereich eines Flüssiggas-Projekts, mit dem das arabische Land seine Exportfähigkeit an Flüssiggas (LNG) erheblich steigern will. Nach der im Juni verkündeten Beteiligung am North Field East (NFE) geht es nun um das North Field South (NFS), teilte Totalenergies am Sonntag mit.
Der französische Konzern wird damit in dem gesamten nach eigenen Angaben weltgrößten Flüssiggasprojekt der erste internationale Partner von Katar. Die jährliche Förderkapazität dort liegt bei 48 Millionen Tonnen. Mit dem Erschließen von North Field will Katar die Exportmenge an Flüssiggas bis 2028 von 77 auf 126 Millionen Tonnen pro Jahr steigen.
„Wir betrachten Katar als ein langfristig strategisches Land für Totalenergies und diese neue Kapazitätserweiterung unseres Portfolios ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Wachstumsziele von Totalenergies im Bereich kohlenstoffarmes Flüssiggas“, sagte der Generaldirektor von Totalenergies, Patrick Pouyanné. „Dies wird auch unsere Fähigkeit stärken, gemeinsam mit Katar zur Energiesicherheit in Europa beizutragen.“ Total steigert seine Flüssiggaskapazität mit dem Projekt um jährlich 3,5 Millionen Tonnen.
Katar ist neben den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) am Sonntag ebenfalls Ziel der Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf die arabische Halbinsel. Dabei wird es vor allem um die weitere Zusammenarbeit im Energiebereich gehen, die Deutschland den Weg aus der Abhängigkeit von russischem Gas erleichtern soll.
Kanzler Scholz: Preise für Strom, Gas, Heizung müssen sinken
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich hinter Vorschläge der EU-Kommission gestellt, überhöhte Gewinne angesichts der hohen Energiepreise abzuschöpfen.
© Quelle: Reuters
Katar steht wegen Menschrechtsverstößen und des Umgangs mit Arbeiterinnen und Arbeitern aus anderen Ländern schon lange in der Kritik. In der Vergangenheit war es auch zu tödlichen Unfällen auf den Baustellen gekommen. Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ hat Bundeskanzler Scholz vor seiner Reise in das Land zum Einsatz gegen die Unterdrückung der Presse aufgefordert. Derzeit gibt es laut Bundesgeschäftsführer Christian Mihr weder in Saudi-Arabien noch in Katar oder den Emiraten Pressefreiheit. Journalistinnen und Reporter würden mit Überwachungssoftware bespitzelt, ohne fairen Prozess verhaftet und verschwänden jahrelang im Gefängnis, weil sie die Arbeit der Regierungen kritisch hinterfragten. Die Regierung des Emirats verweist auf eigene Reformen und weist Teile der Kritik zurück.
RND/dpa