Im Lockdown mehr Geld auf dem Konto? So ist das Geld gut angelegt

Nach Zahlen der Bundesbank sind die Bankeinlagen der privaten Haushalte von Januar 2020 bis Januar 2021 um 182 Milliarden auf 1,73 Billionen Euro gestiegen.

Nach Zahlen der Bundesbank sind die Bankeinlagen der privaten Haushalte von Januar 2020 bis Januar 2021 um 182 Milliarden auf 1,73 Billionen Euro gestiegen.

Vieles, was früher zum Leben dazugehörte, ist in der Corona-Krise unmöglich geworden: Restaurants und Shoppingcenter haben geschlossen, Ferieninseln sind Risikogebiete, Geburtstage werden nicht mehr gefeiert. Ökonomen sprechen deshalb schon von einem Konsumstau. Wie eine Studie der Unternehmensberatung Alix Partners zeigt, wird vor allem in der Tourismusbranche und in der Gastronomie derzeit wesentlich weniger Geld ausgegeben. Aber auch bei Bekleidung, Möbeln, Elektronik und Kosmetik halten sich viele Verbraucher zurück.

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Die Folge sind steigende Kontostände: Nach Zahlen der Bundesbank sind die Bankeinlagen der privaten Haushalte von Januar 2020 bis Januar 2021 um 182 Milliarden auf 1,73 Billionen Euro gestiegen. Und das, obwohl viele Menschen in Deutschland wegen Betriebsschließungen oder Kurzarbeit derzeit wesentlich weniger Einkommen haben.

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Einlagen werden weiter wachsen

Der Konsumstau wird nach Ansicht vieler Ökonomen noch länger anhalten. „Ich meine, dass wir auf Sicht bis Jahresmitte eine ähnliche Situation haben werden wie im ganzen vergangenen Jahr“, sagt Jürgen Gros, Präsident des bayerischen Genossenschaftsverbands GVB, dem Dachverband der Volks- und Raiffeisenbanken im Freistaat. „Die Einlagen werden weiter wachsen, das zeigt sich schon in den ersten acht Wochen des neuen Jahres.“

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Doch was tun mit dem zusätzlichen Geld? Auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto bringt Sparguthaben derzeit gar keine oder allenfalls sehr geringe Zinsen. Gleichzeitig wollen viele in der derzeit unsicheren Lage flexibel bleiben und keine Geldanlage tätigen, die sie auf Jahre bindet. Vier Ideen, wie Sie das Geld sinnvoll nutzen:

1. Schulden zurückzahlen

Der erste Schritt Geld zu vermehren, ist Schulden zurückzuzahlen. Egal ob fürs Studium, fürs Auto oder das Eigenheim: Jetzt ist der richtige Zeitpunkte über Sondertilgung von Krediten nachzudenken. Denn das verringert die Laufzeit des Darlehens und senkt die Zinslast. Inwiefern Sondertilgungen möglich sind, ist vertraglich geregelt. Bei manchen Darlehen gibt es feste Termine, zu denen die Sondertilgung fließen muss. Andere Kreditverträge sehen einen Jahreshöchstbetrag vor oder erlauben nur einen prozentualen Anteil der Gesamtschuld außer der Reihe abzuzahlen.

2. Große Investitionen tätigen

Es kann sinnvoll sein, sich große Anschaffungen nicht für die Zeit nach dem Lockdown aufzuheben, sondern sie jetzt zu tätigen. Denn wer sich sowieso eine neue Küche oder ein neues Auto kaufen möchte, könnte jetzt einen besseren Preis erzielen.

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Der Grund: Wegen der geringen Nachfrage machen viele Händler gerade lukrative Angebote. Außerdem gehen Ökonomen davon aus, dass die Inflation in den nächsten Monaten deutlich anziehen wird – das heißt, die Preise steigen. Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), erwartet, dass die Teuerungsrate in der EU in einigen Monaten dieses Jahres durchaus 2 Prozent erreichen könnte. Da steht Deutschland jetzt schon nahezu: Im März lag die Teuerungsrate in der Bundesrepublik bereits bei 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

3. In Aktien oder Fonds investieren

Sehr flexibel können Sparer ihr Geld in Aktien oder Fonds anlegen. Denn anders als bei kapitalbildenden Lebensversicherungen oder privaten Rentensparplänen gibt es keine festgelegte monatliche Zahlung. Wenn der Kontostand es zulässt, können Sparer Aktien oder Fonds kaufen. Wenn sie wieder mehr konsumieren wollen und können, fließt eben kein weiteres Geld aufs Depot.

Wer im vergangenen Jahr in Aktien investiert hat, konnte sich freuen: Seit dem Corona-Tiefpunkt Mitte März 2020 hat der Deutsche Aktienindex (Dax) mehr als 80 Prozent gewonnen. Seit Beginn des Jahres legte der Dax immerhin schon um 9 Prozent zu. Aber: Wer sein Geld in Aktien anlegt, muss auch mit Verlusten rechnen. Experten raten deshalb, nur Geld zu investieren, das auf lange Sicht nicht benötigt wird. So können Anleger auch schlechte Zeiten an der Börse entspannt aussitzen.

4. Sparkonto für Kinder anlegen

Wer Kinder hat, kann ihnen ein Sparkonto für die Zukunft anlegen und darauf Geld einzahlen. Das lohnt sich auch steuerlich. Denn jeder Bürger kann in Deutschland einen sogenannten Sparerfreibetrag ausschöpfen – derzeit liegt dieser bei 801 Euro. Bis zu dieser Höhe müssen Kapitalerträge nicht versteuert werden, dazu zählen Zinsen, Dividenden und Gewinne aus Aktien oder Fondsverkäufen. Es ist also clever, auf die Namen aller Familienmitglieder zu sparen – denn so können alle den jährlichen Freibetrag ausschöpfen.

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Allerdings gibt es für fest angelegtes Geld bei der Bank derzeit nur sehr niedrige Zinsen. Laut Stiftung Warentest erhalten Anleger beim einjährigen Fest­geld im Moment maximal 0,6 Prozent Zinsen im Jahr. Soll das Geld für mindestens fünf Jahre fest angelegt werden, gibt es maximal 1,06 Prozent. Der Zins liegt also niedriger als die Inflation. Das bedeutet, dass das Geld auf dem Festgeldkonto mit der Zeit trotz Zinsen immer weniger wert ist. Wer risikobereit ist, kann deshalb auch für seine Kinder über ein Aktiendepot nachdenken.

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