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Kolumne Chefinnensache

Homeofficepflicht: Lasst die Leute selbst entscheiden!

Eine Frau arbeitet in ihrer Wohnung vor einem Computer an einem Stehtisch (Symbolfoto).

Eine Frau arbeitet in ihrer Wohnung vor einem Computer an einem Stehtisch (Symbolfoto).

Es ist verrückt: Die Corona-Fallzahlen erreichen neue Höchststände, gleichzeitig endet die Homeofficepflicht. Kluge Arbeitgeber werden ihren Angestellten aber weiterhin die Möglichkeit geben, von zu Hause aus zu arbeiten. Das ist vor allem eine wichtige Fürsorgepflicht gegenüber dem eigenen Team. Das Homeoffice reduziert das Potenzial an unnötigen Kontakten im beruflichen Alltag enorm.

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Auch kulturell scheint klar: Ein vollständiges Zurück wird es nicht geben. Viele Menschen haben das Homeoffice schätzen gelernt. Zwei Drittel der Erwerbstätigen, die in der Pandemie zu Hause arbeiten konnten, wollen auch künftig nicht jeden Tag im Büro arbeiten – das zeigen unsere Umfragen.

Das erfordert Vertrauen in das eigene Team und eine gute Kommunikation innerhalb der Firma. Aber nach über zwei Jahren Pandemie sollte das selbstverständlich sein. Daher wird sich in meiner Firma am 20. März in puncto Arbeitsort überhaupt nichts ändern. Unser Büro heißt weiterhin alle willkommen. Aber unsere Kolleginnen und Kollegen können an den meisten Tagen dort arbeiten, wo sie möchten. Und das muss nicht der eigene Küchentisch sein.

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Denn vier von zehn Erwerbstätigen können sich das mobile Arbeiten auch vom Urlaubsort aus vorstellen, selbstverständlich ohne Urlaubstage dafür zu nehmen. Zum Beispiel am Strand in Sizilien dem grauen Winter in Berlin entfliehen und von dort aus arbeiten – auch diese Möglichkeit wird bei uns genutzt. Wer es mit dem Vertrauen in seine Belegschaft ernst meint, sollte auch diese Optionen ermöglichen.

Daher mein Appell an alle CEOs: Vertraut euren Teams und schafft langfristige und transparente Strukturen für mobiles Arbeiten, es lohnt sich! Das zeigen auch die anonymen Zufriedenheitsbefragungen unserer Mitarbeitenden, die überdurchschnittlich gut ausfallen. Wer dagegen jetzt auf die Rückkehr ins Büro besteht, treibt nur den Krankenstand, dann den Frust und am Ende die Kündigungsrate in seiner Firma auf neue Höhen.

Janina Mütze ist Mitgründerin und Geschäftsführerin des digitalen Markt- und Meinungsforschungsunternehmens Civey. Sie schreibt an dieser Stelle im wöchentlichen Wechsel über Transformation, Digitalisierung und den weiblichen Blick auf die Wirtschaft.

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