Fünftes LNG-Terminal für Deutschland
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Blick auf eine Flüssiggas-Pipeline am Nordsee Gas Terminal im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel. (Archivbild)
© Quelle: Marcus Brandt/dpa
Berlin. Deutschland soll ein fünftes staatlich gemietetes Terminal zur Anlandung von Flüssiggas (LNG) mit Standort in Wilhelmshaven bekommen. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag in Berlin mit. Es soll im übernächsten Winter, also 2023/2024, an den Start gehen.
„Mit dem Import von Flüssigerdgas machen wir uns unabhängiger von Importen russischen Pipelinegases“, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). „Gleichzeitig bauen wir parallel die Anlandung von grünen Wasserstoff auf und machen Wilhelmshaven so zu einem wichtigen Anlandepunkt für sichere und nachhaltige Energie in Europa.“
Parallel soll die Möglichkeit zur Anlandung von grünem Wasserstoff geschaffen werden. In der sogenannten Elektrolyse wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten, bei grünem Wasserstoff geschieht das mit Hilfe von Ökostrom.
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Putin und das Gas: Er drückt wieder den Angstknopf
Erneut setzt Russland die ohnehin schon gedrosselten Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 ganz aus. Für ein paar Tage nur, versichert Moskau. Doch in Deutschland und Europa wächst die Sorge, dass die Energieversorgung ins Wanken gerät. Dabei hat der Kremlherr nicht alles in der Hand.
Angesichts zunehmend ungewisser russischer Erdgas-Lieferungen treibt die Bundesregierung den Import von Flüssiggas voran. Bislang fehlen aber die dafür nötigen Import-Terminals. LNG wird mit minus 162 Grad tiefgekühlt, flüssig per Schiff transportiert, angelandet, erwärmt, regasifiziert und dann in die Netze eingegeben.
Bislang waren Planungen zu vier staatlich gecharterten LNG-Terminals geplant. Zwei schwimmende Anlagen in Wilhelmshaven und in Brunsbüttel sollen zum Jahreswechsel mit einer Leitungsanbindung zum Weitertransport in Betrieb gehen. Der Standort Stade wird voraussichtlich ab Ende 2023 zur Verfügung stehen, wie das Wirtschaftsministerium mitgeteilt hatte. Eine Anlage auf See vor Lubmin werde frühestens ab Ende 2023 zur Verfügung stehen. In Lubmin entstehe zudem bis Ende 2022 ein weiteres schwimmendes Terminal durch ein privates Konsortium.
Die bisherigen vier von der Bundesregierung gecharterten LNG-Terminals haben laut Ministerium eine Kapazität von jeweils mindestens fünf Milliarden Kubikmeter pro Jahr.
RND/dpa