Kommentar zu Personalproblemen

Lufthansa muss für Mitarbeiter endlich wieder attraktiv werden

Zwei Flugzeuge der Lufthansa rollen am Flughafen Frankfurt an die Startbahn (Archivbild). Die Airline kündigt an, weitere Flüge zu streichen.

Zwei Flugzeuge der Lufthansa rollen am Flughafen Frankfurt an die Startbahn (Archivbild). Die Airline kündigt an, weitere Flüge zu streichen.

Berlin. Mit 900 gestrichenen Flügen fing es vor zwei Wochen an, es folgten 2200 weitere und nun noch einmal 600: Kurz bevor die Urlaubssaison so richtig losgeht, streicht die Lufthansa ihr Flugprogramm zusammen. Es ist ein Trauerspiel, und es ist kein Zufall, dass es ausgerechnet zum Start der Sommerferien im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW aufgeführt wird.

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Wegen Personalnot: Lufthansa streicht Hunderte Flüge
ARCHIV - 16.08.2016, Hessen, Frankfurt/Main: Eine Boeing 747-400 der Lufthansa landet am Flughafen von Frankfurt am Main hinter einem startbereiten Airbus A380-800. 

Solche großen Flugzeuge können mit mehr Gewicht starten als sie landen können. Foto: picture alliance / dpa - Honorarfrei nur für Bezieher des Dienstes dpa-Nachrichten für Kinder +++ dpa-Nachrichten für Kinder +++

Die Nachfrage nach Flugreisen steigt nach zwei Jahren Corona-Pandemie sprunghaft. Lufthansa muss darauf nun mit Streichungen reagieren.

Die Kranich-Airline ist am Limit. Dass Deutschlands größte Fluggesellschaft unter Personalnot leidet, ist zwar schon lange kein Geheimnis mehr. Dass dadurch jedoch viele Urlauber um ihren Flug bangen müssen, damit hatten die Wenigsten gerechnet. Der Schaden ist jetzt schon riesengroß: Die neu erwachte Reiseeuphorie hat einen herben Dämpfer bekommen, dem Unternehmen entgehen wichtige Einnahmen und – vielleicht am schlimmsten – die Marke Lufthansa leidet.

Lufthansa muss Mitarbeiter langfristig halten

Zugegeben: Wie vielen anderen Unternehmen setzt die Corona-Sommerwelle auch der Lufthansa zu. Doch das eigentliche Problem ist hausgemacht. Viele Menschen nehmen die Fluggesellschaft nicht (mehr) als attraktiven Arbeitgeber wahr. Nach Verdi-Angaben sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zuge der Pandemie abgewandert. In anderen Branchen, so der Tenor, habe es bessere Löhne und sicherere Arbeitsbedingungen gegeben. Die Abfindungsprogramme der Lufthansa haben ihren Teil zu der Misere beigetragen.

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Das fällt dem Unternehmen nun auf die Füße. Will die Lufthansa ihrem hohen Anspruch gerecht werden und sich weiterhin von Billigkonkurrenten wie Ryanair abheben, muss sie jetzt handeln: Sie muss attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, um Mitarbeiter auch langfristig zu halten. Bei der anstehenden Tarifrunde könnte die Lufthansa bereits ein erstes Signal setzen. In der Krise liegt auch eine Chance – nämlich die, sich personell neu aufzustellen.

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