Energiekosten in Großbritannien gehen durch die Decke
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/LIQZGA2K4FAGNHZ5PEOLQ2EIPA.jpeg)
Britische Verbraucher müssen ab Oktober für Strom und Gas weitere 80 Prozent mehr zahlen. Eine entsprechende Behörde hat am Freitag eine neue Preisobergrenze für die Energiekosten festgelegt. Demnach zahlen Haushalte künftig jährlich durchschnittlich 3549 Pfund (4205 Euro) für Heizung und Strom.
© Quelle: Steve Parsons/PA Wire/dpa
London. Britische Verbraucher müssen ab Oktober für Strom und Gas weitere 80 Prozent mehr zahlen. Die für Energie zuständige Regulierungsbehörde gab am Freitag die jüngste Preisobergrenze bekannt, die Versorger ihren Kunden berechnen dürfen. Demnach zahlen Haushalte künftig jährlich durchschnittlich 3549 Pfund (4205 Euro) für Heizung und Strom.
Im Januar soll der Preisdeckel erneut angehoben werden, er dürfte dann auf mehr als 4000 Pfund steigen. Im April waren die jährlichen Energiekosten für den Durchschnittshaushalt bereits um 54 Prozent gestiegen, ein Rekordwert. Die Rechnungen waren auf 1971 Pfund begrenzt worden. Im vergangenen Winter lag die Obergrenze noch bei 1200 Pfund.
Entlastungen vermutlich erst mit Johnsons Nachfolger
Viele Menschen in Großbritannien haben ohnehin mit der hohen Inflation zu kämpfen. Sie stieg im Juli auf 10,1 Prozent, der höchste Wert seit 40 Jahren. Die Regierung steht unter Druck, die Verbraucher stärker zu entlasten. Entsprechende Maßnahmen werden aber frühestens nach der Entscheidung über die Nachfolgerin oder den Nachfolger von Premierminister Boris Johnson erwartet. Sie soll Anfang September fallen.
Bislang sagte die britische Regierung ein Hilfspaket in Höhe von 37 Milliarden Pfund zu. Alle Haushalte sollen diesen Winter 400 Pfund für Energiekosten erhalten, Millionen Menschen mit niedrigen Einkommen sollen weitere 650 Pfund erhalten. Die Maßnahmen wurden aber verbreitet als unzureichend kritisiert.
Wohltätigkeits- und Gesundheitsorganisationen warnen, dass die hohen Energiepreise gerade für ärmere Menschen und angesichts des bevorstehenden Winters eine Katastrophe seien. Immer mehr Menschen müssten sich entscheiden, ob sie ihre Wohnung heizen oder Lebensmittel kaufen.
RND/AP