Eine Zerschlagung der Bahn würde die Verkehrswende scheitern lassen
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Soll ganz einfach sein, ist aber elend kompliziert: das System Bahn.
© Quelle: imago/Future Image
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Berlin. Eigentlich sind die Anforderungen an die Bahn ganz einfach: Sie muss pünktlich und zuverlässig sein, sicher und schnell. In der Realität ist es unendlich kompliziert. Der Ausnahmezustand ist der Normalfall. Eine einzige Störung löst sofort eine Kette von Folgestörungen aus.
Die Monopolkommission, die die Bundesregierung berät, schlägt jetzt eine Zerschlagung des Konzerns Deutsche Bahn (DB) vor. Auch die FDP will die Trennung der Infrastruktur vom eigentlichen Bahnbetrieb. Damit könnten sich beide Bereiche auf ihre Stärken konzentrieren, so die Befürworter: die Netzgesellschaft auf die dringend nötige Modernisierung des Schienennetzes. Im Betrieb gäbe es mehr Konkurrenz und dadurch mehr Angebot und günstigere Preise.
Die Grünen stehen diesem Szenario zumindest aufgeschlossen gegenüber. Ihr Argument lautet: Je mehr Angebot im Fernverkehr, desto mehr Menschen in den Zügen. Alle profitieren.
Eine Zerschlagung des Konzerns aber macht das komplizierte System Bahn nur noch störungsanfälliger. Großbritannien ist das krasseste Beispiel einer mutwilligen Zerstörung des Verkehrsträgers Bahn durch Privatisierungsorgien, und auch die DB leidet immer noch unter der Ära Mehdorn und den Börsenplänen.
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Die Verkehrswende gelingt nur, wenn die Bahn als Daseinsvorsorge verstanden wird. Der geplante Deutschland-Takt mit garantierten Umsteigeverbindungen gelingt nur, wenn der DB, die dessen Rückgrat bilden muss, keine neuen künstlichen Hürden aufgebaut werden.
Konkurrenz im Fernverkehr ist gut, um zusätzliche Zielgruppen oder Strecken zu erschließen. Zum Rückgrat des Fernverkehrs aber will und können Konkurrenzunternehmen wie Flixmobility gar nicht werden.
Mehr Fairness bei Trassenpreisen und Fahrzeiten muss Teil einer Neuorganisation sein. Eine Zerschlagung des Konzerns aber brächte keinerlei Vorteile. Das Ziel einer einfachen, zuverlässigen Bahn zu erreichen ist kompliziert genug.
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