Kommentar zur Immobilienkrise

Es baut sich ein perfekter Sturm auf

Blick auf eine Häuserzeile im Nordend von Frankfurt am Main.

Mietpreise steigen und Wohnraum wird knapp: Der Mietmarkt in Deutschland wird immer angespannter.

Alles wird seit einem Jahr vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine überlagert. Aber in dessen Schatten nagt ein Spaltpilz an den Säulen der bundesdeutschen Gesellschaft, der enormen sozialen Sprengstoff birgt. Das ist die zunehmende Unbezahlbarkeit und Verfügbarkeit von Wohnraum.

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Kaufen wird für weite Teile der Bevölkerung mit steigenden Baukosten und Kreditzinsen ohnehin zum Ding der Unmöglichkeit. Aber weil diejenigen, die sich von Neubauplänen mangels Finanzmitteln nun verabschieden müssen, zusätzlich auf den Mietmarkt drängen, baut sich ein perfekter Sturm auf. Mietwohnungen gibt es ohnehin chronisch zu wenige in Deutschland.

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Neubaupläne sind krachend gescheitert

2022 ist die heimische Bevölkerung wegen Flüchtlingen aus der Ukraine um 843.000 Menschen auf 84 Millionen Bürger gestiegen. Viele der Ukrainer richten sich notgedrungen auf längeres Verweilen ein. Das verschärft die Wohnraumnot weiter. Erschwerend kommt hinzu, dass politische Neubaupläne krachend gescheitert sind und sich daran voraussichtlich so schnell nichts ändern wird. 400.000 neue Wohnungen sollten jährlich errichtet werden. Gerade 250.000 Einheiten sind es 2022 geworden.

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Mieter wiederum haben nicht nur mit einer steigenden ersten Miete zu kämpfen, sondern auch mit Nebenkosten, die sich vielfach zu einer zweiten Miete auswachsen. Wer auf seine aktuelle Strom- und Gasrechnung blickt, registriert aktuell Aufschläge für künftige Vorauszahlungen bis hin zu einer Verdreifachung.

Kein Platz für parteipolitische Rangeleien

Klar ist, dass die Wohnraumfrage keinesfalls als Spielwiese für parteipolitische Rangeleien taugt. Wenn sich die Ampelparteien hier gegenseitig blockieren, werden sie es bei der nächsten Wahl bitter bereuen. Nötiger als ein schnellerer Straßenbau ist es, mehr Wohnraum zu schaffen – und zwar bezahlbaren. Preissteigerungen bei Bestandsmieten müssen zudem verkraftbar bleiben. Sonst bröckelt der gesellschaftliche Kitt zum Schaden von allen.

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