Deutsche Wirtschaft schrumpft in der Corona-Krise um 2,2 Prozent

Als Exportnation ist Deutschland besonders stark davon betroffen, dass der internationale Handel wegen der Corona-Krise einbricht.

Als Exportnation ist Deutschland besonders stark davon betroffen, dass der internationale Handel wegen der Corona-Krise einbricht.

Die Corona-Krise hat die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal ausgebremst. Obwohl die Ausbreitung des Coronavirus die Wirtschaftsleistung im Januar und Februar nicht wesentlich beeinträchtigte, sind die Auswirkungen der Pandemie bereits für das erste Quartal 2020 gravierend: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist gegenüber dem Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 2,2 Prozent gesunken. Das teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Berlin mit. Es ist der stärkste Rückgang seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und der zweitstärkste seit der deutschen Wiedervereinigung.

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Im März hatte sich die Pandemie in Europa ausgebreitet. Ausgangsbeschränkungen, geschlossene Grenzen und Geschäfte brachten das Wirtschaftsleben in großen Teilen zum Erliegen.

Die Deutschen konsumieren weniger

Stark rückläufig waren im ersten Quartal 2020 die privaten Konsumausgaben. Auch die Investitionen in Ausrüstungen – also vor allem in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge – nahmen deutlich ab. Die Konsumausgaben des Staates und die Investitionen in Bauten wirkten dagegen stabilisierend und verhinderten einen noch stärkeren Rückgang des BIP.

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Mit dem Konjunktureinbruch im ersten Vierteljahr ist nach Einschätzung von Volkswirten die Talsohle allerdings noch nicht erreicht. Die Bundesregierung rechnet im Gesamtjahr 2020 mit der schwersten Rezession der Nachkriegsgeschichte. Die Wirtschaftsleistung der größten Volkswirtschaft Europas dürfte demnach um 6,3 Prozent schrumpfen, obwohl es im zweiten Halbjahr wieder aufwärtsgehen soll. In der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 war das deutsche Bruttoinlandsprodukt um 5,7 Prozent gesunken.

Absturz im zweiten Quartal wird heftig

Ökonomen gehen davon aus, dass der Absturz im zweiten Quartal, wenn die Corona-Maßnahmen erst richtig durchschlagen, dramatisch ausfallen wird. „Der Tiefpunkt der Krise dürfte mit dem April jetzt zwar hinter uns liegen, der Anstieg wird sich aber nur allmählich vollziehen, und von Normalität kann noch für längere Zeit keine Rede sein“, erläuterte jüngst Stefan Kooths, Konjunkturchef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. Volkswirte der Deutschen Bank rechnen im zweiten Vierteljahr mit einem BIP-Einbruch um 14 Prozent zum Vorquartal. Ökonomen der staatlichen Förderbank KfW sagen der deutschen Wirtschaft „einen langen Weg aus dem Corona-Tal“ voraus.

dpa/RND/ang

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