Deutsche parken 222 Milliarden in Steueroasen
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Die Cayman Islands: Eine beliebte Steueroase der Deutschen.
© Quelle: picture alliance
Berlin. Die Deutschen parken viel Geld auf ausländischen Konten. Mindestens 222 Milliarden Euro liegen außerhalb der EU; viele Milliarden davon in Steueroasen. Darüber berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf eine Aufstellung des Bundesfinanzministeriums. Die Daten stammen aus einer Kleinen Anfrage der Linksfraktion im Bundestag.
Spitzenreiter sind die Kanalinsel Guernsey und Liechtenstein
Demnach lagen auf Konten der Kanalinsel Guernsey rund 11,9 Milliarden Euro, die gleiche Summe lagerte in Liechtenstein. Auf den karibischen Cayman Islands waren es rund 8,5 Milliarden Euro.
Die Daten stammen aus dem Jahr 2019. Sie basieren auf einem neuen Kontodatenaustausch, der Steuerhinterziehung erschweren soll. Länder informieren sich gegenseitig über die Kontostände der jeweils anderen Steuerzahler.
Höhere Vermögen liegen auffällig oft in sogenannten Steueroasen. Auf der Kanalinsel Guernsey lagen pro Konto fast 2,7 Millionen Euro, auf den Caymans waren es rund 1,5 Millionen Euro. Ein Vergleich offenbart die Dimensionen: Im Nachbarland Frankreich waren es nur 33.000 Euro.
Bei der Interpretation der Daten gilt es jedoch Vorsicht zu walten zu lassen. Zum einen können noch Datensätze nachgeliefert beziehungsweise korrigiert werden. Zum anderen haben 17 Regierungen widersprochen, dass die Statistik über die von ihnen gemeldeten Datensätze öffentlich wird. Unter ihnen sind auch die Steueroasen Schweiz, Bermuda, Isle of Man und San Marino. Dass diese Daten nun also in der aktuellen Statistik nicht auftauchen, könnte die Statistik verzerren.
RND/may