Commerzbank legt Bilanz vor: Rote Zahlen und ungewisse Aussicht

Corona-Krise, Konzernumbau, Chefwechsel - die Commerzbank ist in einer schwierigen Phase.

Corona-Krise, Konzernumbau, Chefwechsel - die Commerzbank ist in einer schwierigen Phase.

Frankfurt/Main. Corona-Krise, Konzernumbau, Chefwechsel - die Commerzbank ist in einer schwierigen Phase. Das dritte Quartal dürfte der teilverstaatlichte Frankfurter MDax-Konzern nach Einschätzung von Analysten mit roten Zahlen abgeschlossen haben, für das Gesamtjahr 2020 hatte der Vorstand bereits auf einen Verlust eingestimmt. Die Zwischenbilanz für die Monate Juli bis einschließlich September veröffentlicht das Institut an diesem Donnerstag (5.11.).

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

62 Millionen Euro Verlust

Analysten gehen für das Vierteljahr im Schnitt von 62 Millionen Euro Verlust unter dem Strich aus. Ein Jahr zuvor hatte die Commerzbank ihren Quartalsgewinn überraschend stark um gut ein Drittel auf 294 Millionen Euro gesteigert - allerdings vor allem dank des Verkaufs der Tochter Ebase und weniger Vorsorge für ausfallgefährdete Kredite. Im laufenden Jahr lässt die Corona-Pandemie die Risikovorsorge in der gesamten Branche nach oben schnellen. Auch im Firmenkundengeschäft sprudeln die Erträge in Folge der Krise nicht mehr so.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Seit Monaten sucht die Commerzbank nach Rezepten, um im Dauerzinstief profitabler zu werden. Doch die Strategiedebatte stockt. Konzernchef Martin Zielke schmiss nach deutlicher Kritik von Investoren hin und verlässt die Bank zum Jahresende, Privatkundenvorstand Michael Mandel ist bereits weg.

Der Corona Newsletter "Die Pandemie und wir" vom RND.

Die Pandemie und wir

Der neue Alltag mit Corona: In unserem Newsletter ordnen wir die Nachrichten der Woche, erklären die Wissenschaft und geben Tipps für das Leben in der Krise – jeden Donnerstag.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Neuer Vorstandsvorsitzender ab Januar

Deutsche-Bank-Manager Manfred Knof soll die Commerzbank als neuer Vorstandsvorsitzender ab Januar zurück in die Erfolgsspur führen. Der im Sommer neu installierte Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter hat die Latte hoch gelegt: In Sachen Effizienz und Profitabilität gebe es bei der Commerzbank „noch Luft nach oben“, urteilte Vetter. „Es gibt noch viele althergebrachte Strukturen, die den heutigen Anforderungen und der Größe der Bank nicht mehr angemessen sind.“

Schon vor der Corona-Krise liefen in der Commerzbank Diskussionen über eine Verschärfung des im Herbst 2019 eingeschlagenen Sparkurses. Erwartet werden angesichts fortschreitender Digitalisierung drastische Einschnitte im relativ dichten Filialnetz. Von 1000 Standorten könnten gerade einmal 200 übrig bleiben, in denen Kunden sich beraten lassen können. Die Zahl der zuletzt knapp 40.000 Vollzeitstellen könnte um bis zu ein Viertel zusammengestrichen werden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Bund derzeit größter Anteilseigner

Analysten gehen davon aus, dass die Commerzbank erst 2022 wieder die Gewinnzone erreichen wird. Vielleicht gibt es dann ja auch - nach vielen mageren Jahren seit der Finanzkrise 2008 - mal wieder eine Dividende für die Aktionäre. Davon würde auch der Bund profitieren, der das Frankfurter Institut in der Finanzkrise mit Steuermilliarden vor dem Kollaps bewahrte und bis heute mit 15,6 Prozent größter Anteilseigner ist.

RND/dpa

Mehr aus Wirtschaft

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken