RWE

Auf dem Gelände des Tagebaus Garzweiler knickte am Samstag ein Strommast ein. Er wurde „bewusst beschädigt und zum Einsturz gebracht“, sagte ein RWE-Sprecher. Auch die Polizei hielt „die Einwirkung Dritter“ für wahrscheinlich.

Drei Kernkraftwerke sind in Deutschland noch am Netz - das ändert sich Mitte April. Die Abschaltung ist ohne Probleme möglich, sagt RWE-Chef Markus Krebber. Der Bau neuer Gaskraftwerke sei dagegen alternativlos.

Fridays for Future bezeichnen Demonstrationen in Lützerath als Erfolg für die Klimabewegung. Die Diskussion um gewalttätige Demonstrierende lenke aber vom Thema ab. Die Strategie der Regierenden könne „nicht sein, gegen immer größere Mengen an engagierten Menschen, immer größere Polizeieinsätze zu fahren“, sagt Luisa Neubauer.

Der Energiekonzern RWE will nach der Räumung des Dorfes Lützerath gegen die Aktivistinnen und Aktivisten vorgehen. Tagelang hatten Hunderte Menschen gegen die Polizei demonstriert. Die Höhe der Schadensersatzforderung stehe noch nicht fest.

Tausende Menschen demonstrieren in den vergangenen Tagen gegen das Abbaggern von Kohle unter Lützerath. Für die Aktivistin Lakshmi Thevasagayam ist ziviler Ungehorsam dazu ein legitimes Mittel. Die wahre Gewalt gehe vom Energiekonzern RWE aus, sagt sie.

Weil sie das Braunkohlekraftwerk Neurath blockiert haben, hat der Energiekonzern RWE angekündigt, die Protestierenden auf Schadensersatz in Höhe von 1,4 Millionen Euro zu verklagen. Aktuell müssen sich die Aktivisten wegen ihrer Blockaden in einem Strafverfahren verantworten.

Die Diskussion über die Eskalation in Lützerath spaltet die Nation. Sowohl Demonstrierende als auch Polizei müssen sich Gewalt und Gewalt­bereitschaft vorwerfen lassen.

In Lützerath sind zwei Aktivisten nach tagelangem Ausharren aus einem unterirdischen Tunnel geklettert – es markiert das Ende der Besetzung des Protestdorfes. Doch vieles, was in den vergangenen Tagen dort passiert ist, wird noch lange für Diskussionen sorgen.

Der Konflikt rund um Lützerath richtet die Debatte um den Klimaschutz neu aus. Auch die Grünen müssen ihre Linie verteidigen und sich erklären. Grünen-Chefin Ricarda Lang betont dabei eins besonders: Sie ist überzeugt, dass es ohne ihre Partei gar keinen ernsthaften Klimaschutz geben würde.

Vorübergehend Kohlekraftwerke aus der Reserve an den Markt zurückzuholen war notwendig, um den Gasverbrauch zu verringern. Das sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Montag. Langfristig wolle er aber weiterhin auf erneuerbare Energien setzen. Zentral dafür: Der Ausbau der LNG-Infrastruktur.

Beide Seiten haben nach der Räumung Lützeraths eine Bilanz gezogen. Nach eigenen Angaben wurden rund 300 Demonstrierende verletzt. Die Polizei berichtet von mehr als 100 verletzten Beamtinnen und Beamten. Gegen einige Polizisten sei eine Strafanzeige wegen Körperverletzung im Amt gestellt worden.

Fünf Tage nach Beginn der Räumung von Lützerath haben zwei noch verbliebene Klimaaktivisten einen unterirdischen Tunnel unter der Siedlung verlassen.

Der Energiekonzern RWE kommt mit dem Abriss des Ortes Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier offenbar rasch voran.

Am Samstag haben Tausende Menschen an einer großen Anti-Kohle-Demonstration am rheinischen Braunkohletagebau teilgenommen. Dabei gab es gefährliche Situationen und gewaltsame Auseinandersetzungen gekommen, Menschen wurden verletzt. Das Dorf Lützerath ist noch nicht komplett geräumt. Die Polizei will am Sonntag ihren Einsatz fortsetzen.

Die Polizei will die Räumung von Lützerath schnell abschließen. Ihr größtes Problem sind jetzt noch zwei Aktivisten in einem Tunnel.