Huawei

Dass Deutschland chinesische Technik aus seinem 5G-Netz verbannen könnte, wird auch in Peking breit debattiert. Während die Staatsmedien noch um eine konsistente Argumentationslinie ringen, kommentieren viele Internetnutzerinnen und -nutzer mit einer gehörigen Portion Selbstironie.

Laut dem „Handelsblatt“ ist die Bundesregierung offenbar bereit, den Einsatz chinesischer Technologie beim Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes deutlich einzuschränken. Für das Verhältnis zu Peking werden Konsequenzen erwartet. Die USA warnen Deutschland seit Langem eindringlich vor einer Beteiligung des chinesischen Technologiekonzerns Huawei .

Weltweit überprüfen Regierungen ihre Abhängigkeit von chinesischer Überwachungstechnik. Reichlich spät, kommentiert Thoralf Cleven. Auch Deutschland hat ein spezielles China-Problem.

Die US-Telekommunikationsaufsicht FCC ordnet an, die Geräte von fünf chinesischen Firmen vom Markt in den USA zu verbannen. Sie begründet den Schritt mit dem Schutz der nationalen Sicherheit. Die Entscheidung ist keine Überraschung: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hatte Huawei und weitere Unternehmen bereits 2019 auf eine schwarze Liste gesetzt.

US-Behörden sind besorgt über Sicherheit und Spionagemöglichkeiten von chinesischen Produkten.

In einem geleakten Memo an seine Mitarbeiter zeichnet Huawei-Gründer Ren Zhengfei ein zutiefst pessimistisches Bild über die Zukunftsaussichten seines Unternehmens – und für die chinesische Volkswirtschaft.

Kanada hat die wegen Bankbetrug sowie Umgehung der Sanktionen gegen den Iran verhaftete Tochter des chinesischen Huawei-Gründer Ren Zhengfei freigelassen. Nur wenige Stunden später werden auch zwei Kanadier aus der chinesischen Haft entlassen. Ein Streitpunkt ist damit beigelegt – doch für die internationale Staatengemeinschaft ist ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen worden.

Die Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou war 2018 auf Betreiben der USA in Kanada festgenommen worden. Der Fall um die Tochter des Unternehmensgründers hatte Wellen geschlagen. Nun gibt es eine Einigung in dem juristischen Streit.

Der Kanadier Michael Spavor führte ein Leben, das mehr als filmreif wäre. Nun hat ein chinesisches Gericht ihn zu elf Jahren Haft verurteilt. Er wurde zum Bauernopfer eines geopolitischen Streits zwischen Washington und Peking.

Chinas Telekomriesen Huawei erschweren US-Sanktionen das Geschäft mit Smartphones. Der Konzern verkauft daher seine Tochter Honor, um sie zu retten. Mit der erkauften Unabhängigkeit soll das Überleben gesichert werden.

In keiner anderen Branche geht es so rasant zu wie bei den Computerchips. Die Technologie entwickelt sich in großen Sprüngen. Und fast noch schneller vollzieht sich das Fressen-und-gefressen-Werden von Unternehmen – und dabei mischt auch noch Donald Trump kräftig mit.

Der südkoreanische Elektronik-Riese hat im dritten Quartal gut verdient. Dank der anziehenden Nachfrage nach Smartphones seiner Galaxy-Reihe und Speicherchips könnte der Gewinn bei umgerechnet 9 Milliarden Euro liegen.

Die Ausnahmeregelung für US-Geschäfte mit dem chinesischen Telekommunikationsunternehmen Huawei ist endgültig abgelaufen. Seit dem 13. August ist es unter anderem Google verboten, Updates und Support für Huawei-Geräte bereitzustellen. Was bedeutet das für Smartphonebesitzer?

Marktforscher haben Huawei zur Nummer eins auf dem Smartphone-Markt ernannt. Demzufolge hat der chinesische Konzern in der Corona-Krise vor allem in seinem Heimatland gute Umsätze verbucht - im Smartphone-Sektor stiegen die Verkäufe um 8 Prozent.

In Brüssel und Berlin bemüht man neuerdings einen Dreiklang zur Umschreibung des komplizierten Verhältnisses zu China. Peking sei “Partner, Wettbewerber und Rivale”. Das ist ein widersprüchlicher Dreiklang, der zu prinzipienloser Politik verleitet, kommentiert Marina Kormbaki.