E.on

Schifffahrt, Energie und Stahl berichten auch in Zeiten von Inflation und hohen Energiepreisen von glänzenden Geschäften. Einige brauchen das Geld dringend für die Transformation. Ein Überblick.

Sollte ein Gaslieferstopp auch für Deutschland Realität werden, plädiert der Aufsichtsratsvorsitzende des Energieversorgers Eon dafür, als erstes bei Privatleuten die Versorgung einzustellen und erst im Anschluss bei der Industrie. Dass Menschen dadurch im Winter frieren könnten, nehme er in Kauf.

Wenn die Preise sinken sollen, muss mehr Pipelinegas nach Europa kommen, sagt Eon-Chef Leonhard Birnbaum – auch aus Russland. Politisch mag er die umstrittene Pipeline Nord Stream 2 nicht bewerten. Würde man hingegen auf verflüssigtes Erdgas setzen, stiegen die Preise weiter an.

Die Gas­preise in Deutsch­land steigen rasant. Eon, größter Versorger des Landes, streicht deswegen vorüber­gehend sein Angebot an Gas­verträgen für Neu­kunden. Der Vorstands­chef des Energie­­konzerns RWE, Markus Krebber, spricht von einer unerwarteten „Explosion der Börsen­preise“.

Fast gleichzeitig kommt es auf der Chefetage der beiden Energiekonzerne Eon und RWE zu einem Wechsel. Innerhalb eines Monats geben Martin Schmitz (RWE) und Johannes Teyssen (Eon) ihr Amt bei den Energieriesen ab. Markus Krebber (RWE) und Leonhard Birnbaum (Eon) übernehmen die Chefsessel.

Mit 2,4 Milliarden Euro entschädigt der Bund die vier Kraftwerksbetreiber für den beschleunigten Atomausstieg nach Fukushima. Rechtlich steht das Geld den Unternehmen zu – moralisch nicht, kommentiert Andreas Niesmann. Die Bundeskanzlerin muss sich den Vorwurf gefallen lassen, in der Sache gleich zwei falsche Entscheidungen getroffen zu haben.

Das Essener Unternehmen teilte am Mittwoch mit, dass sich die Märkte schneller erholen als gedacht. Das operative Geschäft habe sich demnach in den ersten neun Monaten sehr robust entwickelt. Der Teil-Lockdown werde keinen großen Einfluss auf die Jahresergebnisse haben.

Die Energiebranche ist bislang recht stabil durch die Corona-Krise gekommen. Branchenführer Eon fürchtet keine nachhaltigen Folgen des gesunkenen Stromverbrauchs und will vom europäischen Wiederaufbauprogramm kräftig profitieren.

Vor zwei Jahren wurde ein Säure-Attentat auf den Manager Innogy verübt. Jetzt bietet die RWE-Tochter eine Belohnung von bis zu 100.000 Euro für Hinweise auf die Täter. Der Manager selbst hat eine spezielle Person im Verdacht.

Die RWE-Tochter Innogy ist jetzt endgültig Teil des Branchenführers Eon. RWE hat im Gegenzug die erneuerbaren Energien von Eon übernommen. Mit dem Kauf zieht sich Eon komplett aus der Stromerzeugung zurück. Vergleichbares habe es in Deutschland seit langem nicht gegeben.

Um die Stromversorgung zu sichern, greifen Eon-Mitarbeiter offenbar zu drastischen Maßnahmen: Sie begeben sich freiwillig in eine Art Quarantäne, um nicht angesteckt zu werden. Von Eon-Vorstandschef Johannes Teyssen gibt es dafür viel Lob.

Die beiden deutschen Energiekonzerne RWE und Eon ordnen ihre Geschäfte neu. Dem Plan des RWE-Konzerns, Teile von Eon zu übernehmen, hat die EU-Kommission jetzt zugestimmt.