Christine Lagarde

Die Europäische Zentralbank treibt die Zinswende voran. Der vierte Zinsschritt in Folge fällt zwar weniger kräftig aus als die zwei zuvor, dafür stellen die Währungshüter aber weitere in Aussicht. Und auch beim gewaltigen Aufkaufprogramm für Anleihen tut sich was.

Im Kampf gegen die Inflation hat EZB-Chefin Christin Lagarde neue Leitzinserhöhungen in Aussicht gestellt. Höhere Zinssätze sollen die Nachfrage weiter senken, so Lagarde am Montag.

Die EZB steht vor der nächsten großen Zinserhöhung. Das könnte die Wirtschaft in die Rezession führen. Es wäre der Preis, der für die späte Inflationsbekämpfung zu zahlen ist, meint Stefan Winter.

Alle gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag die stärkste Zinserhöhung in ihrer Geschichte vollführt. So soll die überbordende Inflation bekämpft werden. Aber zugleich steigen damit die Gefahren einer Rezession.

Die Leitzinsen steigen schneller als geplant. Doch die Straffung der Geldpolitik bleibt für die Notenbanker Neuland. Sie bewegen sich dort nicht sehr souverän, meint Stefan Winter.

Nach elf Jahren hat die Europäische Zentralbank die Leitzinsen erhöht – und dann gleich überraschend stark. Ein Krisenprogramm soll nun angeschlagene Staaten vor Spekulation schützen. Ist das im Kampf gegen die dramatisch gestiegene Inflation genug?

Erstmals seit Juli 2011 hat die Europäische Zentralbank die Zinsen im Euroraum erhöht. Der Leitzins steigt von null auf 0,5 Prozent. Angekündigt hatte die EZB lediglich eine Anhebung auf 0,25 Prozent.

Europas oberste Währungshüterin Christine Lagarde hat für Donnerstag die erste Leitzinserhöhung nach elf Jahren angekündigt – um 0,25 Prozentpunkte. Zu wenig angesichts einer Inflation von 8,6 Prozent, sagen Kritikerinnen und Kritiker. Geht die Europäische Zentralbank über ihre Ankündigungen hinaus?

Was wird aus meinem Geld und wie viel teurer werden Miete, Lebensmittel und das Heizen noch? Der Kampf gegen die Teuerung ist für Zentralbanker und Politiker zur wichtigsten innenpolitischen Aufgabe überhaupt geworden. Fünf Entscheider, die dieses Problem jetzt lösen müssen.

Im Euroraum stehen nach Jahren der ultralockeren Geldpolitik die Weichen auf Zinserhöhung. Doch die anhaltend hohe Teuerung könnte die Europäische Zentralbank zwingen, schneller zu handeln. Das wäre nicht ohne Risiko.

Der Rat der Europäischen Zentralbank hat sich am Mittwoch überraschend zu einer Sondersitzung getroffen. Es geht um Reaktionen auf Spekulationen mit Staatsanleihen, die Südländer der Euro-Zone attackieren. Erinnerungen an die schwere Krise der Gemeinschaftswährung werden wach.

Trotz des andauernden Krieges in der Ukraine geht die Europäische Zentralbank nicht von einer Rezession im Euroraum aus. Das sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Dienstag in Davos. Lagarde stellte außerdem eine erste Zinsanhebung für Juli und ein Ende der Negativzinsen für den Spätsommer in Aussicht.

Trotz massiver Inflation bleibt die Notenbank bei ihrem moderaten Kurs. Sie steckt im Dilemma und muss sich entscheiden, meint Stefan Winter. Zögern die Währungshüter weiter, kann es eine böse Überraschung geben.

Christine Lagarde spricht im RND-Interview über ihre eigenen Erfahrungen mit den gestiegenen Preisen, über Irrtümer der Währungshüter und schnelle Kurvenfahrten. Sie plädiert außerdem für eine Neugestaltung der Euro-Banknoten. Und sie verrät, warum sie ein Fan von Bargeld ist.

Europa muss bei der Entwicklung einer digitalen Währung vorankommen, sagt Christine Lagarde. Das Bargeld soll nach dem Willen der EZB-Präsidentin dafür aber nicht abgeschafft werden. Derweil hält Lagarde die Debatte um die „Greenflation“ für übertrieben – und will sich bei der Zinsentwicklung Zeit lassen.