E-Paper
Liga macht riesigen Schritt – und nun?

Zwischen Euphorie, Rekorden und Kommerz: die Bilanz der Frauen-Bundesliga-Saison

Bis vor einem Jahr noch undenkbar: Die Kölnerinnen schwören sich vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt vor einer Rekordkulisse ein.

Bis vor einem Jahr noch undenkbar: Die Kölnerinnen schwören sich vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt vor einer Rekordkulisse ein.

Nach Abpfiff war die Enttäuschung riesig. Obwohl die Frauen des VfL Wolfsburg im Champions-League-Finale gegen den FC Barcelona zur Halbzeit noch 2:0 führten, verloren sie am Ende mit 2:3. Der große Traum vom dritten Titel in der Vereinsgeschichte war damit geplatzt – und dennoch dürften die ersten Tränen schon bald getrocknet sein. Denn die Entwicklungskurve der Frauen-Bundesliga geht in dieser Saison steil nach oben.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Das ist ein gutes Zeichen für die Liga“, bilanziert Ralf Kellermann, sportlicher Leiter des VfL Wolfsburg, trotz der Niederlage die Finalteilnahme des VfL im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Wir sind zwar wirtschaftlich nicht auf Augenhöhe und haben auch nicht die Strahlkraft der Topnationen in Europa. Aber sportlich sind wir immer konkurrenzfähig“, sagt er im Zuge eines Empfangs der Mannschaft nach dem Finale und meint, dass auch die Frauen des FC Bayern das Potenzial für das Finale gehabt hätten.

Die deutschen Fußballfrauen bewegen sich wieder mit großen Schritten auf die Spitze in Europa zu. Ein Blick auf die gesamte Saison zeigt: Die Begeisterung, die die Europameisterschaft in England (Deutschland unterlag dem Gastgeber im Endspiel) letztes Jahr ausgelöst hat, ist nicht nur ein Hype. In der Liga verändert sich nachhaltig etwas.

Woran lässt sich das festmachen? Und wie könnte es weitergehen? Das RND zieht Bilanz.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Bayern, Wolfsburg, Frankfurt: Gibt es jetzt einen Dreikampf um die Spitze?

Mit seiner Meisterparty hat der FC Bayern München bewiesen, wie die Aufmerksamkeit gleichermaßen auf Männer- und Frauenfußball gelenkt werden kann. Vor 20.000 Fans ließen sich beide Teams gemeinsam auf dem Balkon des Münchner Rathauses feiern. Für diesen gemeinsamen Moment verschob der Klub die Party bereits zwei Wochen vor dem Saisonfinale auf den späten Nachmittag. Schließlich wurde das letzte Saisonspiel der Frauen erst um 14 Uhr angepfiffen.

In traditioneller Kluft schaute sich die gesamte Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel das Spiel der Bayern-Frauen an und stand bei der Siegerehrung anschließend Spalier, ehe es weiter zum Marienplatz ging. Um 18.28 Uhr trugen die beiden Kapitäne Lina Magull und Manuel Neuer die Meisterschalen auf den Balkon. „Für mich persönlich geht ein Traum in Erfüllung, so viele Menschen hier zu sehen“, sagte Magull sichtlich gerührt und fügte an: „Wir sind so angewiesen auf die Fans, auf die Familien und die Freunde.“

Deutsche Meister vereint: Die Kapitäne Lina Magull und Manuel Neuer stehen umringt von ihren Teammitgliedern auf dem Münchner Marienplatz.

Deutsche Meister vereint: Die Kapitäne Lina Magull und Manuel Neuer stehen umringt von ihren Teammitgliedern auf dem Münchner Marienplatz.

Nach jahrelanger Dominanz der Wölfinnen krönte sich der FC Bayern zum zweiten Mal binnen drei Jahren zum Deutschen Meister. Und damit nicht genug: Nur wenige Tage nach Saisonende unterstrich der amtierende Meister bereits seine Ambitionen für die kommende Saison – mit zwei Toptransfers. Die Nationalspielerinnen Magdalena Eriksson (Schweden) und Pernille Harder (Dänemark) kommen zur neuen Saison vom FC Chelsea nach München.

Die Konkurrenz aus Wolfsburg macht sich deshalb keine Sorgen. „Wir sind absolut auf Augenhöhe mit dem FC Bayern“, meint Kellermann zum RND. „Es ist auch nicht immer gesagt, dass solche großen Transfers auf Anhieb greifen.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Und wie es aussieht, dürfte es künftig nicht bei einem Zweikampf um die Meisterschaft bleiben. Schon in der zweiten Saison in Folge spielte sich Eintracht Frankfurt auf Platz drei, nachdem der Vorgängerklub 1. FFC Frankfurt viele Jahre im Mittelfeld der Liga abgetaucht war. Erst die Fusion mit der Eintracht zur Saison 20/21 führte das Team zurück auf die Erfolgsschiene. Nun sorgen die deutschen Nationalspielerinnen Laura Freigang, Nicole Anyomi sowie die Slowenin Lara Prasnikar für Furore. In der Rückrunde düpierte das Team von Niko Arnautis den VfL sogar mit 4:0.

„Eintracht Frankfurt ist jetzt mit im Rennen dabei“, meint der Sportlicher Leiter der Wolfsburgerinnen. „Die ersten beiden Plätze sind nicht mehr direkt vergeben.“

Tausende Zuschauende – doch der Meister schwächelt

Insbesondere ein Aspekt zog sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison: Die Zahl der Zuschauerinnen und Zuschauer ist quasi explodiert.

Bereits zum Start stellten Eintracht Frankfurt und der FC Bayern München (0:0) mit 23.200 Zuschauerinnen und Zuschauern einen neuen Rekord auf. Insgesamt waren in dieser Saison 359.404 Fans bei den Spielen – im Schnitt sind das 2723 Personen pro Spiel – wie der DFB dem RND exklusiv mitteilte. Der bisherige Rekord aus der Saison 2013/14 von 1185 Fans im Schnitt ist damit um Längen geschlagen worden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Was beim diesjährigen Fanranking besonders auffällt: Mut zahlt sich aus. Insgesamt sieben Bundesliga-Partien fanden in Arenen der Männerteams statt. Eintracht Frankfurt, die TSG Hoffenheim, der MSV Duisburg, Werder Bremen und der 1. FC Köln spielten je einmal im großen Stadion – der VfL Wolfsburg sogar zweimal.

Insgesamt viermal kamen mehr als 20.000 Fans in die Stadien – und das, obwohl es nicht immer die Topspiele der Liga waren. Mit Köln und Bremen stehen gleich zwei Teams im Zuschauerranking unter den Top 5, die bis zuletzt gegen den Abstieg kämpften.

Verein

Zuschauerschnitt

Gesamt

Meiste Zuschauer 22/23

1. Eintracht Frankfurt

5826

64.093

23.200

2. VfL Wolfsburg

5750

63.256

21.287

3. 1. FC Köln

5391

59.306

38.365

4. Werder Bremen

3026

33.293

20.417

5. SC Freiburg

2351

25.864

6273

6. FC Bayern München

2155

23.706

2500

7. SGS Essen

1973

21.701

3630

8. TSG Hoffenheim

1625

17.883

7109

9. SV Meppen

1548

17.033

3685

10. Turbine Potsdam

1278

14.053

2623

11. MSV Duisburg

920

10.117

2270

12. Bayer Leverkusen

827

9099

1901

Ein weiterer Beweis für den gestiegenen Zulauf in den Stadien: Der Rekord fällt innerhalb der Saison noch ein zweites Mal. Für die Partie gegen Eintracht Frankfurt Ende April setzte der 1. FC Köln sich das Ziel, noch mehr Fans in das Rhein-Energie-Stadion zu holen, rührte wochenlang die Werbetrommel – und erzielte am Ende mit 38.365 Zuschauerinnen und Zuschauern einen großen Erfolg.

Partie

Zuschauer

Ort

Datum

1. FC Köln - Eintracht Frankfurt

38.365

Rhein-Energie-Stadion

23. April 2023

Eintracht Frankfurt - FC Bayern München

23.200

Deutsche Bank Park

16. September 2022

VfL Wolfsburg - FC Bayern München

21.287

Volkswagen Arena

23. Oktober 2022

Werder Bremen - SC Freiburg

20.417

Wohninvest Weserstadion

26. November 2022

Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg

17.800

Deutsche Bank Park

14. Mai 2023

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Dass ein Meister nicht auch gleichzeitig Zuschauermeister ist, sehen wir in der Männer-Bundesliga seit Jahren. Meistens steht Borussia Dortmund ganz oben, während der FC Bayern jüngst die elfte Meisterschaft in Folge feierte. Das ist auch bei den Frauen so – denn die Zahl der Zuschauerinnen und Zuschauern bei den Münchnerinnen hat keineswegs die Strahlkraft der Meisterfeier. Nicht eine einzige Bundesliga-Partie fand in der Allianz-Arena statt. Stattdessen trug das Team von Trainer Alexander Straus alle Spiele im Campus aus, wo lediglich 2500 Personen Platz finden. Im Schnitt kamen zwar immer noch rund 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer mehr als in der Vorsaison zu den Spielen, doch unterm Strich dürfte deutlich mehr drin gewesen sein.

Den Beweis dafür liefern die Bayern selbst: 20.000 Fans besuchten das Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den WFC Arsenal in der Allianz-Arena. Nur wenige Tage später fand das Ligatopspiel gegen Wolfsburg statt – das allerdings wieder im Campus. Bereits nach einer halben Stunde waren alle Tickets vergriffen, was für deutliche Kritik sorgte. „Wir feiern, dass innerhalb von 30 Minuten das Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern München und Wolfsburg ausverkauft ist. 2500 Tickets. Eine rückschrittliche Entwicklung“, kommentierte bespielsweise die Ex-Nationalspielerin und Olympiasiegerin von 2016, Tabea Kemme, süffisant gegenüber „T-Online“.

In den Stadion geht’s rund – die TV-Bilanz bleibt mau?

Doch auch wenn es die Zuschauerinnen und Zuschauer immer häufiger in die Stadien zieht, läuft die Entwicklung der TV-Zahlen eher schleppend. Das geht zumindest aus einer Eurosport-Bilanz hervor: Im Schnitt sahen 106.000 Personen die Spiele der Frauen-Bundesliga – nur knapp 20.000 Personen mehr als in der Vorsaison.

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky hingegen ist zufrieden. „Die Entwicklung geht – erwartungsgemäß – langsam voran“, sagte er dem RND. Das zeigt sich unter anderem an den Werten für das DFB-Pokalfinale, das die ARD seit Jahren ausstrahlt. 1,57 Millionen Menschen sahen den Sieg des VfL Wolfsburg gegen den SC Freiburg. Zuvor schalteten jeweils 1,53 Millionen und 1,45 Millionen ein. Immerhin: Das Stadion war mit 44.808 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauft – die nächste Rekordkulisse.

Laut Balkausky werde es ein paar Jahre dauern, bis der positive Trend aus den Stadien auch in den TV-Zahlen sichtbar werde. „Die Vereine haben viel getan, um das Liveerlebnis in den Stadien zu verbessern. Diese Entwicklung wird sich nach und nach auch auf die Akzeptanz im Fernsehen und den Streams auswirken, aber es wird kein sofortiger Boom werden“, erklärt der ARD-Sportkoordinator.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Ein Pro und Contra über einen eigenen Sender für Frauensport

Frauensport im Fokus: Braucht es dafür wirklich einen eigenen Sender?

Fußball, Handball, Basketball, Hockey, Golf – der Fernsehsender DAZN berichtet über professionellen Frauensport ab sofort auf einem gesonderten Spartensender. Ist das sinnvoll?

Für die kommende Saison hat der DFB die TV-Rechte neu verteilt, auch mit neuen Anstoßzeiten. Künftig gibt es am Montag um 19.30 Uhr eine Partie, die im Free-TV auf Sport 1 gezeigt wird. Zehn weitere Begegnungen teilen sich die ARD und das ZDF auf. Zusätzlich zeigen DAZN und Magenta Sport alle 132 Bundesliga-Spiele im Pay-Bereich.

Von gleichen Bedingungen weit entfernt

Allerdings täuschen die positiven Entwicklungen über große Probleme hinweg. Sie sind altbekannt und dennoch brandaktuell: Es geht um gleiche Bedingungen und um Geld.

Zwischen Ende Februar und Mitte April mussten gleich sieben Spiele abgesetzt und verlegt werden – weil die Plätze wegen Frost, Schnee oder Regen unbespielbar waren. Ein Problem, dass jeder Kreisliga-Kicker nur zu gut kennt, in der Bundesliga aber nicht auftreten sollte. Spielerinnen betonen immer wieder, dass es ihnen nicht darum gehe, genauso viel zu verdienen wie ihre männlichen Kollegen. Vielmehr beharren sie darauf, dass die Bedingungen ansatzweise gleich sind.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Dabei geht es um vermeintlich banale Dinge wie Trainings- und Spielstätten, Materialien, Belastungssteuerung, medizinische Versorgung, Physiotherapie oder kurze Wege zu den zentralen Orten. „Dann hat man auch mal die ein oder andere Behandlung sausen lassen, die sicherlich gut gewesen wäre, aber nicht unbedingt notwendig war“, beschreibt Lisa Karl vom SC Freiburg die Situation gegenüber dem SWR. Erst seit Dezember 2021 spielt der Bundesliga-Klub auf dem Gelände am Dreisamstadion – zuvor war der Platz eines Kreisligisten ihr Zuhause. Fabienne Dongus (TSG Hoffenheim) musste in ihrer Jugend regelmäßig auf Parkplätzen trainieren. Geschichten wie diese können unzählige Spielerinnen berichten.

Eine Veränderung würde sich nicht nur auf die Qualität auswirken, sondern auch auf die Gesundheit. Eine Studie des „British Journal of Sports Medicine“ zeigt, dass schlechte Bedingungen, Stress und unzureichende Belastungssteuerung Gründe für häufige Muskelverletzungen bei Frauen sind. Zuvor wurde angenommen, dass hormonelle Auswirkungen des Menstruationszyklus die Ursache sind. Der Studie zufolge haben Frauen ein fünfmal höheres Risiko, sich das Kreuzband zu reißen als Männer.

Der Stress könnte sich verringern, wenn weniger Spielerinnen Nebenjobs ausüben müssten. Laut einer Auswertung von Autodoc aus dem Dezember 2022 verdient eine Bundesligaspielerin 43.670 Euro im Jahr. Allerdings muss man beachten, dass es wenige Spielerinnen gibt, die deutlich mehr verdienen als die meisten anderen. Fazit: Die meisten bekommen weniger Geld als deutsche Bürgerinnen und Bürger im Durchschnitt. Bayern-Kapitänin Magull wünschte sich daher ein monatliches Gehalt von 2000 bis 3000 Euro.

Der DFB-Saisonreport 2021/22 zeigt allerdings auch: Die Ausgaben der Klubs steigen wegen höherer Gehälter und Etats – und zwar so rasant, dass nur noch Lizenzvereine mit Männerspielbetrieb mithalten können. So werden die steigenden Kosten in der Regel über die Männerabteilung aufgefangen. Die TV-Erlöse sind inzwischen zwar auf 5,1 Millionen gestiegen. Und doch ist man mit der Entwicklung noch ein gutes Stück von der Women’s Super League in England entfernt, die 11,4 Millionen Euro umsetzt.

Tradition geht, Kommerz kommt

Und damit sind wir bei einem Problem, das Fans bereits seit Jahren zunehmend vom Fußball entfernt: Traditionsklubs leiden enorm unter der zunehmenden Kommerzialisierung. Mit Turbine Potsdam ist in diesem Jahr nun der Frauenfußballverein schlechthin abgestiegen. Durch finanzielle Schwierigkeiten und interne Streitigkeiten spielte das Team eine desolate Saison und holte lediglich acht Punkte. Auch eine Kooperation mit Hertha BSC, die zum Ende der Saison beendet wurde, konnte daran nichts ändern.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Turbine ist Erster in der ewigen Tabelle der Bundesliga, gewann sechsmal die Deutsche Meisterschaft, dreimal den Pokal und zweimal die Champions League. Die Weltmeisterinnen Ariane Hingst, Anja Mittag oder Babett Peter erlebten dort ihre besten Zeiten. Das wäre ungefähr so, als würde im Männeroberhaus der FC Bayern in die zweite Liga absteigen. In der kommenden Saison wird die SGS Essen der einzige reine Frauenfußballverein in der Liga sein.

Stattdessen wird mit RB Leipzig ein unbeliebter neuer Konkurrent begrüßt – der Klub, der für die meisten Fans in Deutschland für Kommerz steht wie kein zweiter. Eine der Co-Trainerinnen ist Anja Mittag. „Natürlich ist es auf der einen Seite schade, wenn man auch selbst jahrelang bei Turbine Potsdam gespielt hat“, sagte Mittag im Interview mit Sport 1. Grundsätzlich hebt sie aber die positiven Seiten dieser Entwicklung hervor: „Es engagieren sich viele Vereine und wagen den Schritt in den Frauenfußball. Es ist für uns nicht selbstverständlich, und wir profitieren davon.“

Das Dilemma mit der Weltmeisterschaft

In wenigen Wochen steht schon das nächste Großereignis an: Vom 20. Juli bis zum 20. August findet die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland statt, und noch immer ist nicht klar, ob wir die Spiele in Deutschland im Fernsehen schauen können. Seit Wochen streiten sich die Fifa und die öffentlich-rechtlichen Medien über die Summe für das Rechtepaket.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Während ARD und ZDF nur 5 Millionen Euro für die insgesamt 64 Spiele ausgeben wollen, verlangt Fifa-Präsident Gianni Infantino Berichten zufolge 10 Millionen Euro und spricht von einer „moralischen und rechtlichen Verpflichtung, die Frauen-WM nicht unter Wert zu verkaufen“. Deutsche Medien wollen sich davon nicht unter Druck setzen lassen – auch Großbritannien, Italien, Frankreich und Spanien sind noch blank.

Ein Grund für die Blockade der deutschen Medien sind vor allem die eher ungünstigen Anstoßzeiten. Die Spiele des DFB-Teams (gegen Marokko, Kolumbien und Südkorea) finden allesamt am Vormittag oder Mittag deutscher Zeit statt, fünf Partien der Gruppenphase werden vor 7 Uhr angepfiffen. Zu den laufenden Verhandlungen will Balkausky, Sportkoordinator der ARD, sich auch gegenüber dem RND nicht äußern und betont, dass die ARD ein „marktgerechtes Angebot“ gemacht habe. Inzwischen haben sich auch die für Sport zuständigen Minister der europäischen Länder eingeschaltet und auf eine schnelle Einigung gedrängt – mit offenem Ausgang.

Klar ist: Wie sich der Frauenfußball in Deutschland in der kommenden Saison weiterentwickelt, wird auch maßgeblich von der Sichtbarkeit und vom Abschneiden des DFB-Teams abhängen.

Anzeige
Anzeige

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken